Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.damit der Knochen mittelst dieser verschiednen §. 89. Es läßt sich kein genau bestimmter Zeit- §. 90. Vom nachwärtigen Verwachsen dieser e) hunauld in den Mem. de l'Acad. des Scienc. de Paris a. 1730. p. 547. sq. f) Ein sehr sinnliches Beyspiel der Macht des Bil-
dungstriebes sieht man hier beym innern Wasser- kopfe wo die flachen Knochen der Hirnschaale (welche durchs Wasser so ausgedehnt und von einander getrieben worden) die Knochenfasern an ihren Rändern gleichsam wie Strahlen einander ent- gegen treiben, um damit in einander greifen und anschließen zu können. damit der Knochen mittelst dieser verschiednen §. 89. Es läßt sich kein genau bestimmter Zeit- §. 90. Vom nachwärtigen Verwachsen dieser e) hunauld in den Mém. de l'Acad. des Scienc. de Paris a. 1730. p. 547. sq. f) Ein sehr sinnliches Beyspiel der Macht des Bil-
dungstriebes sieht man hier beym innern Wasser- kopfe wo die flachen Knochen der Hirnschaale (welche durchs Wasser so ausgedehnt und von einander getrieben worden) die Knochenfasern an ihren Rändern gleichsam wie Strahlen einander ent- gegen treiben, um damit in einander greifen und anschließen zu können. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0214" xml:id="pb188_0001" n="188"/> damit der Knochen mittelst dieser verschiednen<lb/> Richtungen desto fester in die umgekehrt dar-<lb/> auf passenden vordern Ränder der Scheitel-<lb/> beine eingreifen kann<note anchored="true" place="foot" n="e)"><p><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">hunauld</hi></hi> in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de l'Acad. des Scienc.<lb/> de Paris</hi></hi> <hi rendition="#aq">a</hi>. 1730. <hi rendition="#aq">p</hi>. 547. <hi rendition="#aq">sq</hi>.</p></note>.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 89.</head><lb/> <p>Es läßt sich kein genau bestimmter Zeit-<lb/> punkt angeben, in welchem die Nähte beym<lb/> jungen Kinde gebildet werden. Gewöhnlich<lb/> fangen doch die gedachten drey Ränder der<lb/> Scheitelbeine (§. 31.) schon zu Ende des ersten<lb/> Lebensjahres, an, sich an die Ränder der an-<lb/> stoßenden Knochen zu schließen<note anchored="true" place="foot" n="f)"><p>Ein sehr sinnliches Beyspiel der Macht des Bil-<lb/> dungstriebes sieht man hier beym innern Wasser-<lb/> kopfe wo die flachen Knochen der Hirnschaale (welche<lb/> durchs Wasser so ausgedehnt und von einander<lb/> getrieben worden) die Knochenfasern an ihren<lb/> Rändern gleichsam wie Strahlen einander ent-<lb/> gegen treiben, um damit in einander greifen und<lb/> anschließen zu können.</p></note> und bey<lb/> gesunden Kindern sind sie meist schon in der<lb/> Mitte des zweyten Jahres bis auf die vordre<lb/> Fontanelle ausgebildet.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 90.</head><lb/> <p>Vom nachwärtigen Verwachsen dieser<lb/> Nähte, entweder im höhern Alter, oder durch<lb/> Krankheiten, ist schon oben (Th. 1 §. 48.)<lb/> die Rede gewesen. – Am frühsten und häu-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0214]
damit der Knochen mittelst dieser verschiednen
Richtungen desto fester in die umgekehrt dar-
auf passenden vordern Ränder der Scheitel-
beine eingreifen kann e).
§. 89.
Es läßt sich kein genau bestimmter Zeit-
punkt angeben, in welchem die Nähte beym
jungen Kinde gebildet werden. Gewöhnlich
fangen doch die gedachten drey Ränder der
Scheitelbeine (§. 31.) schon zu Ende des ersten
Lebensjahres, an, sich an die Ränder der an-
stoßenden Knochen zu schließen f) und bey
gesunden Kindern sind sie meist schon in der
Mitte des zweyten Jahres bis auf die vordre
Fontanelle ausgebildet.
§. 90.
Vom nachwärtigen Verwachsen dieser
Nähte, entweder im höhern Alter, oder durch
Krankheiten, ist schon oben (Th. 1 §. 48.)
die Rede gewesen. – Am frühsten und häu-
e) hunauld in den Mém. de l'Acad. des Scienc.
de Paris a. 1730. p. 547. sq.
f) Ein sehr sinnliches Beyspiel der Macht des Bil-
dungstriebes sieht man hier beym innern Wasser-
kopfe wo die flachen Knochen der Hirnschaale (welche
durchs Wasser so ausgedehnt und von einander
getrieben worden) die Knochenfasern an ihren
Rändern gleichsam wie Strahlen einander ent-
gegen treiben, um damit in einander greifen und
anschließen zu können.
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