Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.§. 19. B) der Theil des Stirnbeins der das Ge- Auswärts aber, nach der apoph malari §. 20. Endlich C) der Theil des Knochen, der mit i) Wie diese pars orbitalis im hohen Grad des in-
neren Wasserkopfs hinten heruntergedrückt und vor- getrieben wird, und die dadurch bewirkte Herab- wälzung der Augäpfel ein gleichsam pathognomoni- sches Kennzeichen dieser Krankheit abgibt, davon habe ich in der medicinischen Bibliothek III. B. S. 635 u. f. (bey Gelegenheit des Waglerschen un- geheuren 17 jährigen Wasserkopfs in meiner Samm- lung gehandelt.Wie zuweilen bey den Caraiben durch gewalt- sames Niederpressen der Stirne in den Kinder- jahren (S. 30.) eine ähnliche Entstellung der Augenhöhlen entsteht dovon giebt ein merkwür- diger Schädel dieses Volkes den ich besitze (Dec. I. tab. X.) ein auffallendes Beyspiel. §. 19. B) der Theil des Stirnbeins der das Ge- Auswärts aber, nach der apoph malari §. 20. Endlich C) der Theil des Knochen, der mit i) Wie diese pars orbitalis im hohen Grad des in-
neren Wasserkopfs hinten heruntergedrückt und vor- getrieben wird, und die dadurch bewirkte Herab- wälzung der Augäpfel ein gleichsam pathognomoni- sches Kennzeichen dieser Krankheit abgibt, davon habe ich in der medicinischen Bibliothek III. B. S. 635 u. f. (bey Gelegenheit des Waglerschen un- geheuren 17 jährigen Wasserkopfs in meiner Samm- lung gehandelt.Wie zuweilen bey den Caraiben durch gewalt- sames Niederpressen der Stirne in den Kinder- jahren (S. 30.) eine ähnliche Entstellung der Augenhöhlen entsteht dovon giebt ein merkwür- diger Schädel dieses Volkes den ich besitze (Dec. I. tab. X.) ein auffallendes Beyspiel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0136" xml:id="pb110_0001" n="110"/> <head rendition="#c">§. 19.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">B</hi>) der Theil des Stirnbeins der das Ge-<lb/> wölbe der Augenhöhlen bildet (<hi rendition="#aq">pars orbita-<lb/> lis</hi>), ist flach ausgehöhlt, und läuft von dem<lb/> gedachten bogenförmigen Rande nach hinten<note anchored="true" place="foot" n="i)"><p>Wie diese <hi rendition="#aq">pars orbitalis</hi> im hohen Grad des in-<lb/> neren Wasserkopfs hinten heruntergedrückt und vor-<lb/> getrieben wird, und die dadurch bewirkte Herab-<lb/> wälzung der Augäpfel ein gleichsam pathognomoni-<lb/> sches Kennzeichen dieser Krankheit abgibt, davon<lb/> habe ich in der medicinischen Bibliothek III. B.<lb/> S. 635 u. f. (bey Gelegenheit des Waglerschen un-<lb/> geheuren 17 jährigen Wasserkopfs in meiner Samm-<lb/> lung gehandelt.</p><p>Wie zuweilen bey den Caraiben durch gewalt-<lb/> sames Niederpressen der Stirne in den Kinder-<lb/> jahren (S. 30.) eine ähnliche Entstellung der<lb/> Augenhöhlen entsteht dovon giebt ein merkwür-<lb/> diger Schädel dieses Volkes den ich besitze (<hi rendition="#aq">Dec</hi>. I.<lb/><hi rendition="#aq">tab</hi>. X.) ein auffallendes Beyspiel.</p></note>.<lb/> Nach vorn zu zeigt sich gewöhnlich eine<lb/> Spur der Anlage zweyer merkwürdiger Theile<lb/> des Auges. Nach innen nämlich meist ein<lb/> Grübchen oder ein stumpfer Stachel (<hi rendition="#aq">spina<lb/> trochlearis</hi>) woran die Rolle des <hi rendition="#aq">musc obli-<lb/> qui super</hi>. befestigt ist.</p> <p>Auswärts aber, nach der <hi rendition="#aq">apoph malari</hi><lb/> zu, eine mehrentheils etwas rauhe Delle,<lb/> worin die Thränendrüse liegt.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 20.</head><lb/> <p>Endlich <hi rendition="#aq">C</hi>) der Theil des Knochen, der mit<lb/> der Nase in Verbindung steht (<hi rendition="#aq">pars nasalis</hi>).</p> <p> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0136]
§. 19.
B) der Theil des Stirnbeins der das Ge-
wölbe der Augenhöhlen bildet (pars orbita-
lis), ist flach ausgehöhlt, und läuft von dem
gedachten bogenförmigen Rande nach hinten i).
Nach vorn zu zeigt sich gewöhnlich eine
Spur der Anlage zweyer merkwürdiger Theile
des Auges. Nach innen nämlich meist ein
Grübchen oder ein stumpfer Stachel (spina
trochlearis) woran die Rolle des musc obli-
qui super. befestigt ist.
Auswärts aber, nach der apoph malari
zu, eine mehrentheils etwas rauhe Delle,
worin die Thränendrüse liegt.
§. 20.
Endlich C) der Theil des Knochen, der mit
der Nase in Verbindung steht (pars nasalis).
i) Wie diese pars orbitalis im hohen Grad des in-
neren Wasserkopfs hinten heruntergedrückt und vor-
getrieben wird, und die dadurch bewirkte Herab-
wälzung der Augäpfel ein gleichsam pathognomoni-
sches Kennzeichen dieser Krankheit abgibt, davon
habe ich in der medicinischen Bibliothek III. B.
S. 635 u. f. (bey Gelegenheit des Waglerschen un-
geheuren 17 jährigen Wasserkopfs in meiner Samm-
lung gehandelt.
Wie zuweilen bey den Caraiben durch gewalt-
sames Niederpressen der Stirne in den Kinder-
jahren (S. 30.) eine ähnliche Entstellung der
Augenhöhlen entsteht dovon giebt ein merkwür-
diger Schädel dieses Volkes den ich besitze (Dec. I.
tab. X.) ein auffallendes Beyspiel.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/136>, abgerufen am 22.02.2025. |