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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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*) von selbst in den Rachen fallen, wird
von gültigen Augenzeugen versichert; ist aber keine ausschließ-
liche Eigenheit dieses Geschlechts, da man das Nämliche auch
an mehreren andern Schlangen der neuen und alten Welt be-
merkt haben will. - Die Klapperschlangen selbst werden häu-
figst von den Schweinen und Raubvögeln verzehrt. Auch las-
sen sie sich überaus kirre und zahm machen.

6. Boa. Scuta abdominalia et subcaudalia. Calcaria ana-
lia bina
.

1. Constrictor. die Riesenschlange, Abgotts-
schlange, Anaconda
. (Fr. ledevin). B. scutis 240.
scutellis 60.

Merrem II. Heft. tab. 1.

In Ostindien, Africa und Brasilien*). Wird nach Adan-
son's Versicherung auf 40 bis 50 Fuß lang. Soll lebendi-
gen Antilopen etc. die Rippen und andere Knochen entzwei bre-
chen, das Thier nachher mit einem gallertartigen Geifer über-
ziehen, und so hinterwürgen. Doch ist sie leicht kirre zu ma-
chen und wird, wie die Brillenschlange, von den ostindischen
Gauklern zu allerhand Kunststücken abgerichtet. - Die Ama-
ru
-Schlange in Südamerica, die von den Antis in Peru
angebetet ward, und auch auf 30 Fuß lang wird, scheint
wenig von dieser verschieden. - Hingegen ist wohl die auf
Guinea so heilig verehrte so genannte Juda-Schlange
von einer andern Gattung.

7. Coluber. (Fr. couleuvre). Scuta abdominalia. Squa-
mae subcaudales
.

1. Vipera. C. scutis 118. squamis 22.

Es werden mehrere Schlangen mit dem Namen der Viper
belegt. Hier diese von Linne so genannte ist in Aegypten zu
Hause und giftlos.

2. Cerastes. die gehörnte Schlange. C. tenta-
culis superciliaribus, scutis
145. squamis 44.

Bruce's R. nach den Quellen des Nils, im Anhang
tab. 40.

Diese von den beiden über den Augen stehenden Hörnchen
benannte Schlange hat gleiches Vaterland mit der vorigen,
und ist allerdings giftig.

3. +. Berus. die Otter, Viper. (Engl. the adder).
C. scutis 146. squamis 39.

Brandt u. Ratzeburg l. t. 20.

Diese ehemals officinelle Viper ist von bräunlicher Farbe
und in wärmern Gegenden der alten Welt, auch schon in
Deutschland und in der Schweiz zu Hause. Ihr Biß verur-
sacht zwar heftige Entzündung, wird doch aber nur selten tödt-
lich. Es ist dieselbe Gattung, womit ehedem Redi und
nachher Fontana so viele merkwürdige Versuche angestellt
haben.

*) handelt; I. B. 2. St. S. 37 u. f. "über die Zauberkraft der Klapper-
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift des Dr. Barton."
Vergl. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. I.
p. 334.
*) Denn daß sie auch in Südamerica einheimisch ist, beweist
der Prinz Maximilian zu Wied in s. Beiträgen zur N. G. von
Brasilien. I. B. S. 211 u. f.

*) von selbst in den Rachen fallen, wird
von gültigen Augenzeugen versichert; ist aber keine ausschließ-
liche Eigenheit dieses Geschlechts, da man das Nämliche auch
an mehreren andern Schlangen der neuen und alten Welt be-
merkt haben will. – Die Klapperschlangen selbst werden häu-
figst von den Schweinen und Raubvögeln verzehrt. Auch las-
sen sie sich überaus kirre und zahm machen.

6. Boa. Scuta abdominalia et subcaudalia. Calcaria ana-
lia bina
.

1. Constrictor. die Riesenschlange, Abgotts-
schlange, Anaconda
. (Fr. ledevin). B. scutis 240.
scutellis 60.

Merrem II. Heft. tab. 1.

In Ostindien, Africa und Brasilien*). Wird nach Adan-
son's Versicherung auf 40 bis 50 Fuß lang. Soll lebendi-
gen Antilopen ꝛc. die Rippen und andere Knochen entzwei bre-
chen, das Thier nachher mit einem gallertartigen Geifer über-
ziehen, und so hinterwürgen. Doch ist sie leicht kirre zu ma-
chen und wird, wie die Brillenschlange, von den ostindischen
Gauklern zu allerhand Kunststücken abgerichtet. – Die Ama-
ru
-Schlange in Südamerica, die von den Antis in Peru
angebetet ward, und auch auf 30 Fuß lang wird, scheint
wenig von dieser verschieden. – Hingegen ist wohl die auf
Guinea so heilig verehrte so genannte Juda-Schlange
von einer andern Gattung.

7. Coluber. (Fr. couleuvre). Scuta abdominalia. Squa-
mae subcaudales
.

1. Vipera. C. scutis 118. squamis 22.

Es werden mehrere Schlangen mit dem Namen der Viper
belegt. Hier diese von Linné so genannte ist in Aegypten zu
Hause und giftlos.

2. Cerastes. die gehörnte Schlange. ♂ C. tenta-
culis superciliaribus, scutis
145. squamis 44.

Bruce's R. nach den Quellen des Nils, im Anhang
tab. 40.

Diese von den beiden über den Augen stehenden Hörnchen
benannte Schlange hat gleiches Vaterland mit der vorigen,
und ist allerdings giftig.

3. †. Berus. die Otter, Viper. (Engl. the adder).
C. scutis 146. squamis 39.

Brandt u. Ratzeburg l. t. 20.

Diese ehemals officinelle Viper ist von bräunlicher Farbe
und in wärmern Gegenden der alten Welt, auch schon in
Deutschland und in der Schweiz zu Hause. Ihr Biß verur-
sacht zwar heftige Entzündung, wird doch aber nur selten tödt-
lich. Es ist dieselbe Gattung, womit ehedem Redi und
nachher Fontana so viele merkwürdige Versuche angestellt
haben.

*) handelt; I. B. 2. St. S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper-
schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift des Dr. Barton.“
Vergl. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. I.
p. 334.
*) Denn daß sie auch in Südamerica einheimisch ist, beweist
der Prinz Maximilian zu Wied in s. Beiträgen zur N. G. von
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[167/0177] *) von selbst in den Rachen fallen, wird von gültigen Augenzeugen versichert; ist aber keine ausschließ- liche Eigenheit dieses Geschlechts, da man das Nämliche auch an mehreren andern Schlangen der neuen und alten Welt be- merkt haben will. – Die Klapperschlangen selbst werden häu- figst von den Schweinen und Raubvögeln verzehrt. Auch las- sen sie sich überaus kirre und zahm machen. 6. Boa. Scuta abdominalia et subcaudalia. Calcaria ana- lia bina. 1. Constrictor. die Riesenschlange, Abgotts- schlange, Anaconda. (Fr. ledevin). B. scutis 240. scutellis 60. Merrem II. Heft. tab. 1. In Ostindien, Africa und Brasilien *). Wird nach Adan- son's Versicherung auf 40 bis 50 Fuß lang. Soll lebendi- gen Antilopen ꝛc. die Rippen und andere Knochen entzwei bre- chen, das Thier nachher mit einem gallertartigen Geifer über- ziehen, und so hinterwürgen. Doch ist sie leicht kirre zu ma- chen und wird, wie die Brillenschlange, von den ostindischen Gauklern zu allerhand Kunststücken abgerichtet. – Die Ama- ru-Schlange in Südamerica, die von den Antis in Peru angebetet ward, und auch auf 30 Fuß lang wird, scheint wenig von dieser verschieden. – Hingegen ist wohl die auf Guinea so heilig verehrte so genannte Juda-Schlange von einer andern Gattung. 7. Coluber. (Fr. couleuvre). Scuta abdominalia. Squa- mae subcaudales. 1. Vipera. C. scutis 118. squamis 22. Es werden mehrere Schlangen mit dem Namen der Viper belegt. Hier diese von Linné so genannte ist in Aegypten zu Hause und giftlos. 2. Cerastes. die gehörnte Schlange. ♂ C. tenta- culis superciliaribus, scutis 145. squamis 44. Bruce's R. nach den Quellen des Nils, im Anhang tab. 40. Diese von den beiden über den Augen stehenden Hörnchen benannte Schlange hat gleiches Vaterland mit der vorigen, und ist allerdings giftig. 3. †. Berus. die Otter, Viper. (Engl. the adder). ♂ C. scutis 146. squamis 39. Brandt u. Ratzeburg l. t. 20. Diese ehemals officinelle Viper ist von bräunlicher Farbe und in wärmern Gegenden der alten Welt, auch schon in Deutschland und in der Schweiz zu Hause. Ihr Biß verur- sacht zwar heftige Entzündung, wird doch aber nur selten tödt- lich. Es ist dieselbe Gattung, womit ehedem Redi und nachher Fontana so viele merkwürdige Versuche angestellt haben. *) handelt; I. B. 2. St. S. 37 u. f. „über die Zauberkraft der Klapper- schlangen, besonders in Rücksicht einer Schrift des Dr. Barton.“ Vergl. Home's Lectures on comparative Anatomy. vol. I. p. 334. *) Denn daß sie auch in Südamerica einheimisch ist, beweist der Prinz Maximilian zu Wied in s. Beiträgen zur N. G. von Brasilien. I. B. S. 211 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/177>, abgerufen am 21.11.2024.