Die letzten beiden Classen des Thierreichs, die Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlich- ten Saft in ihrem Körper führen: weshalb sie auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden.
§. 123.
Die Insecten haben ihren Namen daher, weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustande, Kopf, Beust und Hinterleib, wie durch Ein- schnitte von einander abgesondert sind, ja bey den mehresten fast nur wie durch einen Faden unter sich verbunden werden. Ausserdem zeichnen sie sich aber auch durch besondre Fäden aus, die sie in ihren vollkommnen Zustand an der Stirne tragen, (Antennae, Fühlhörner) und die alle- mal an der Wurzel eingelenkt, meist aber auch noch ausserdem gegliedert sind; ferner durch die Lage der Kinnladen, die sich bey denjenigen Insecten,
Achter Abschnitt. Von den Insecten.
§. 122.
Die letzten beiden Classen des Thierreichs, die Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlich- ten Saft in ihrem Körper führen: weshalb sie auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia exsanguia) genannt wurden.
§. 123.
Die Insecten haben ihren Namen daher, weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustande, Kopf, Beust und Hinterleib, wie durch Ein- schnitte von einander abgesondert sind, ja bey den mehresten fast nur wie durch einen Faden unter sich verbunden werden. Ausserdem zeichnen sie sich aber auch durch besondre Fäden aus, die sie in ihren vollkommnen Zustand an der Stirne tragen, (Antennae, Fühlhörner) und die alle- mal an der Wurzel eingelenkt, meist aber auch noch ausserdem gegliedert sind; ferner durch die Lage der Kinnladen, die sich bey denjenigen Insecten,
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000024"><body><divn="1"><pbfacs="#f0348"xml:id="pb328_0001"n="328"/><headrendition="#c"><hirendition="#g">Achter Abschnitt.<lb/>
Von den Insecten</hi>.</head><lb/><divn="2"><headrendition="#c">§. 122.</head><lb/><prendition="#no_indent">Die letzten beiden Classen des Thierreichs, die<lb/>
Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon<lb/>
dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein<lb/>
rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlich-<lb/>
ten Saft in ihrem Körper führen: weshalb sie<lb/>
auch von den Alten Blutlose Thiere (<hirendition="#aq">animalia<lb/>
exsanguia</hi>) genannt wurden.</p></div><divn="2"><headrendition="#c">§. 123.</head><lb/><p>Die Insecten haben ihren Namen daher,<lb/>
weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustande,<lb/>
Kopf, Beust und Hinterleib, wie durch Ein-<lbtype="inWord"/>
schnitte von einander abgesondert sind, ja bey<lb/>
den mehresten fast nur wie durch einen Faden<lb/>
unter sich verbunden werden. Ausserdem zeichnen<lb/>
sie sich aber auch durch besondre Fäden aus, die<lb/>
sie in ihren vollkommnen Zustand an der Stirne<lb/>
tragen, (<hirendition="#aq">Antennae</hi>, Fühlhörner) und die alle-<lb/>
mal an der Wurzel eingelenkt, meist aber auch<lb/>
noch ausserdem gegliedert sind; ferner durch die Lage<lb/>
der Kinnladen, die sich bey denjenigen Insecten,<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[328/0348]
Achter Abschnitt.
Von den Insecten.
§. 122.
Die letzten beiden Classen des Thierreichs, die
Insecten und Gewürme unterscheiden sich schon
dadurch von den vorhergehenden, daß sie kein
rothes Blut, sondern statt dessen einen weißlich-
ten Saft in ihrem Körper führen: weshalb sie
auch von den Alten Blutlose Thiere (animalia
exsanguia) genannt wurden.
§. 123.
Die Insecten haben ihren Namen daher,
weil wenigstens in ihrem vollkommenen Zustande,
Kopf, Beust und Hinterleib, wie durch Ein-
schnitte von einander abgesondert sind, ja bey
den mehresten fast nur wie durch einen Faden
unter sich verbunden werden. Ausserdem zeichnen
sie sich aber auch durch besondre Fäden aus, die
sie in ihren vollkommnen Zustand an der Stirne
tragen, (Antennae, Fühlhörner) und die alle-
mal an der Wurzel eingelenkt, meist aber auch
noch ausserdem gegliedert sind; ferner durch die Lage
der Kinnladen, die sich bey denjenigen Insecten,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 3. Aufl. Göttingen, 1788, S. 328. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1788/348>, abgerufen am 21.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.