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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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a) Glisson de ventriculo & intestinis. p. 191.

Doch hatte schon vorher Jonath. Goddard diesen
Versuch der k. Gesellschaft mitgetheilt. Birch's
hist. of the royal society. Vol. II. p. 356.

§. 318.

Die besondern Wirkungen der Muskeln hängen
von ihren verschiedenen Nebenkräften ab, und sind,
wie man leicht sieht, so mannigfaltig, daß man sie
auf keine allgemeinen Gesetze zurückführen kann.

Denn das angenommene allgemeine Gesetz,
daß jeder Muskel, indem er wirkt, den nachgeben-
den Theil, woran er befestigt ist, nach dem unbe-
weglichern Theil hinziehe, gilt, wie schon Wins-
low a) erinnert hat, nur beziehungsweise, und
leidet unzählige Einschränkungen; so kann z. B. das
eine oder das andere Ende beweglicher gemacht wer-
den, nachdem dieses oder jenes Ende durch die
Mitwirkung anderer Muskeln befestigt wird.

Im Gegentheile darf die Wirkung der Beug-
muskeln, die zwar gemeiniglich etwas stärker als ihre
Antagonisten, die Streckmuskeln, sind, so daß
bey einer ganz ruhigen Leibeshaltung die Arme,
Finger u. s. w. ein wenig gebogen erscheinen, nicht
so sehr aus ihrem eigenen Bestreben die Beugung
hervorzubringen, sondern vielmehr aus der willkühr-
lichen Entspannung der Streckmuskeln, wodurch wir
die Beugung befördern wollen, geschätzt werden.

a) Memoires de l'Acad. des scienc. de Paris. 1720.

§. 319.

Hierzu kömmt noch, daß jeder einzelner Mus-
kel durch einen besondern Mechanismus sich aus-

a) Glisson de ventriculo & intestinis. p. 191.

Doch hatte schon vorher Jonath. Goddard diesen
Versuch der k. Gesellschaft mitgetheilt. Birch's
hist. of the royal society. Vol. II. p. 356.

§. 318.

Die besondern Wirkungen der Muskeln hängen
von ihren verschiedenen Nebenkräften ab, und sind,
wie man leicht sieht, so mannigfaltig, daß man sie
auf keine allgemeinen Gesetze zurückführen kann.

Denn das angenommene allgemeine Gesetz,
daß jeder Muskel, indem er wirkt, den nachgeben-
den Theil, woran er befestigt ist, nach dem unbe-
weglichern Theil hinziehe, gilt, wie schon Wins-
low a) erinnert hat, nur beziehungsweise, und
leidet unzählige Einschränkungen; so kann z. B. das
eine oder das andere Ende beweglicher gemacht wer-
den, nachdem dieses oder jenes Ende durch die
Mitwirkung anderer Muskeln befestigt wird.

Im Gegentheile darf die Wirkung der Beug-
muskeln, die zwar gemeiniglich etwas stärker als ihre
Antagonisten, die Streckmuskeln, sind, so daß
bey einer ganz ruhigen Leibeshaltung die Arme,
Finger u. s. w. ein wenig gebogen erscheinen, nicht
so sehr aus ihrem eigenen Bestreben die Beugung
hervorzubringen, sondern vielmehr aus der willkühr-
lichen Entspannung der Streckmuskeln, wodurch wir
die Beugung befördern wollen, geschätzt werden.

a) Memoires de l'Acad. des scienc. de Paris. 1720.

§. 319.

Hierzu kömmt noch, daß jeder einzelner Mus-
kel durch einen besondern Mechanismus sich aus-

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[198/0214] a) Glisson de ventriculo & intestinis. p. 191. Doch hatte schon vorher Jonath. Goddard diesen Versuch der k. Gesellschaft mitgetheilt. Birch's hist. of the royal society. Vol. II. p. 356. §. 318. Die besondern Wirkungen der Muskeln hängen von ihren verschiedenen Nebenkräften ab, und sind, wie man leicht sieht, so mannigfaltig, daß man sie auf keine allgemeinen Gesetze zurückführen kann. Denn das angenommene allgemeine Gesetz, daß jeder Muskel, indem er wirkt, den nachgeben- den Theil, woran er befestigt ist, nach dem unbe- weglichern Theil hinziehe, gilt, wie schon Wins- low a) erinnert hat, nur beziehungsweise, und leidet unzählige Einschränkungen; so kann z. B. das eine oder das andere Ende beweglicher gemacht wer- den, nachdem dieses oder jenes Ende durch die Mitwirkung anderer Muskeln befestigt wird. Im Gegentheile darf die Wirkung der Beug- muskeln, die zwar gemeiniglich etwas stärker als ihre Antagonisten, die Streckmuskeln, sind, so daß bey einer ganz ruhigen Leibeshaltung die Arme, Finger u. s. w. ein wenig gebogen erscheinen, nicht so sehr aus ihrem eigenen Bestreben die Beugung hervorzubringen, sondern vielmehr aus der willkühr- lichen Entspannung der Streckmuskeln, wodurch wir die Beugung befördern wollen, geschätzt werden. a) Memoires de l'Acad. des scienc. de Paris. 1720. §. 319. Hierzu kömmt noch, daß jeder einzelner Mus- kel durch einen besondern Mechanismus sich aus-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/214>, abgerufen am 30.12.2024.