Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

sind auch arsenikhaltig. - Fundort, vorzüglich
am gedachten Orte.

9. Schwarzgülden, Graugülden.

Eisenschwarz, theils ins Stahlgraue; metal-
lischglänzend; kleinmuscheliger Bruch; hart;
spröde; theils derb, zumahl bey Schemniz und
Kapnick; theils crystallisirt in dreyseitigen Pyra-
miden (tab. II. fig. I.) bey Clausthal. Ueber-
gang in Fahlerz.

IV. Quecksilbergeschlecht.

Das Quecksilber, hydrargyrum (Fr.
mercure, vif-argent, Engl. quicksilver) be-
hält seinen Silberglanz an der Luft unverän-
dert; ist flüssig ohne zu netzen; und wird erst
bey 39° unter 0 Fahr. fest und malleabel.
Gewicht des flüssigen = 13568*). Wird
am vollkommensten von der Salpetersäure auf-
gelöst; phosphorescirt im so genannten luft-
leeren Raume; amalgamirt sich am leichtesten
mit Gold, Silber, Zinn und Bley; daher
sein Gebrauch zum Anquicken der Erze, zum
Vergolden, zur Spiegelfolie etc. Außerdem
bekanntlich auch zu meteorologischen Werkzeu-
gen, Vertreibung und Tödtung mancher In-
secten, und als wichtiges Heilmittel.

*) Des festen = 14391 (Gehlens Journ. IV. B.
S. 434.

sind auch arsenikhaltig. – Fundort, vorzüglich
am gedachten Orte.

9. Schwarzgülden, Graugülden.

Eisenschwarz, theils ins Stahlgraue; metal-
lischglänzend; kleinmuscheliger Bruch; hart;
spröde; theils derb, zumahl bey Schemniz und
Kapnick; theils crystallisirt in dreyseitigen Pyra-
miden (tab. II. fig. I.) bey Clausthal. Ueber-
gang in Fahlerz.

IV. Quecksilbergeschlecht.

Das Quecksilber, hydrargyrum (Fr.
mercure, vif-argent, Engl. quicksilver) be-
hält seinen Silberglanz an der Luft unverän-
dert; ist flüssig ohne zu netzen; und wird erst
bey 39° unter 0 Fahr. fest und malleabel.
Gewicht des flüssigen = 13568*). Wird
am vollkommensten von der Salpetersäure auf-
gelöst; phosphorescirt im so genannten luft-
leeren Raume; amalgamirt sich am leichtesten
mit Gold, Silber, Zinn und Bley; daher
sein Gebrauch zum Anquicken der Erze, zum
Vergolden, zur Spiegelfolie ꝛc. Außerdem
bekanntlich auch zu meteorologischen Werkzeu-
gen, Vertreibung und Tödtung mancher In-
secten, und als wichtiges Heilmittel.

*) Des festen = 14391 (Gehlens Journ. IV. B.
S. 434.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0703" xml:id="pb685_0001" n="685"/>
sind auch arsenikhaltig. &#x2013; Fundort, vorzüglich<lb/>
am gedachten Orte.</p>
            <p rendition="#indent-1">9. Schwarzgülden, Graugülden.</p>
            <p rendition="#l1em">Eisenschwarz, theils ins Stahlgraue; metal-<lb/>
lischglänzend; kleinmuscheliger Bruch; hart;<lb/>
spröde; theils derb, zumahl bey Schemniz und<lb/>
Kapnick; theils crystallisirt in dreyseitigen Pyra-<lb/>
miden (<hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. I.) bey Clausthal. Ueber-<lb/>
gang in Fahlerz.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head rendition="#c">IV. <hi rendition="#g">Quecksilbergeschlecht</hi>.</head><lb/>
            <p>Das Quecksilber, <hi rendition="#aq">hydrargyrum</hi> (Fr.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">mercure, vif-argent</hi></hi>, Engl. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">quicksilver</hi></hi>) be-<lb/>
hält seinen Silberglanz an der Luft unverän-<lb/>
dert; ist flüssig ohne zu netzen; und wird erst<lb/>
bey 39° unter 0 Fahr. fest und malleabel.<lb/>
Gewicht des flüssigen = 13568<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Des festen = 14391 (Gehlens Journ. IV. B.<lb/>
S. 434.</p></note>. Wird<lb/>
am vollkommensten von der Salpetersäure auf-<lb/>
gelöst; phosphorescirt im so genannten luft-<lb/>
leeren Raume; amalgamirt sich am leichtesten<lb/>
mit Gold, Silber, Zinn und Bley; daher<lb/>
sein Gebrauch zum Anquicken der Erze, zum<lb/>
Vergolden, zur Spiegelfolie &#xA75B;c. Außerdem<lb/>
bekanntlich auch zu meteorologischen Werkzeu-<lb/>
gen, Vertreibung und Tödtung mancher In-<lb/>
secten, und als wichtiges Heilmittel.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[685/0703] sind auch arsenikhaltig. – Fundort, vorzüglich am gedachten Orte. 9. Schwarzgülden, Graugülden. Eisenschwarz, theils ins Stahlgraue; metal- lischglänzend; kleinmuscheliger Bruch; hart; spröde; theils derb, zumahl bey Schemniz und Kapnick; theils crystallisirt in dreyseitigen Pyra- miden (tab. II. fig. I.) bey Clausthal. Ueber- gang in Fahlerz. IV. Quecksilbergeschlecht. Das Quecksilber, hydrargyrum (Fr. mercure, vif-argent, Engl. quicksilver) be- hält seinen Silberglanz an der Luft unverän- dert; ist flüssig ohne zu netzen; und wird erst bey 39° unter 0 Fahr. fest und malleabel. Gewicht des flüssigen = 13568 *). Wird am vollkommensten von der Salpetersäure auf- gelöst; phosphorescirt im so genannten luft- leeren Raume; amalgamirt sich am leichtesten mit Gold, Silber, Zinn und Bley; daher sein Gebrauch zum Anquicken der Erze, zum Vergolden, zur Spiegelfolie ꝛc. Außerdem bekanntlich auch zu meteorologischen Werkzeu- gen, Vertreibung und Tödtung mancher In- secten, und als wichtiges Heilmittel. *) Des festen = 14391 (Gehlens Journ. IV. B. S. 434.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/703
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 685. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/703>, abgerufen am 21.11.2024.