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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788.

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einmal, in einer gewissen Periode ihres Lebens
Proben dieser natürlichen Kunstfähigkeit ablegen
sollten, indem sie entweder wie die Kleidermotten
und Frühlingsfliegen in ihrer unvollkommenen
Gestalt, als Larven, sich ein Gehäuse zum Auf-
enthalt und zum Schutze verfertigen, oder sich,
um die Verwandlung und den langen Todeschlaf
zu bestehen, ein Lager bereiten, oder sich ein-
spinnen, oder die sich wie die Ameisenlöwen Fal-
len, und wie die Spinnen Netze für ihren Raub
verfertigen, oder die doch wenigstens, wie man-
che Wasserkäfer und Spinnen, zur Sicherheit
für ihre Nachkommenschaft, Säcke oder Nester
zubereiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen kän-
nen. Manche von denen, die in gesellschaftli-
cher Verbindung leben, bauen sich mit vereinte
Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst
regelmäßigen ihnen angebornen Meßkunst, ge-
meinschaftliche Wohnungen: einige andere In-
secten hingegen, denen der Schöpfer keinen Kunst-
trieb zur eignen Verfertigung eines Nestes etc.
verliehen hat, beziehen doch wie der sogenannte
Einsiedlerkrebs etc. leerstehende ausgestorbene
Schneckenhäuser, die sie mit der Zeit, wenn sie
ihnen zu enge werden sollten, leicht mit andren
geräumigern vertauschen können.

§. 133.

Die Nahrung der Insecten entspricht meh-
rentheils ihrem Aufenthalt: und sie ist einer der

einmal, in einer gewissen Periode ihres Lebens
Proben dieser natürlichen Kunstfähigkeit ablegen
sollten, indem sie entweder wie die Kleidermotten
und Frühlingsfliegen in ihrer unvollkommenen
Gestalt, als Larven, sich ein Gehäuse zum Auf-
enthalt und zum Schutze verfertigen, oder sich,
um die Verwandlung und den langen Todeschlaf
zu bestehen, ein Lager bereiten, oder sich ein-
spinnen, oder die sich wie die Ameisenlöwen Fal-
len, und wie die Spinnen Netze für ihren Raub
verfertigen, oder die doch wenigstens, wie man-
che Wasserkäfer und Spinnen, zur Sicherheit
für ihre Nachkommenschaft, Säcke oder Nester
zubereiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen kän-
nen. Manche von denen, die in gesellschaftli-
cher Verbindung leben, bauen sich mit vereinte
Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst
regelmäßigen ihnen angebornen Meßkunst, ge-
meinschaftliche Wohnungen: einige andere In-
secten hingegen, denen der Schöpfer keinen Kunst-
trieb zur eignen Verfertigung eines Nestes ꝛc.
verliehen hat, beziehen doch wie der sogenannte
Einsiedlerkrebs ꝛc. leerstehende ausgestorbene
Schneckenhäuser, die sie mit der Zeit, wenn sie
ihnen zu enge werden sollten, leicht mit andren
geräumigern vertauschen können.

§. 133.

Die Nahrung der Insecten entspricht meh-
rentheils ihrem Aufenthalt: und sie ist einer der

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[335/0355] einmal, in einer gewissen Periode ihres Lebens Proben dieser natürlichen Kunstfähigkeit ablegen sollten, indem sie entweder wie die Kleidermotten und Frühlingsfliegen in ihrer unvollkommenen Gestalt, als Larven, sich ein Gehäuse zum Auf- enthalt und zum Schutze verfertigen, oder sich, um die Verwandlung und den langen Todeschlaf zu bestehen, ein Lager bereiten, oder sich ein- spinnen, oder die sich wie die Ameisenlöwen Fal- len, und wie die Spinnen Netze für ihren Raub verfertigen, oder die doch wenigstens, wie man- che Wasserkäfer und Spinnen, zur Sicherheit für ihre Nachkommenschaft, Säcke oder Nester zubereiten, denen sie ihre Eyer anvertrauen kän- nen. Manche von denen, die in gesellschaftli- cher Verbindung leben, bauen sich mit vereinte Kräften, und nach den Gesetzen einer äußerst regelmäßigen ihnen angebornen Meßkunst, ge- meinschaftliche Wohnungen: einige andere In- secten hingegen, denen der Schöpfer keinen Kunst- trieb zur eignen Verfertigung eines Nestes ꝛc. verliehen hat, beziehen doch wie der sogenannte Einsiedlerkrebs ꝛc. leerstehende ausgestorbene Schneckenhäuser, die sie mit der Zeit, wenn sie ihnen zu enge werden sollten, leicht mit andren geräumigern vertauschen können. §. 133. Die Nahrung der Insecten entspricht meh- rentheils ihrem Aufenthalt: und sie ist einer der

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/355>, abgerufen am 21.12.2024.