würdigen Erscheinung hinlänglich ist: ich halte diese Verrichtung vielmehr für ein auffallendes Beyspiel des eigenthümlichen Lebens, ohne dessen Beyhilfe man sich von dieser merkwürdigen, und in ihrer Art einzigen Verrichtung nicht wohl einen Begriff zu machen im Stande ist.
§. 510.
Die Bedeckungen, in welche die Hoden, nachdem sie den beschriebenen Weg zurückgelegt haben, eingehüllt sind, werden in die gemein- schaftlichen, und in die jedem Hoden eigenthümli- che Hüllen eingetheilt.
Die allgemeine Hülle ist der Hodensack: eine dünne Haut, mit wenig darunter liegendem Fett, die sich vor andern allgemeinen Bedeckun- gen vorzüglich dadurch auszeichnet, daß sie ihre Gestalt auf verschiedene Weise verändert, bald locker, und schlapp herunter hängt, zuweilen aber (besonders während der Begattung, in der Käl- te u. s. w.) sich zusammenzieht, und gleichsam steif wird, wo sie alsdann besondere Runzeln und Furchen bildet.
§. 511.
Unter die eigenthümlichen Hüllen gehört zu- erst die Dartos, welche eine eigene und starke Zusammenziehbarkeit besitzt, wodurch Winslow, Haller und andere berühmte Physiologen verlei- tet worden sind, und dieser Haut eine muskelar- tige Natur zugeschrieben haben.
§. 512.
Auf diese folgt (nach einer häufigen und weichen Zellhaut) die dreyfache Scheidehaut, welche Neubauer genau untersucht, und beschrie- ben hat.
würdigen Erscheinung hinlänglich ist: ich halte diese Verrichtung vielmehr für ein auffallendes Beyspiel des eigenthümlichen Lebens, ohne dessen Beyhilfe man sich von dieser merkwürdigen, und in ihrer Art einzigen Verrichtung nicht wohl einen Begriff zu machen im Stande ist.
§. 510.
Die Bedeckungen, in welche die Hoden, nachdem sie den beschriebenen Weg zurückgelegt haben, eingehüllt sind, werden in die gemein- schaftlichen, und in die jedem Hoden eigenthümli- che Hüllen eingetheilt.
Die allgemeine Hülle ist der Hodensack: eine dünne Haut, mit wenig darunter liegendem Fett, die sich vor andern allgemeinen Bedeckun- gen vorzüglich dadurch auszeichnet, daß sie ihre Gestalt auf verschiedene Weise verändert, bald locker, und schlapp herunter hängt, zuweilen aber (besonders während der Begattung, in der Käl- te u. s. w.) sich zusammenzieht, und gleichsam steif wird, wo sie alsdann besondere Runzeln und Furchen bildet.
§. 511.
Unter die eigenthümlichen Hüllen gehört zu- erst die Dartos, welche eine eigene und starke Zusammenziehbarkeit besitzt, wodurch Winslow, Haller und andere berühmte Physiologen verlei- tet worden sind, und dieser Haut eine muskelar- tige Natur zugeschrieben haben.
§. 512.
Auf diese folgt (nach einer häufigen und weichen Zellhaut) die dreyfache Scheidehaut, welche Neubauer genau untersucht, und beschrie- ben hat.
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[306/0324]
würdigen Erscheinung hinlänglich ist: ich halte
diese Verrichtung vielmehr für ein auffallendes
Beyspiel des eigenthümlichen Lebens, ohne dessen
Beyhilfe man sich von dieser merkwürdigen, und
in ihrer Art einzigen Verrichtung nicht wohl einen
Begriff zu machen im Stande ist.
§. 510.
Die Bedeckungen, in welche die Hoden,
nachdem sie den beschriebenen Weg zurückgelegt
haben, eingehüllt sind, werden in die gemein-
schaftlichen, und in die jedem Hoden eigenthümli-
che Hüllen eingetheilt.
Die allgemeine Hülle ist der Hodensack:
eine dünne Haut, mit wenig darunter liegendem
Fett, die sich vor andern allgemeinen Bedeckun-
gen vorzüglich dadurch auszeichnet, daß sie ihre
Gestalt auf verschiedene Weise verändert, bald
locker, und schlapp herunter hängt, zuweilen aber
(besonders während der Begattung, in der Käl-
te u. s. w.) sich zusammenzieht, und gleichsam
steif wird, wo sie alsdann besondere Runzeln und
Furchen bildet.
§. 511.
Unter die eigenthümlichen Hüllen gehört zu-
erst die Dartos, welche eine eigene und starke
Zusammenziehbarkeit besitzt, wodurch Winslow,
Haller und andere berühmte Physiologen verlei-
tet worden sind, und dieser Haut eine muskelar-
tige Natur zugeschrieben haben.
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Auf diese folgt (nach einer häufigen und
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/324>, abgerufen am 03.12.2024.
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