gegen wachsen sie aber auch desto schneller, so daß z. B. die Maden der blauen Schmeisfliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 mal schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau- pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch sind sie in diesem Zustand zur Fortpflanzung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich blos, und wachsen, und häuten sich mit unter einige mal.
§. 141.
Wenn die Larve merkt, daß die Zeit herbey kommen ist, so verpuppt sie sich, sie verfertigt sich eine Verwandlungshülse, in der sie bis zur letzten Catastrophe ihres Lebens eingeschlossen bleibt. Manche können sich während dieses Zu- standes herum bewegen, auch Nahrungsmittel zu sich nehmen. Andere hingegen verschließen sich in ihre Puppe, (chrysalis, aurelia) fast wie in einen Sarg: und bringen einen großen Theil des Jahrs und ihres Lebens in einem be- täubenden Todesschlaf, ohne Nahrungsmittel, und ohne sich von der Stelle zu bewegen, zu.
§. 142.
Allein während der Zeit, da das Geschöpf so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver- graben scheint, geht mit ihm selbst die große
gegen wachsen sie aber auch desto schneller, so daß z. B. die Maden der blauen Schmeisfliege 24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 mal schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau- pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch sind sie in diesem Zustand zur Fortpflanzung noch gänzlich unfähig: sie ernähren sich blos, und wachsen, und häuten sich mit unter einige mal.
§. 141.
Wenn die Larve merkt, daß die Zeit herbey kommen ist, so verpuppt sie sich, sie verfertigt sich eine Verwandlungshülse, in der sie bis zur letzten Catastrophe ihres Lebens eingeschlossen bleibt. Manche können sich während dieses Zu- standes herum bewegen, auch Nahrungsmittel zu sich nehmen. Andere hingegen verschließen sich in ihre Puppe, (chrysalis, aurelia) fast wie in einen Sarg: und bringen einen großen Theil des Jahrs und ihres Lebens in einem be- täubenden Todesschlaf, ohne Nahrungsmittel, und ohne sich von der Stelle zu bewegen, zu.
§. 142.
Allein während der Zeit, da das Geschöpf so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver- graben scheint, geht mit ihm selbst die große
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0360"xml:id="pb340_0001"n="340"/>
gegen wachsen sie aber auch desto schneller, so<lb/>
daß z. B. die Maden der blauen Schmeisfliege<lb/>
24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 mal<lb/>
schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.</p><p>Theils haben diese Larven Füße wie die Rau-<lb/>
pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die<lb/>
Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch<lb/>
sind sie in diesem Zustand zur Fortpflanzung noch<lb/>
gänzlich unfähig: sie ernähren sich blos, und<lb/>
wachsen, und häuten sich mit unter einige mal.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 141.</head><lb/><p>Wenn die Larve merkt, daß die Zeit herbey<lb/>
kommen ist, so verpuppt sie sich, sie verfertigt<lb/>
sich eine Verwandlungshülse, in der sie bis zur<lb/>
letzten Catastrophe ihres Lebens eingeschlossen<lb/>
bleibt. Manche können sich während dieses Zu-<lb/>
standes herum bewegen, auch Nahrungsmittel<lb/>
zu sich nehmen. Andere hingegen verschließen<lb/>
sich in ihre Puppe, (<hirendition="#aq">chrysalis, aurelia</hi>) fast<lb/>
wie in einen Sarg: und bringen einen großen<lb/>
Theil des Jahrs und ihres Lebens in einem be-<lb/>
täubenden Todesschlaf, ohne Nahrungsmittel,<lb/>
und ohne sich von der Stelle zu bewegen, zu.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 142.</head><lb/><p>Allein während der Zeit, da das Geschöpf<lb/>
so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver-<lb/>
graben scheint, geht mit ihm selbst die große<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[340/0360]
gegen wachsen sie aber auch desto schneller, so
daß z. B. die Maden der blauen Schmeisfliege
24 Stunden nach dem Auskriechen schon 155 mal
schwerer wiegen als da sie aus dem Eye kamen.
Theils haben diese Larven Füße wie die Rau-
pen und Engerlinge: theils aber keine, wie die
Maden. Flügel haben sie gar noch nicht. Auch
sind sie in diesem Zustand zur Fortpflanzung noch
gänzlich unfähig: sie ernähren sich blos, und
wachsen, und häuten sich mit unter einige mal.
§. 141.
Wenn die Larve merkt, daß die Zeit herbey
kommen ist, so verpuppt sie sich, sie verfertigt
sich eine Verwandlungshülse, in der sie bis zur
letzten Catastrophe ihres Lebens eingeschlossen
bleibt. Manche können sich während dieses Zu-
standes herum bewegen, auch Nahrungsmittel
zu sich nehmen. Andere hingegen verschließen
sich in ihre Puppe, (chrysalis, aurelia) fast
wie in einen Sarg: und bringen einen großen
Theil des Jahrs und ihres Lebens in einem be-
täubenden Todesschlaf, ohne Nahrungsmittel,
und ohne sich von der Stelle zu bewegen, zu.
§. 142.
Allein während der Zeit, da das Geschöpf
so ganz fühllos und erstarrt in seiner Hülse ver-
graben scheint, geht mit ihm selbst die große
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/360>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.