darinn, daß der eine, Thier und Pflanze, und ein andrer Pflanze und Stein verknüpfen soll; son- dern in den angewiesenen Geschäften der Glie- der dieser Kette, wie Glied und Glied nicht nach ihrer Form, sondern nach ihrer Bestimmung in einander greifen u. s. w. Bey dem ewigen Cir- kel von unermeßlich weiser Einrichtung, da die Pflanzen ihre Nahrung aus der Erde ziehn, und nachher Menschen und Thieren, und ein Thier dem andern, zur Nahrung dienen, und da am Ende Menschen und Thiere und Pflanzen wieder zur Erde werden; bey diesem großen Cirkel braucht die Vernunft keine Bindungsglieder vorauszusetzen, die diese Geschöpfe so verschied- ner Art in Rücksicht ihrer Bildung verknüpfen müßte; so wie uns auch die Erfahrung bis jetzt noch keine natürliche Körper kennen gelehrt hat, die mit Recht auf den Namen solcher Bin- dungsglieder zwischen den drey Naturreichen Anspruch machen dürften.
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darinn, daß der eine, Thier und Pflanze, und ein andrer Pflanze und Stein verknüpfen soll; son- dern in den angewiesenen Geschäften der Glie- der dieser Kette, wie Glied und Glied nicht nach ihrer Form, sondern nach ihrer Bestimmung in einander greifen u. s. w. Bey dem ewigen Cir- kel von unermeßlich weiser Einrichtung, da die Pflanzen ihre Nahrung aus der Erde ziehn, und nachher Menschen und Thieren, und ein Thier dem andern, zur Nahrung dienen, und da am Ende Menschen und Thiere und Pflanzen wieder zur Erde werden; bey diesem großen Cirkel braucht die Vernunft keine Bindungsglieder vorauszusetzen, die diese Geschöpfe so verschied- ner Art in Rücksicht ihrer Bildung verknüpfen müßte; so wie uns auch die Erfahrung bis jetzt noch keine natürliche Körper kennen gelehrt hat, die mit Recht auf den Namen solcher Bin- dungsglieder zwischen den drey Naturreichen Anspruch machen dürften.
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darinn, daß der eine, Thier und Pflanze, und ein
andrer Pflanze und Stein verknüpfen soll; son-
dern in den angewiesenen Geschäften der Glie-
der dieser Kette, wie Glied und Glied nicht nach
ihrer Form, sondern nach ihrer Bestimmung in
einander greifen u. s. w. Bey dem ewigen Cir-
kel von unermeßlich weiser Einrichtung, da die
Pflanzen ihre Nahrung aus der Erde ziehn, und
nachher Menschen und Thieren, und ein Thier
dem andern, zur Nahrung dienen, und da am
Ende Menschen und Thiere und Pflanzen wieder
zur Erde werden; bey diesem großen Cirkel
braucht die Vernunft keine Bindungsglieder
vorauszusetzen, die diese Geschöpfe so verschied-
ner Art in Rücksicht ihrer Bildung verknüpfen
müßte; so wie uns auch die Erfahrung bis
jetzt noch keine natürliche Körper kennen gelehrt
hat, die mit Recht auf den Namen solcher Bin-
dungsglieder zwischen den drey Naturreichen
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/36>, abgerufen am 22.12.2024.
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