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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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Scale*), und läßt sich dann breitfletschen.
Wird von allen Säuren aufgelöset. Amalgamirt
sich sehr leicht mit Gold, Silber, Zinn und Bley.

1. Natürlich, Jungfernquecksilber.

Vorzüglich häufig bey Guancavelica in Peru,
Almaden in Spanien, Idria etc.

Im Zweybrückischen auch mit gediegnem Sil-
ber als natürliches Amalgama.

2. Vererzt.

Besonders in folgenden Verbindungen:

a) Zinnober.

Durch Schwefel vererzt, z. B. in ausneh-
mender Reinigkeit vom höchsten Roth und
meist durchsichtig in Schina.

Das Lebererzt ist mit Thon vermengter
Zinnober, zumal bey Idria.

b) Natürlicher Sublimat, Hornquecksilber.

Durch Vitriol- und Salz-Säure vererzt,
ist erst neuerlich im Zweybrückischen entdeckt
worden.

*) s. Dr. blagden's history of the congelation of quicksil-
ver
. Lond
. 1784. 4. (und im LXXIII. B. der philos.
Transact
.) wo auch S. 10 u. f. die umständliche
Anzeige des von mir in meinen Studentenjahren
darüber angestellten Versuchs befindlich ist. Aus
der Vergleichung aber mit den andern daselbst
erzählten Erfahrungen kan ich selbst nicht ander-
schließen als daß damals eine Selbsttäuschung vor-
gegangen seyn muß, wenn ich gleich nicht einsehe
worin sie gelegen haben mag.

Scale*), und läßt sich dann breitfletschen.
Wird von allen Säuren aufgelöset. Amalgamirt
sich sehr leicht mit Gold, Silber, Zinn und Bley.

1. Natürlich, Jungfernquecksilber.

Vorzüglich häufig bey Guancavelica in Peru,
Almaden in Spanien, Idria ꝛc.

Im Zweybrückischen auch mit gediegnem Sil-
ber als natürliches Amalgama.

2. Vererzt.

Besonders in folgenden Verbindungen:

a) Zinnober.

Durch Schwefel vererzt, z. B. in ausneh-
mender Reinigkeit vom höchsten Roth und
meist durchsichtig in Schina.

Das Lebererzt ist mit Thon vermengter
Zinnober, zumal bey Idria.

b) Natürlicher Sublimat, Hornquecksilber.

Durch Vitriol- und Salz-Säure vererzt,
ist erst neuerlich im Zweybrückischen entdeckt
worden.

*) s. Dr. blagden's history of the congelation of quicksil-
ver
. Lond
. 1784. 4. (und im LXXIII. B. der philos.
Transact
.) wo auch S. 10 u. f. die umständliche
Anzeige des von mir in meinen Studentenjahren
darüber angestellten Versuchs befindlich ist. Aus
der Vergleichung aber mit den andern daselbst
erzählten Erfahrungen kan ich selbst nicht ander-
schließen als daß damals eine Selbsttäuschung vor-
gegangen seyn muß, wenn ich gleich nicht einsehe
worin sie gelegen haben mag.
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[640/0660] Scale *), und läßt sich dann breitfletschen. Wird von allen Säuren aufgelöset. Amalgamirt sich sehr leicht mit Gold, Silber, Zinn und Bley. 1. Natürlich, Jungfernquecksilber. Vorzüglich häufig bey Guancavelica in Peru, Almaden in Spanien, Idria ꝛc. Im Zweybrückischen auch mit gediegnem Sil- ber als natürliches Amalgama. 2. Vererzt. Besonders in folgenden Verbindungen: a) Zinnober. Durch Schwefel vererzt, z. B. in ausneh- mender Reinigkeit vom höchsten Roth und meist durchsichtig in Schina. Das Lebererzt ist mit Thon vermengter Zinnober, zumal bey Idria. b) Natürlicher Sublimat, Hornquecksilber. Durch Vitriol- und Salz-Säure vererzt, ist erst neuerlich im Zweybrückischen entdeckt worden. *) s. Dr. blagden's history of the congelation of quicksil- ver. Lond. 1784. 4. (und im LXXIII. B. der philos. Transact.) wo auch S. 10 u. f. die umständliche Anzeige des von mir in meinen Studentenjahren darüber angestellten Versuchs befindlich ist. Aus der Vergleichung aber mit den andern daselbst erzählten Erfahrungen kan ich selbst nicht ander- schließen als daß damals eine Selbsttäuschung vor- gegangen seyn muß, wenn ich gleich nicht einsehe worin sie gelegen haben mag.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 640. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/660>, abgerufen am 21.11.2024.