finden, ihre berühmten Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge- hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzählun- gen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber vieles verschönert und übertrieben worden, so wissen sich doch diese Thiere, nach dem einstimmi- gen Zeugniß der unverdächtigsten Beobachter aus ganz verschiedenen Welttheilen, dabey so nach zufälligen Umständen zu bequemen, daß sie sich dadurch weit über die einförmigen Kunsttriebe anderer Thiere erheben.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist, um in beyden Elementen leben zu können*)
*) So habe ich z. B. a. 1784. bey der Zergliederung eines Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind, nach Willkür die Achse desselben zu verlängern oder zu verkürzen, um durch zweyerley medium von so verschiedener Dichtigkeit, durchs Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere an verschiedenen Stellen von verschiedener Dicke ist. Die durchsichtige Hornhaut nähmlich ist dünne und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin-
finden, ihre berühmten Wohnungen, besonders aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge- hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen. Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzählun- gen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber vieles verschönert und übertrieben worden, so wissen sich doch diese Thiere, nach dem einstimmi- gen Zeugniß der unverdächtigsten Beobachter aus ganz verschiedenen Welttheilen, dabey so nach zufälligen Umständen zu bequemen, daß sie sich dadurch weit über die einförmigen Kunsttriebe anderer Thiere erheben.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren, deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist, um in beyden Elementen leben zu können*)
*) So habe ich z. B. a. 1784. bey der Zergliederung eines Seehund-Auges eine überaus merkwürdige Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im Stande sind, nach Willkür die Achse desselben zu verlängern oder zu verkürzen, um durch zweyerley medium von so verschiedener Dichtigkeit, durchs Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere an verschiedenen Stellen von verschiedener Dicke ist. Die durchsichtige Hornhaut nähmlich ist dünne und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin-
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finden, ihre berühmten Wohnungen, besonders
aber, da wo sie es nöthig finden, die dazu ge-
hörigen bewundernswürdigen Dämme aufführen.
Denn, zugegeben, daß freylich in den Erzählun-
gen mancher Reisebeschreiber vom Bau der Biber
vieles verschönert und übertrieben worden, so
wissen sich doch diese Thiere, nach dem einstimmi-
gen Zeugniß der unverdächtigsten Beobachter aus
ganz verschiedenen Welttheilen, dabey so nach
zufälligen Umständen zu bequemen, daß sie sich
dadurch weit über die einförmigen Kunsttriebe
anderer Thiere erheben.
B) Ferae.
Mit dem Gebiß der reißenden Thiere.
42. Phoca. Pedes postici exporrecti, di-
giti coaliti. Dentes primores superiores 6,
inferiores 4; laniarii solitarii.
Nebst den Thieren des vorigen Geschlechts
gleichsam die Amphibien unter den Säugethieren,
deren ganzer Körperbau darnach eingerichtet ist,
um in beyden Elementen leben zu können *)
*) So habe ich z. B. a. 1784. bey der Zergliederung
eines Seehund-Auges eine überaus merkwürdige
Einrichtung entdeckt, wodurch diese Thiere im
Stande sind, nach Willkür die Achse desselben zu
verlängern oder zu verkürzen, um durch zweyerley
medium von so verschiedener Dichtigkeit, durchs
Wasser nähmlich eben so gut als durch die Luft
deutlich sehen zu können. Dieß wird durch den
Druck der überaus starken Augenmuskeln auf die
äußere Haut des Augapfels bewirkt, welche letztere
an verschiedenen Stellen von verschiedener Dicke
ist. Die durchsichtige Hornhaut nähmlich ist dünne
und nachgiebig; von der harten weißen Haut hin-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/145>, abgerufen am 21.11.2024.
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