die relative Lage der Knochenkernchen die sich nun in dieser knorplichten Grundlage, zumal in der nachher sogenannten Klinge, erzeugen.
§. 292.
In den Jugendjahren schmelzen diese Kerne nach und nach immer mehr zusammen, bis endlich, mehrentheils um die Zeit der Mann- barkeit herum, nur noch drey Stücke am Brustbein zu unterscheiden sind, in welche es auch am füglichsten eingetheilt wird, und die ihre Namen von der oben berührten Aenlich- keit mit einen Dolche erhalten haben:
1) nemlich das oberste, breitste Stück; - der sogenannte Griff:
2) das mittlere längste; - die Klinge:
und 3) zu unterst der blos knorplichte*) An- hang; - die Spitze.
Eigentlich machen also blos die beiden ersten Stücke das wahre Brustbein aus, und wer- den durch einen sehnichten Ueberzug, womit der ganze Knochen auf seinen beiden Seiten bekleidet ist**), unter einander befestigt.
§. 293.
Der Griff (manubrium sterni) läßt sich eigentlich wieder in sein großes knöchernes
*) Denn die Albinischen Abbildungen tab. ossium XIV da dieser untere Anhang anderthalb Zoll lang, und seine obere größere Hälfte noch knöchern ist, gehört zu den sehr seltnen Varietäten.
**)weitbrechtsyndesmologiatab. XIV. XV. - Mu- seum anat. Ruyschianum pag. 103. fig. 9.
die relative Lage der Knochenkernchen die sich nun in dieser knorplichten Grundlage, zumal in der nachher sogenannten Klinge, erzeugen.
§. 292.
In den Jugendjahren schmelzen diese Kerne nach und nach immer mehr zusammen, bis endlich, mehrentheils um die Zeit der Mann- barkeit herum, nur noch drey Stücke am Brustbein zu unterscheiden sind, in welche es auch am füglichsten eingetheilt wird, und die ihre Namen von der oben berührten Aenlich- keit mit einen Dolche erhalten haben:
1) nemlich das oberste, breitste Stück; – der sogenannte Griff:
2) das mittlere längste; – die Klinge:
und 3) zu unterst der blos knorplichte*) An- hang; – die Spitze.
Eigentlich machen also blos die beiden ersten Stücke das wahre Brustbein aus, und wer- den durch einen sehnichten Ueberzug, womit der ganze Knochen auf seinen beiden Seiten bekleidet ist**), unter einander befestigt.
§. 293.
Der Griff (manubrium sterni) läßt sich eigentlich wieder in sein großes knöchernes
*) Denn die Albinischen Abbildungen tab. ossium XIV da dieser untere Anhang anderthalb Zoll lang, und seine obere größere Hälfte noch knöchern ist, gehört zu den sehr seltnen Varietäten.
**)weitbrechtsyndesmologiatab. XIV. XV. – Mu- seum anat. Ruyschianum pag. 103. fig. 9.
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die relative Lage der Knochenkernchen die sich
nun in dieser knorplichten Grundlage, zumal
in der nachher sogenannten Klinge, erzeugen.
§. 292.
In den Jugendjahren schmelzen diese Kerne
nach und nach immer mehr zusammen, bis
endlich, mehrentheils um die Zeit der Mann-
barkeit herum, nur noch drey Stücke am
Brustbein zu unterscheiden sind, in welche es
auch am füglichsten eingetheilt wird, und die
ihre Namen von der oben berührten Aenlich-
keit mit einen Dolche erhalten haben:
1) nemlich das oberste, breitste Stück; –
der sogenannte Griff:
2) das mittlere längste; – die Klinge:
und 3) zu unterst der blos knorplichte *) An-
hang; – die Spitze.
Eigentlich machen also blos die beiden ersten
Stücke das wahre Brustbein aus, und wer-
den durch einen sehnichten Ueberzug, womit
der ganze Knochen auf seinen beiden Seiten
bekleidet ist **), unter einander befestigt.
§. 293.
Der Griff (manubrium sterni) läßt sich
eigentlich wieder in sein großes knöchernes
*) Denn die Albinischen Abbildungen tab. ossium XIV
da dieser untere Anhang anderthalb Zoll lang,
und seine obere größere Hälfte noch knöchern ist,
gehört zu den sehr seltnen Varietäten.
**) weitbrecht syndesmologia tab. XIV. XV. – Mu-
seum anat. Ruyschianum pag. 103. fig. 9.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/382>, abgerufen am 22.02.2025.
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