Dies sind die vier Hauptbestandtheile des Blutes - der wässerichte; das Blutwasser; der rothe Theil; endlich die gerinnbare Lymphe; doch sind alle diese Theile in der natürlichen Wär- me des thierischen Körpers innigst gemischt, und stellen in diesem Zustande eine durchaus gleicharti- ge Flüßigkeit vor.
Ich werde nun von den letzten drey Bestand- theilen umständlicher handeln; denn der wässerich- te Theil hat für uns nichts Auszeichnendes, und kann so wenig als die Luft, die in den übrigen Theilen unsers Körpers sich befindet, als ein eig- ner Bestandtheil des Blutes angesehen werden.
§. 11.
Das Blutwasser ist eine gallertartige Feuch- tigkeit, von der vorzüglich die Klebrigkeit des Blutes abhängt. Es hat mit dem Eyweis a) die größte Aehnlichkeit; denn es gerinnt bey einer Wärme von 150 Grad (nach dem Fahrenheiti- schen Thermometer) zu einer weißen, schneidba- ren, eyweisähnlichen Masse, welches sogar nach 20 und mehrern Stunden sich ereignet, wenn man das Blutwasser nach Moskatis b) Versuchen, mit lebendigem Kalch vermischt. Wird aber das Blutwasser gelinde getrocknet, so verwandelt es sich von freien Stücken in eine durchsichtige, dem arabischen Gummi nach dem äußern Anschein ähnliche Substanz, die allmälig, so wie das ge- trocknete Eyweis, unzählige, spiralförmige, und höchst sonderbar gestaltete Risse bekommt.
a) Poernerexperimenta de albuminis ovorum, et seri sangvinis convenientia. Lips. 1754. 4.
§. 10.
Dies sind die vier Hauptbestandtheile des Blutes – der wässerichte; das Blutwasser; der rothe Theil; endlich die gerinnbare Lymphe; doch sind alle diese Theile in der natürlichen Wär- me des thierischen Körpers innigst gemischt, und stellen in diesem Zustande eine durchaus gleicharti- ge Flüßigkeit vor.
Ich werde nun von den letzten drey Bestand- theilen umständlicher handeln; denn der wässerich- te Theil hat für uns nichts Auszeichnendes, und kann so wenig als die Luft, die in den übrigen Theilen unsers Körpers sich befindet, als ein eig- ner Bestandtheil des Blutes angesehen werden.
§. 11.
Das Blutwasser ist eine gallertartige Feuch- tigkeit, von der vorzüglich die Klebrigkeit des Blutes abhängt. Es hat mit dem Eyweis a) die größte Aehnlichkeit; denn es gerinnt bey einer Wärme von 150 Grad (nach dem Fahrenheiti- schen Thermometer) zu einer weißen, schneidba- ren, eyweisähnlichen Masse, welches sogar nach 20 und mehrern Stunden sich ereignet, wenn man das Blutwasser nach Moskatis b) Versuchen, mit lebendigem Kalch vermischt. Wird aber das Blutwasser gelinde getrocknet, so verwandelt es sich von freien Stücken in eine durchsichtige, dem arabischen Gummi nach dem äußern Anschein ähnliche Substanz, die allmälig, so wie das ge- trocknete Eyweis, unzählige, spiralförmige, und höchst sonderbar gestaltete Risse bekommt.
a) Poernerexperimenta de albuminis ovorum, et seri sangvinis convenientia. Lips. 1754. 4.
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§. 10.
Dies sind die vier Hauptbestandtheile des
Blutes – der wässerichte; das Blutwasser;
der rothe Theil; endlich die gerinnbare Lymphe;
doch sind alle diese Theile in der natürlichen Wär-
me des thierischen Körpers innigst gemischt, und
stellen in diesem Zustande eine durchaus gleicharti-
ge Flüßigkeit vor.
Ich werde nun von den letzten drey Bestand-
theilen umständlicher handeln; denn der wässerich-
te Theil hat für uns nichts Auszeichnendes, und
kann so wenig als die Luft, die in den übrigen
Theilen unsers Körpers sich befindet, als ein eig-
ner Bestandtheil des Blutes angesehen werden.
§. 11.
Das Blutwasser ist eine gallertartige Feuch-
tigkeit, von der vorzüglich die Klebrigkeit des
Blutes abhängt. Es hat mit dem Eyweis a)
die größte Aehnlichkeit; denn es gerinnt bey einer
Wärme von 150 Grad (nach dem Fahrenheiti-
schen Thermometer) zu einer weißen, schneidba-
ren, eyweisähnlichen Masse, welches sogar nach
20 und mehrern Stunden sich ereignet, wenn man
das Blutwasser nach Moskatis b) Versuchen,
mit lebendigem Kalch vermischt. Wird aber das
Blutwasser gelinde getrocknet, so verwandelt es
sich von freien Stücken in eine durchsichtige, dem
arabischen Gummi nach dem äußern Anschein
ähnliche Substanz, die allmälig, so wie das ge-
trocknete Eyweis, unzählige, spiralförmige, und
höchst sonderbar gestaltete Risse bekommt.
a) Poerner experimenta de albuminis ovorum,
et seri sangvinis convenientia. Lips. 1754. 4.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/28>, abgerufen am 21.11.2024.
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