sie sich damit selbst über die Oberfläche des Was- sers erheben, und kleine Strecken weit wirk- lich fliegen können.
§. 121.
Die Schwimmblase mangelt nur weni- gen Fischen, sie liegt bey den übrigen im Un- terleibe, steht mittelst eines eignen Canals (du- ctus pnevmaticus) mit dem Magen oder Schlunde*) in Verbindung, und die Fische können sie willkürlich zusammen pressen, und in etwas ausleeren, oder aufblasen und füllen, um sich dadurch leichter oder schwerer zu machen. Daß sie auch zur Verdauung nutze**), dünkt uns unwahrscheinlich.
§. 122.
Die Narungsmittel der Fische sind so wie bey allen übrigen Thierclassen verschieden. Die meisten leben von Wasserinsecten und Was- serpflanzen, Meerlinsen, Seetang u. s. w. Vie- le fressen auch Schlamm und Erde mit hinter. Die Raubfische nären sich von grössern Thie- ren, von Fröschen, Eidexen, Wasservögeln, und auch von andern Fischen. Die Verdau- ung wird bey den Fischen durch beygemischte
*)Obs. anatom. Coll. priv. Amstel. P. II. p. 42. tab. X.
**)gv. needhamdisqu. anatom. de formato foetu p. 155.
sie sich damit selbst über die Oberfläche des Was- sers erheben, und kleine Strecken weit wirk- lich fliegen können.
§. 121.
Die Schwimmblase mangelt nur weni- gen Fischen, sie liegt bey den übrigen im Un- terleibe, steht mittelst eines eignen Canals (du- ctus pnevmaticus) mit dem Magen oder Schlunde*) in Verbindung, und die Fische können sie willkürlich zusammen pressen, und in etwas ausleeren, oder aufblasen und füllen, um sich dadurch leichter oder schwerer zu machen. Daß sie auch zur Verdauung nutze**), dünkt uns unwahrscheinlich.
§. 122.
Die Narungsmittel der Fische sind so wie bey allen übrigen Thierclassen verschieden. Die meisten leben von Wasserinsecten und Was- serpflanzen, Meerlinsen, Seetang u. s. w. Vie- le fressen auch Schlamm und Erde mit hinter. Die Raubfische nären sich von grössern Thie- ren, von Fröschen, Eidexen, Wasservögeln, und auch von andern Fischen. Die Verdau- ung wird bey den Fischen durch beygemischte
*)Obs. anatom. Coll. priv. Amstel. P. II. p. 42. tab. X.
**)gv. needhamdisqu. anatom. de formato foetu p. 155.
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sie sich damit selbst über die Oberfläche des Was-
sers erheben, und kleine Strecken weit wirk-
lich fliegen können.
§. 121.
Die Schwimmblase mangelt nur weni-
gen Fischen, sie liegt bey den übrigen im Un-
terleibe, steht mittelst eines eignen Canals (du-
ctus pnevmaticus) mit dem Magen oder
Schlunde *) in Verbindung, und die Fische
können sie willkürlich zusammen pressen, und in
etwas ausleeren, oder aufblasen und füllen, um
sich dadurch leichter oder schwerer zu machen.
Daß sie auch zur Verdauung nutze **), dünkt
uns unwahrscheinlich.
§. 122.
Die Narungsmittel der Fische sind so
wie bey allen übrigen Thierclassen verschieden.
Die meisten leben von Wasserinsecten und Was-
serpflanzen, Meerlinsen, Seetang u. s. w. Vie-
le fressen auch Schlamm und Erde mit hinter.
Die Raubfische nären sich von grössern Thie-
ren, von Fröschen, Eidexen, Wasservögeln,
und auch von andern Fischen. Die Verdau-
ung wird bey den Fischen durch beygemischte
*) Obs. anatom. Coll. priv. Amstel. P. II. p. 42. tab. X.
**) gv. needham disqu. anatom. de formato foetu
p. 155.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/292>, abgerufen am 21.12.2024.
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