zeichen, daß sie Honig auf solchen angebissenen Bäu- men zu erwarten haben. Der Honigsucher hat ein zottichtes Fell, und darunter eine ungemein starke Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des Thieres herum hängt, wo- durch er denn sowohl für den Bienenstichen als für den Bissen der Hunde gesichert ist.
VII. FERAE.
Die grossen reissenden Thiere, die Menschen anfallen; wozu wir aber nicht, wie Linne thut, auch den Maulwurf oder den unschuldigen Igel rechnen können.
1. +. Arctos. der Bär. U. fusco nigricans, collo brevi. *
J. E. Ridinger Entw. ein. Th. N. 39 bis 44.
Ein phlegmatisches, brummichtes, aber im Grunde gutmüthiges Geschöpf, was mehrentheils einsam in den grossen Wäldern, und in den Alp- gegenden der nördlichen Erde lebt, und was sich nur im grösten Grimm, und wenn es aufs äus- serste gebracht worden, am Menschen vergreift. Andere Thiere verzehrt der Bär gerne, und trabt daher des Nachts weit umher seinem Raube nach; doch begnügt er sich auch mit Wurzeln, die er geschickt auszugraben weiß, mit Ameisenhaufen etc. Sein größter Leckerbissen aber ist wilder Ho-
zeichen, daß sie Honig auf solchen angebissenen Bäu- men zu erwarten haben. Der Honigsucher hat ein zottichtes Fell, und darunter eine ungemein starke Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack über das Fleisch des Thieres herum hängt, wo- durch er denn sowohl für den Bienenstichen als für den Bissen der Hunde gesichert ist.
VII. FERAE.
Die grossen reissenden Thiere, die Menschen anfallen; wozu wir aber nicht, wie Linne thut, auch den Maulwurf oder den unschuldigen Igel rechnen können.
1. †. Arctos. der Bär. U. fusco nigricans, collo brevi. *
J. E. Ridinger Entw. ein. Th. N. 39 bis 44.
Ein phlegmatisches, brummichtes, aber im Grunde gutmüthiges Geschöpf, was mehrentheils einsam in den grossen Wäldern, und in den Alp- gegenden der nördlichen Erde lebt, und was sich nur im grösten Grimm, und wenn es aufs äus- serste gebracht worden, am Menschen vergreift. Andere Thiere verzehrt der Bär gerne, und trabt daher des Nachts weit umher seinem Raube nach; doch begnügt er sich auch mit Wurzeln, die er geschickt auszugraben weiß, mit Ameisenhaufen ꝛc. Sein größter Leckerbissen aber ist wilder Ho-
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000021"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0120"xml:id="pb098_0001"n="98"/>
zeichen, daß sie Honig auf solchen angebissenen Bäu-<lb/>
men zu erwarten haben. Der Honigsucher hat ein<lb/>
zottichtes Fell, und darunter eine ungemein starke<lb/>
Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack<lb/>
über das Fleisch des Thieres herum hängt, wo-<lb/>
durch er denn sowohl für den Bienenstichen als<lb/>
für den Bissen der Hunde gesichert ist.</p><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></div></div><divn="3"><headrendition="#c">VII. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FERAE</hi></hi>.</head><lb/><p>Die grossen reissenden Thiere, die Menschen<lb/>
anfallen; wozu wir aber nicht, wie Linne thut,<lb/>
auch den Maulwurf oder den unschuldigen Igel<lb/>
rechnen können.</p><prendition="#indent-1">24. <hirendition="#g"><hirendition="#k"><hirendition="#aq">ursus</hi></hi></hi>. <hirendition="#aq">Dentes primores superiores alter-<lb/>
natim excavati, inferiores laterales lobati,<lb/>
lingua laevis, cauda abrupta.</hi></p><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Arctos</hi></hi>. der Bär. <hirendition="#aq">U. fusco nigricans,<lb/>
collo brevi</hi>. *</p><prendition="#l2em">J. E. Ridinger Entw. ein. Th. N. 39 bis 44.</p><prendition="#l1em">Ein phlegmatisches, brummichtes, aber im<lb/>
Grunde gutmüthiges Geschöpf, was mehrentheils<lb/>
einsam in den grossen Wäldern, und in den Alp-<lb/>
gegenden der nördlichen Erde lebt, und was sich<lb/>
nur im grösten Grimm, und wenn es aufs äus-<lb/>
serste gebracht worden, am Menschen vergreift.<lb/>
Andere Thiere verzehrt der Bär gerne, und trabt<lb/>
daher des Nachts weit umher seinem Raube nach;<lb/>
doch begnügt er sich auch mit Wurzeln, die er<lb/>
geschickt auszugraben weiß, mit Ameisenhaufen<lb/>ꝛc. Sein größter Leckerbissen aber ist wilder Ho-<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[98/0120]
zeichen, daß sie Honig auf solchen angebissenen Bäu-
men zu erwarten haben. Der Honigsucher hat ein
zottichtes Fell, und darunter eine ungemein starke
Haut, die ganz locker und gleichsam wie ein Sack
über das Fleisch des Thieres herum hängt, wo-
durch er denn sowohl für den Bienenstichen als
für den Bissen der Hunde gesichert ist.
VII. FERAE.
Die grossen reissenden Thiere, die Menschen
anfallen; wozu wir aber nicht, wie Linne thut,
auch den Maulwurf oder den unschuldigen Igel
rechnen können.
24. ursus. Dentes primores superiores alter-
natim excavati, inferiores laterales lobati,
lingua laevis, cauda abrupta.
1. †. Arctos. der Bär. U. fusco nigricans,
collo brevi. *
J. E. Ridinger Entw. ein. Th. N. 39 bis 44.
Ein phlegmatisches, brummichtes, aber im
Grunde gutmüthiges Geschöpf, was mehrentheils
einsam in den grossen Wäldern, und in den Alp-
gegenden der nördlichen Erde lebt, und was sich
nur im grösten Grimm, und wenn es aufs äus-
serste gebracht worden, am Menschen vergreift.
Andere Thiere verzehrt der Bär gerne, und trabt
daher des Nachts weit umher seinem Raube nach;
doch begnügt er sich auch mit Wurzeln, die er
geschickt auszugraben weiß, mit Ameisenhaufen
ꝛc. Sein größter Leckerbissen aber ist wilder Ho-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/120>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.