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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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15. Smirgel. Smiris. (Fr. emeril, Engl.
emery.)

Meist graulich schwarz; an den Kanten durch-
scheinend; schimmernd; theils splitteriger Bruch;
gibt braunrothen Strich; sehr hart. Gewicht
= 3922. Sein Eisengehalt sehr ungleich; oft
unbedeutend; doch bey einer Abart (nach
Tennant) = 32 Eisen, 50 Thonerde, 8 Kiesel-
erde. Fundort unter andern Altcastilien und Estre-
madura. Gebrauch zum Schneiden und Schleifen
harter Steine und des Glases. Daher auch der
Holzstein, wie oberwähnt (S. 555.), wegen des
ähnlichen Gebrauchs, in manchen Gegenden
Smirgel genannt wird.



VII. Bleygeschlecht.

Das Bley läuft an der Luft schwarz an,
und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen
Geruche ab. Ist das weichste der festen Me-
talle; leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar,
und gar wenig zähe (§. 253.). Gewicht =
11352. Schmilzt ehe es glüht; brennt leicht
zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur
allgemach verglast; und von allen Säuren auf-
gelöst, die davon einen süßlichen Geschmack
erhalten. Gebrauch (außer dem allgemein be-
kannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken,
Wasserröhren, Schriftgießen etc.) besonders beym

15. Smirgel. Smiris. (Fr. emeril, Engl.
emery.)

Meist graulich schwarz; an den Kanten durch-
scheinend; schimmernd; theils splitteriger Bruch;
gibt braunrothen Strich; sehr hart. Gewicht
= 3922. Sein Eisengehalt sehr ungleich; oft
unbedeutend; doch bey einer Abart (nach
Tennant) = 32 Eisen, 50 Thonerde, 8 Kiesel-
erde. Fundort unter andern Altcastilien und Estre-
madura. Gebrauch zum Schneiden und Schleifen
harter Steine und des Glases. Daher auch der
Holzstein, wie oberwähnt (S. 555.), wegen des
ähnlichen Gebrauchs, in manchen Gegenden
Smirgel genannt wird.



VII. Bleygeschlecht.

Das Bley läuft an der Luft schwarz an,
und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen
Geruche ab. Ist das weichste der festen Me-
talle; leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar,
und gar wenig zähe (§. 253.). Gewicht =
11352. Schmilzt ehe es glüht; brennt leicht
zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur
allgemach verglast; und von allen Säuren auf-
gelöst, die davon einen süßlichen Geschmack
erhalten. Gebrauch (außer dem allgemein be-
kannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken,
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[686/0706] 15. Smirgel. Smiris. (Fr. emeril, Engl. emery.) Meist graulich schwarz; an den Kanten durch- scheinend; schimmernd; theils splitteriger Bruch; gibt braunrothen Strich; sehr hart. Gewicht = 3922. Sein Eisengehalt sehr ungleich; oft unbedeutend; doch bey einer Abart (nach Tennant) = 32 Eisen, 50 Thonerde, 8 Kiesel- erde. Fundort unter andern Altcastilien und Estre- madura. Gebrauch zum Schneiden und Schleifen harter Steine und des Glases. Daher auch der Holzstein, wie oberwähnt (S. 555.), wegen des ähnlichen Gebrauchs, in manchen Gegenden Smirgel genannt wird. VII. Bleygeschlecht. Das Bley läuft an der Luft schwarz an, und färbt, stark gerieben, mit einem eigenen Geruche ab. Ist das weichste der festen Me- talle; leicht biegsam, aber nicht sehr dehnbar, und gar wenig zähe (§. 253.). Gewicht = 11352. Schmilzt ehe es glüht; brennt leicht zu Kalk; wird in stark erhöheter Temperatur allgemach verglast; und von allen Säuren auf- gelöst, die davon einen süßlichen Geschmack erhalten. Gebrauch (außer dem allgemein be- kannten zu Kugeln und Schrot, Dachdecken, Wasserröhren, Schriftgießen ꝛc.) besonders beym

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 686. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/706>, abgerufen am 21.11.2024.