daher auch der gewundene Darm; auch ist er strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge- blasen, und schon nach Art der dicken Därme hier und dort in Blasen abgetheilt.
a) Chr. Bernh. Albinispecimen anatomicum ex- hibens novam hominis intestinorum descriptio- nem. L. B. 1724. 8.
§. 412.
Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr derselbe, wie beym Magen (§. 359.)
Die äußere Haut ist eine Verlängerung des Gekröses.
Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa- sern, nämlich aus länglichten, welche näher an der Oberfläche der Därme sich befinden, beson- ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel- che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und den Darmkanal verengern, so wie hingegen die erstern denselben verkürzen. In dieser Muskel- haut hat die außerordentliche Reizbarkeit der Ge- därme ihren Sitz (§. 305.)
Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam- migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In dieser Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße des Gekröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c), wodurch die Gedärme Festigkeit und Stärke er- langen.
Die innerste Haut endlich, welche besonders in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig- ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche
daher auch der gewundene Darm; auch ist er strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge- blasen, und schon nach Art der dicken Därme hier und dort in Blasen abgetheilt.
a) Chr. Bernh. Albinispecimen anatomicum ex- hibens novam hominis intestinorum descriptio- nem. L. B. 1724. 8.
§. 412.
Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr derselbe, wie beym Magen (§. 359.)
Die äußere Haut ist eine Verlängerung des Gekröses.
Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa- sern, nämlich aus länglichten, welche näher an der Oberfläche der Därme sich befinden, beson- ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel- che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und den Darmkanal verengern, so wie hingegen die erstern denselben verkürzen. In dieser Muskel- haut hat die außerordentliche Reizbarkeit der Ge- därme ihren Sitz (§. 305.)
Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam- migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In dieser Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße des Gekröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c), wodurch die Gedärme Festigkeit und Stärke er- langen.
Die innerste Haut endlich, welche besonders in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig- ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0268"xml:id="pb250_0001"n="250"/>
daher auch der gewundene Darm; auch ist er<lb/>
strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge-<lb/>
blasen, und schon nach Art der dicken Därme<lb/>
hier und dort in Blasen abgetheilt.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) Chr. Bernh. Albini</hi></hi><hirendition="#aq">specimen anatomicum ex-<lb/>
hibens novam hominis intestinorum descriptio-<lb/>
nem. L. B</hi>. 1724. 8.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 412.</head><lb/><p>Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr<lb/>
derselbe, wie beym Magen (§. 359.)</p><p>Die äußere Haut ist eine Verlängerung des<lb/>
Gekröses.</p><p>Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa-<lb/>
sern, nämlich aus länglichten, welche näher an<lb/>
der Oberfläche der Därme sich befinden, beson-<lb/>
ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel-<lb/>
che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus<lb/>
Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und<lb/>
den Darmkanal verengern, so wie hingegen die<lb/>
erstern denselben verkürzen. In dieser Muskel-<lb/>
haut hat die außerordentliche Reizbarkeit der Ge-<lb/>
därme ihren Sitz (§. 305.)</p><p>Die Zellhaut (<hirendition="#aq">nervea</hi>) besteht aus einem<lb/>
zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam-<lb/>
migtes Gewebe aufgelöst werden kann <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>). In<lb/>
dieser Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße<lb/>
des Gekröses <hirendition="#i"><hirendition="#aq">b</hi></hi>) in Gestalt kleiner Bäumchen <hirendition="#i"><hirendition="#aq">c</hi></hi>),<lb/>
wodurch die Gedärme Festigkeit und Stärke er-<lb/>
langen.</p><p>Die innerste Haut endlich, welche besonders<lb/>
in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig-<lb/>
ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[250/0268]
daher auch der gewundene Darm; auch ist er
strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge-
blasen, und schon nach Art der dicken Därme
hier und dort in Blasen abgetheilt.
a) Chr. Bernh. Albini specimen anatomicum ex-
hibens novam hominis intestinorum descriptio-
nem. L. B. 1724. 8.
§. 412.
Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr
derselbe, wie beym Magen (§. 359.)
Die äußere Haut ist eine Verlängerung des
Gekröses.
Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa-
sern, nämlich aus länglichten, welche näher an
der Oberfläche der Därme sich befinden, beson-
ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel-
che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus
Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und
den Darmkanal verengern, so wie hingegen die
erstern denselben verkürzen. In dieser Muskel-
haut hat die außerordentliche Reizbarkeit der Ge-
därme ihren Sitz (§. 305.)
Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem
zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam-
migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In
dieser Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße
des Gekröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c),
wodurch die Gedärme Festigkeit und Stärke er-
langen.
Die innerste Haut endlich, welche besonders
in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig-
ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/268>, abgerufen am 30.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.