Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.Zwey und dreyßigster Abschnitt. Von dem Kreuzbein. §. 250. Das Kreuzbeina) oder heilige Bein Am weiblichen Gerippe ist er mehrentheils a) calenus de ossib. cap. XI. p. 20. b) Ueber den Grund dieser Benennung ist viel gestrit- ten worden. Eine Menge Vermuthungen darüber hat Riolan zusammengetragen, anthropograph. p. 848. der Pariser Ausg. v. 1626. 4. c) vesalius cap. 18. fig. 1. 2. d) Ueberhaupt variirt zwar das Kreuzbein gar man-
nichfaltig, in Rücksicht der kleinen Abweichungen von Länge, Breite und Krümmung. Allein an den schönsten Gerippen und die ich in der ganzen übrigen Ausbildung für Muster des natürlichsten Baues halten muß, habe ich die Verschiedenheit zwischen dem männlichen und weiblichen Kreuz- Zwey und dreyßigster Abschnitt. Von dem Kreuzbein. §. 250. Das Kreuzbeina) oder heilige Bein Am weiblichen Gerippe ist er mehrentheils a) calenus de ossib. cap. XI. p. 20. b) Ueber den Grund dieser Benennung ist viel gestrit- ten worden. Eine Menge Vermuthungen darüber hat Riolan zusammengetragen, anthropograph. p. 848. der Pariser Ausg. v. 1626. 4. c) vesalius cap. 18. fig. 1. 2. d) Ueberhaupt variirt zwar das Kreuzbein gar man-
nichfaltig, in Rücksicht der kleinen Abweichungen von Länge, Breite und Krümmung. Allein an den schönsten Gerippen und die ich in der ganzen übrigen Ausbildung für Muster des natürlichsten Baues halten muß, habe ich die Verschiedenheit zwischen dem männlichen und weiblichen Kreuz- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0339" xml:id="pb313_0001" n="313"/> <head rendition="#c">Zwey und dreyßigster Abschnitt.<lb/><hi rendition="#g">Von dem Kreuzbein</hi>.</head><lb/> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 250.</head><lb/> <p>Das Kreuzbein<note anchored="true" place="foot" n="a)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">calenus</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de ossib</hi></hi>. <hi rendition="#aq">cap</hi>. XI. <hi rendition="#aq">p</hi>. 20.</p></note> oder heilige Bein<lb/> (<hi rendition="#aq">os sacrum</hi><note anchored="true" place="foot" n="b)"><p>Ueber den Grund dieser Benennung ist viel gestrit-<lb/> ten worden. Eine Menge Vermuthungen darüber<lb/> hat Riolan zusammengetragen, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">anthropograph</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">p</hi>. 848. der Pariser Ausg. v. 1626. 4.</p></note>, <hi rendition="#aq">s. latum s. os clunium</hi>) ist<lb/> bey weitem der allergrößte Knochen am Rück-<lb/> grath<note anchored="true" place="foot" n="c)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesalius</hi> cap</hi>. 18. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1. 2.</p></note>, von schwammichter leichter Textur,<lb/> nach vorn ausgeschweift und ziemlich glatt,<lb/> nach hinten gewölbt und rauh und uneben;<lb/> im Ganzen ohngefähr von der Gestalt einer<lb/> gekrümmten am Ende stumpf zugespitzten keil-<lb/> förmigen Schaufel.</p> <p>Am weiblichen Gerippe ist er mehrentheils<lb/> flacher und minder stark gekrümmet als am<lb/> männlichen<note anchored="true" place="foot" n="d)"><p>Ueberhaupt variirt zwar das Kreuzbein gar man-<lb/> nichfaltig, in Rücksicht der kleinen Abweichungen<lb/> von Länge, Breite und Krümmung. Allein an<lb/> den schönsten Gerippen und die ich in der ganzen<lb/> übrigen Ausbildung für Muster des natürlichsten<lb/> Baues halten muß, habe ich die Verschiedenheit<lb/> zwischen dem männlichen und weiblichen Kreuz- </p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [313/0339]
Zwey und dreyßigster Abschnitt.
Von dem Kreuzbein.
§. 250.
Das Kreuzbein a) oder heilige Bein
(os sacrum b), s. latum s. os clunium) ist
bey weitem der allergrößte Knochen am Rück-
grath c), von schwammichter leichter Textur,
nach vorn ausgeschweift und ziemlich glatt,
nach hinten gewölbt und rauh und uneben;
im Ganzen ohngefähr von der Gestalt einer
gekrümmten am Ende stumpf zugespitzten keil-
förmigen Schaufel.
Am weiblichen Gerippe ist er mehrentheils
flacher und minder stark gekrümmet als am
männlichen d)
a) calenus de ossib. cap. XI. p. 20.
b) Ueber den Grund dieser Benennung ist viel gestrit-
ten worden. Eine Menge Vermuthungen darüber
hat Riolan zusammengetragen, anthropograph.
p. 848. der Pariser Ausg. v. 1626. 4.
c) vesalius cap. 18. fig. 1. 2.
d) Ueberhaupt variirt zwar das Kreuzbein gar man-
nichfaltig, in Rücksicht der kleinen Abweichungen
von Länge, Breite und Krümmung. Allein an
den schönsten Gerippen und die ich in der ganzen
übrigen Ausbildung für Muster des natürlichsten
Baues halten muß, habe ich die Verschiedenheit
zwischen dem männlichen und weiblichen Kreuz-
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