der verschiedenen Mischung des Blutes, nach der Spannung ihres Körpers, und in Beziehung auf ihre übrigen Lebenskräfte, sehr von einander un- terschieden, so daß nicht alle Körper von einem und demselben Reitzmittel auf gleiche Weise ge- reitzt werden. Vielleicht besitzt jeder Körper ei- gene, nur minder auffallende Besonderheiten; fast jeder Mensch kann durch Macht der Gewohn- heit gewisse, an sich noch so unschuldige Dinge nicht vertragen; oder verträgt auch ungewöhnli- che Dinge, ohne alle Beschwerde, und sehnt sich sogar darnach.
a) Ge. Fr. Ad. Gerresheimde sanitate cuivis ho- mini propria L. B. 1704. 4.
§. 59.
Hierauf beruhet vorzüglich die Beschaffen- heit und Mannigfaltigkeit der Temperamente, die sowohl von dem verschiedenen Verhältniß und Mischung des Blutes (§. 22.), als von der ver- schiedenen Stärke der Lebenskräfte, ihrer verschie- denen Einwirkung auf die Seele, und von der Zu- rückwirkung der Seele auf dieselben herrühret, wodurch sowohl eine besondere Empfänglichkeit für die Reitzungen, als auch eine größere oder geringere Leichtigkeit, gewisse Bewegungen hervor- zubringen, entstehen muß.
§. 60.
Die Mannigfaltigkeit der Temperamente ver- lieret sich ins unendliche, und läßt sich niemals auf gewisse und bestimmte Klassen zurückführen. Will man aber ja Eintheilungen machen, so kön- nen wir es bei den bekannten vier Hauptgattun-
der verschiedenen Mischung des Blutes, nach der Spannung ihres Körpers, und in Beziehung auf ihre übrigen Lebenskräfte, sehr von einander un- terschieden, so daß nicht alle Körper von einem und demselben Reitzmittel auf gleiche Weise ge- reitzt werden. Vielleicht besitzt jeder Körper ei- gene, nur minder auffallende Besonderheiten; fast jeder Mensch kann durch Macht der Gewohn- heit gewisse, an sich noch so unschuldige Dinge nicht vertragen; oder verträgt auch ungewöhnli- che Dinge, ohne alle Beschwerde, und sehnt sich sogar darnach.
a) Ge. Fr. Ad. Gerresheimde sanitate cuivis ho- mini propria L. B. 1704. 4.
§. 59.
Hierauf beruhet vorzüglich die Beschaffen- heit und Mannigfaltigkeit der Temperamente, die sowohl von dem verschiedenen Verhältniß und Mischung des Blutes (§. 22.), als von der ver- schiedenen Stärke der Lebenskräfte, ihrer verschie- denen Einwirkung auf die Seele, und von der Zu- rückwirkung der Seele auf dieselben herrühret, wodurch sowohl eine besondere Empfänglichkeit für die Reitzungen, als auch eine größere oder geringere Leichtigkeit, gewisse Bewegungen hervor- zubringen, entstehen muß.
§. 60.
Die Mannigfaltigkeit der Temperamente ver- lieret sich ins unendliche, und läßt sich niemals auf gewisse und bestimmte Klassen zurückführen. Will man aber ja Eintheilungen machen, so kön- nen wir es bei den bekannten vier Hauptgattun-
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[35/0055]
der verschiedenen Mischung des Blutes, nach der
Spannung ihres Körpers, und in Beziehung auf
ihre übrigen Lebenskräfte, sehr von einander un-
terschieden, so daß nicht alle Körper von einem
und demselben Reitzmittel auf gleiche Weise ge-
reitzt werden. Vielleicht besitzt jeder Körper ei-
gene, nur minder auffallende Besonderheiten;
fast jeder Mensch kann durch Macht der Gewohn-
heit gewisse, an sich noch so unschuldige Dinge
nicht vertragen; oder verträgt auch ungewöhnli-
che Dinge, ohne alle Beschwerde, und sehnt sich
sogar darnach.
a) Ge. Fr. Ad. Gerresheim de sanitate cuivis ho-
mini propria L. B. 1704. 4.
§. 59.
Hierauf beruhet vorzüglich die Beschaffen-
heit und Mannigfaltigkeit der Temperamente,
die sowohl von dem verschiedenen Verhältniß und
Mischung des Blutes (§. 22.), als von der ver-
schiedenen Stärke der Lebenskräfte, ihrer verschie-
denen Einwirkung auf die Seele, und von der Zu-
rückwirkung der Seele auf dieselben herrühret,
wodurch sowohl eine besondere Empfänglichkeit
für die Reitzungen, als auch eine größere oder
geringere Leichtigkeit, gewisse Bewegungen hervor-
zubringen, entstehen muß.
§. 60.
Die Mannigfaltigkeit der Temperamente ver-
lieret sich ins unendliche, und läßt sich niemals
auf gewisse und bestimmte Klassen zurückführen.
Will man aber ja Eintheilungen machen, so kön-
nen wir es bei den bekannten vier Hauptgattun-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/55>, abgerufen am 30.12.2024.
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