Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

In dem ersten verbergen sich der Augenhölen-
rand, die schönverengten Jochbeine und selbst die
Kinubacken unter der Peripherie des sanftgeebneten
Stirnknochens.

In dem zweyten hingegen ragen die auf beyden
Seiten eingedrückten Kinnladenknochen hervor;

Und in dem dritten endlich stehen die Jochbeine,
welche mit den Nasenknochen und der über ihnen be-
findlichen Vertiefung fast in einer und derselben ho-
rizontalen Fläche stehen, auf beyden Seiten unförm-
lich heraus.

§. 62.
Nationalverschiedenheiten der Hirnschädel.

Die ganze Verschiedenheit des knöchernen Ko-
pfes der verschiedenen Nationen scheint sich eben so
gut, als die oben abgehandelte der Nationalgesichts-
bildung (§. 56.) auf fünf Hauptabänderungen zu-
rückbringen zu lassen, und die zweyte Tafel enthält
Beyspiele davon, welche aus vielen herausgesucht
worden sind.

1) Das Mittel von allen hält der Kopf, an
welchem man das meiste Ebenmaas, eine sanft ge-
rundete Form, eine mäßig geebnete Stirn und enge-
re Jochbeine findet, welche nirgends hervorspringen
und von dem Jochfortsatze des Stirnknochens her-
ablaufen.

In dem ersten verbergen sich der Augenhölen-
rand, die schönverengten Jochbeine und selbst die
Kinubacken unter der Peripherie des sanftgeebneten
Stirnknochens.

In dem zweyten hingegen ragen die auf beyden
Seiten eingedrückten Kinnladenknochen hervor;

Und in dem dritten endlich stehen die Jochbeine,
welche mit den Nasenknochen und der über ihnen be-
findlichen Vertiefung fast in einer und derselben ho-
rizontalen Fläche stehen, auf beyden Seiten unförm-
lich heraus.

§. 62.
Nationalverschiedenheiten der Hirnschädel.

Die ganze Verschiedenheit des knöchernen Ko-
pfes der verschiedenen Nationen scheint sich eben so
gut, als die oben abgehandelte der Nationalgesichts-
bildung (§. 56.) auf fünf Hauptabänderungen zu-
rückbringen zu lassen, und die zweyte Tafel enthält
Beyspiele davon, welche aus vielen herausgesucht
worden sind.

1) Das Mittel von allen hält der Kopf, an
welchem man das meiste Ebenmaas, eine sanft ge-
rundete Form, eine mäßig geebnete Stirn und enge-
re Jochbeine findet, welche nirgends hervorspringen
und von dem Jochfortsatze des Stirnknochens her-
ablaufen.

<TEI>
  <text xml:id="blume000008">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0183" xml:id="pb149_0001" n="149"/>
          <p>In dem ersten verbergen sich der Augenhölen-<lb/>
rand, die schönverengten Jochbeine und selbst die<lb/>
Kinubacken unter der Peripherie des sanftgeebneten<lb/>
Stirnknochens.</p>
          <p>In dem zweyten hingegen ragen die auf beyden<lb/>
Seiten eingedrückten Kinnladenknochen hervor;</p>
          <p>Und in dem dritten endlich stehen die Jochbeine,<lb/>
welche mit den Nasenknochen und der über ihnen be-<lb/>
findlichen Vertiefung fast in einer und derselben ho-<lb/>
rizontalen Fläche stehen, auf beyden Seiten unförm-<lb/>
lich heraus.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 62.<lb/>
Nationalverschiedenheiten der Hirnschädel.</head><lb/>
          <p>Die ganze Verschiedenheit des knöchernen Ko-<lb/>
pfes der verschiedenen Nationen scheint sich eben so<lb/>
gut, als die oben abgehandelte der Nationalgesichts-<lb/>
bildung (§. 56.) auf fünf Hauptabänderungen zu-<lb/>
rückbringen zu lassen, und die zweyte Tafel enthält<lb/>
Beyspiele davon, welche aus vielen herausgesucht<lb/>
worden sind.</p>
          <p>1) Das Mittel von allen hält der Kopf, an<lb/>
welchem man das meiste Ebenmaas, eine sanft ge-<lb/>
rundete Form, eine mäßig geebnete Stirn und enge-<lb/>
re Jochbeine findet, welche nirgends hervorspringen<lb/>
und von dem Jochfortsatze des Stirnknochens her-<lb/>
ablaufen.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0183] In dem ersten verbergen sich der Augenhölen- rand, die schönverengten Jochbeine und selbst die Kinubacken unter der Peripherie des sanftgeebneten Stirnknochens. In dem zweyten hingegen ragen die auf beyden Seiten eingedrückten Kinnladenknochen hervor; Und in dem dritten endlich stehen die Jochbeine, welche mit den Nasenknochen und der über ihnen be- findlichen Vertiefung fast in einer und derselben ho- rizontalen Fläche stehen, auf beyden Seiten unförm- lich heraus. §. 62. Nationalverschiedenheiten der Hirnschädel. Die ganze Verschiedenheit des knöchernen Ko- pfes der verschiedenen Nationen scheint sich eben so gut, als die oben abgehandelte der Nationalgesichts- bildung (§. 56.) auf fünf Hauptabänderungen zu- rückbringen zu lassen, und die zweyte Tafel enthält Beyspiele davon, welche aus vielen herausgesucht worden sind. 1) Das Mittel von allen hält der Kopf, an welchem man das meiste Ebenmaas, eine sanft ge- rundete Form, eine mäßig geebnete Stirn und enge- re Jochbeine findet, welche nirgends hervorspringen und von dem Jochfortsatze des Stirnknochens her- ablaufen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/183
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/183>, abgerufen am 30.12.2024.