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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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Auch der Reiz, den der Speisenbrey im
Zwölffingerdarm verursacht, trägt zur Entleerung
der Galle etwas bey.

Ueberdieß besitzt die Gallenblase einen be-
trächtlichen Grad der Zusammenziehbarkeit, wie
wir uns sowohl durch Versuche an lebendigen Thie-
ren, als auch durch einige pathologische Erschei-
nungen überzeugen können, (denn die Gallenbla-
se ist ohne alle Reizbarkeit §. 306.), wodurch
der Ausfluß der Galle wahrscheinlich befördert
wird, besonders alsdann, wenn die Blase von der
enthaltenen Galle gereizt wird.

a) Caldani institut. physiolog. pag. 364. seq. Pa-
tav
. 1778.

§. 386.

Obgleich die Blasengalle von der Lebergalle
nicht wesentlich unterschieden ist, (§. 382.) so
hat sie doch das Besondere, daß sie durch ihren
längern Aufenthalt mehr eingedickt, zäher, und
bitterer wird, wozu die Lymphgefäße der Gallen-
blase, welche die wässerigten Bestandtheile der
Galle allmälig einsaugen a), nicht wenig bey-
tragen.

a) v. Reverhorst l. c. Tab. II. fig. 4.

Ruysch l. c. Tab. V. f. 4.

Werner et Feller l. c. Tab. II. fig. 5.

§. 387.

Wir betrachten nun die Galle selbst, eine
der wichtigsten Flüßigkeiten, worüber seit zwan-
zig Jahren mehr, als über irgend eine andere

Auch der Reiz, den der Speisenbrey im
Zwölffingerdarm verursacht, trägt zur Entleerung
der Galle etwas bey.

Ueberdieß besitzt die Gallenblase einen be-
trächtlichen Grad der Zusammenziehbarkeit, wie
wir uns sowohl durch Versuche an lebendigen Thie-
ren, als auch durch einige pathologische Erschei-
nungen überzeugen können, (denn die Gallenbla-
se ist ohne alle Reizbarkeit §. 306.), wodurch
der Ausfluß der Galle wahrscheinlich befördert
wird, besonders alsdann, wenn die Blase von der
enthaltenen Galle gereizt wird.

a) Caldani institut. physiolog. pag. 364. seq. Pa-
tav
. 1778.

§. 386.

Obgleich die Blasengalle von der Lebergalle
nicht wesentlich unterschieden ist, (§. 382.) so
hat sie doch das Besondere, daß sie durch ihren
längern Aufenthalt mehr eingedickt, zäher, und
bitterer wird, wozu die Lymphgefäße der Gallen-
blase, welche die wässerigten Bestandtheile der
Galle allmälig einsaugen a), nicht wenig bey-
tragen.

a) v. Reverhorst l. c. Tab. II. fig. 4.

Ruysch l. c. Tab. V. f. 4.

Werner et Feller l. c. Tab. II. fig. 5.

§. 387.

Wir betrachten nun die Galle selbst, eine
der wichtigsten Flüßigkeiten, worüber seit zwan-
zig Jahren mehr, als über irgend eine andere

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[235/0253] Auch der Reiz, den der Speisenbrey im Zwölffingerdarm verursacht, trägt zur Entleerung der Galle etwas bey. Ueberdieß besitzt die Gallenblase einen be- trächtlichen Grad der Zusammenziehbarkeit, wie wir uns sowohl durch Versuche an lebendigen Thie- ren, als auch durch einige pathologische Erschei- nungen überzeugen können, (denn die Gallenbla- se ist ohne alle Reizbarkeit §. 306.), wodurch der Ausfluß der Galle wahrscheinlich befördert wird, besonders alsdann, wenn die Blase von der enthaltenen Galle gereizt wird. a) Caldani institut. physiolog. pag. 364. seq. Pa- tav. 1778. §. 386. Obgleich die Blasengalle von der Lebergalle nicht wesentlich unterschieden ist, (§. 382.) so hat sie doch das Besondere, daß sie durch ihren längern Aufenthalt mehr eingedickt, zäher, und bitterer wird, wozu die Lymphgefäße der Gallen- blase, welche die wässerigten Bestandtheile der Galle allmälig einsaugen a), nicht wenig bey- tragen. a) v. Reverhorst l. c. Tab. II. fig. 4. Ruysch l. c. Tab. V. f. 4. Werner et Feller l. c. Tab. II. fig. 5. §. 387. Wir betrachten nun die Galle selbst, eine der wichtigsten Flüßigkeiten, worüber seit zwan- zig Jahren mehr, als über irgend eine andere

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/253>, abgerufen am 23.11.2024.