Aber auch die Hühneraugen, und die Schwielen an der Fußsohle, besonders bey Personen, die bloßfüßig gehen, haben mit dieser Struktur viel Aehnliches.
§. 171.
Die Entstehung des Oberhäutchens ist noch etwas zweifelhaft. Wahrscheinlich ist es, daß das Oberhäutchen sammt den Haarzwibeln aus der Haut selbst hervorkeimt, an die es mit un- zähligen, und äußerst zarten Fäden befestiget ist a).
Vor allen gleichartigen Theilen des Körpers wird das Oberhäutchen am geschwindesten wie- der ersetzt:
a) G. Hunterin medical obs. and inquir. Vol. II. Inzwischen scheint mir doch seine Meinung, indem er diese Fäden für Ausführungsgänge der Ausdünstungsmaterie hält, sehr unwahrscheinlich.
§. 172.
Da man das Oberhäutchen sowohl in dem Pflanzen- als Thierreiche durchgängig findet, so kann man schon hieraus auf den allgemeinen Nu- tzen schließen, den diese Hülle allen organischen Körpern verschaft; sogar in dem ungebohrnen Kinde findet man, wenigstens schon im dritten Monate nach der Empfängniß, Anfänge des Oberhäutchens.
§. 173.
Unter dem Oberhäutchen liegt ein schleimich- tes Häutchen, das von seinem Erfinder das Mal- pighische Netz genennt wird a).
Aber auch die Hühneraugen, und die Schwielen an der Fußsohle, besonders bey Personen, die bloßfüßig gehen, haben mit dieser Struktur viel Aehnliches.
§. 171.
Die Entstehung des Oberhäutchens ist noch etwas zweifelhaft. Wahrscheinlich ist es, daß das Oberhäutchen sammt den Haarzwibeln aus der Haut selbst hervorkeimt, an die es mit un- zähligen, und äußerst zarten Fäden befestiget ist a).
Vor allen gleichartigen Theilen des Körpers wird das Oberhäutchen am geschwindesten wie- der ersetzt:
a) G. Hunterin medical obs. and inquir. Vol. II. Inzwischen scheint mir doch seine Meinung, indem er diese Fäden für Ausführungsgänge der Ausdünstungsmaterie hält, sehr unwahrscheinlich.
§. 172.
Da man das Oberhäutchen sowohl in dem Pflanzen- als Thierreiche durchgängig findet, so kann man schon hieraus auf den allgemeinen Nu- tzen schließen, den diese Hülle allen organischen Körpern verschaft; sogar in dem ungebohrnen Kinde findet man, wenigstens schon im dritten Monate nach der Empfängniß, Anfänge des Oberhäutchens.
§. 173.
Unter dem Oberhäutchen liegt ein schleimich- tes Häutchen, das von seinem Erfinder das Mal- pighische Netz genennt wird a).
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000071"><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0131"xml:id="pb111_0001"n="111"/><prendition="#indent-2">Aber auch die Hühneraugen, und die Schwielen<lb/>
an der Fußsohle, besonders bey Personen, die<lb/>
bloßfüßig gehen, haben mit dieser Struktur viel<lb/>
Aehnliches.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 171.</head><lb/><p>Die Entstehung des Oberhäutchens ist noch<lb/>
etwas zweifelhaft. Wahrscheinlich ist es, daß<lb/>
das Oberhäutchen sammt den Haarzwibeln aus<lb/>
der Haut selbst hervorkeimt, an die es mit un-<lb/>
zähligen, und äußerst zarten Fäden befestiget<lb/>
ist <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a</hi></hi>).</p><p>Vor allen gleichartigen Theilen des Körpers<lb/>
wird das Oberhäutchen am geschwindesten wie-<lb/>
der ersetzt:</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#i"><hirendition="#aq">a) G. Hunter</hi></hi><hirendition="#aq">in medical obs. and inquir. Vol</hi>.<lb/>
II. Inzwischen scheint mir doch seine Meinung,<lb/>
indem er diese Fäden für Ausführungsgänge der<lb/>
Ausdünstungsmaterie hält, sehr unwahrscheinlich.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 172.</head><lb/><p>Da man das Oberhäutchen sowohl in dem<lb/>
Pflanzen- als Thierreiche durchgängig findet, so<lb/>
kann man schon hieraus auf den allgemeinen Nu-<lb/>
tzen schließen, den diese Hülle allen organischen<lb/>
Körpern verschaft; sogar in dem ungebohrnen<lb/>
Kinde findet man, wenigstens schon im dritten<lb/>
Monate nach der Empfängniß, Anfänge des<lb/>
Oberhäutchens.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 173.</head><lb/><p>Unter dem Oberhäutchen liegt ein schleimich-<lb/>
tes Häutchen, das von seinem Erfinder das Mal-<lb/>
pighische Netz genennt wird <hirendition="#i"><hirendition="#aq">a).</hi></hi></p><p></p></div></div></body></text></TEI>
[111/0131]
Aber auch die Hühneraugen, und die Schwielen
an der Fußsohle, besonders bey Personen, die
bloßfüßig gehen, haben mit dieser Struktur viel
Aehnliches.
§. 171.
Die Entstehung des Oberhäutchens ist noch
etwas zweifelhaft. Wahrscheinlich ist es, daß
das Oberhäutchen sammt den Haarzwibeln aus
der Haut selbst hervorkeimt, an die es mit un-
zähligen, und äußerst zarten Fäden befestiget
ist a).
Vor allen gleichartigen Theilen des Körpers
wird das Oberhäutchen am geschwindesten wie-
der ersetzt:
a) G. Hunter in medical obs. and inquir. Vol.
II. Inzwischen scheint mir doch seine Meinung,
indem er diese Fäden für Ausführungsgänge der
Ausdünstungsmaterie hält, sehr unwahrscheinlich.
§. 172.
Da man das Oberhäutchen sowohl in dem
Pflanzen- als Thierreiche durchgängig findet, so
kann man schon hieraus auf den allgemeinen Nu-
tzen schließen, den diese Hülle allen organischen
Körpern verschaft; sogar in dem ungebohrnen
Kinde findet man, wenigstens schon im dritten
Monate nach der Empfängniß, Anfänge des
Oberhäutchens.
§. 173.
Unter dem Oberhäutchen liegt ein schleimich-
tes Häutchen, das von seinem Erfinder das Mal-
pighische Netz genennt wird a).
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/131>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.