Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.*) und dünne einfache Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und §. 181. Die Eckzähne**) *)
chen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr- tausende hindurch und unter so verschiednen Völ- kern Mumien gemacht, so versteht sich wol von selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare Zähne haben können: aber die Bemerkung kann vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mu- mien aus den ältesten Zeiten von den nachwärtigen neuern zu unterscheiden u. s. w. Ueber die etwani- gen Ursachen dieser eignen Bildung habe ich im Göttingischen Magaz. 1 Jahrg. 1 St. S. 110. u. f. einige Vermuthungen angegeben.Aenliche Zähne hat Winslow an einem Sche- del von Hond-Eyland aus Nordamerika (ohngef. unterm 780 N. Br.) beschrieben, in den Mem. de l'Acad. des Sc. de Par. 1722. pag. 324. sq. - Und Hr. Hofr. Isenflamm hat dergl. an einem soge- nannten Steinfresser bemerkt, s. dessen pract. An- merkungen über die Knochen. Erlangen, 1782. 8. S. 77. u. f.An dem Schedel eines Chirokesen-Heerführers in meiner Sammlung sind hingegen die Vorder- zähne ausnehmend scharfschneidend. *) Nach Dühalde's Versicherung sollen besonders bey den Chinesen die obern Schneidezähne recht auf- fallend weit vor den untern hervorstehn. **) Auch die Eckzähne fehlen entweder manchen Säuge-
thieren gänzlich, wie den auf voriger Seite genannten *) und dünne einfache Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und §. 181. Die Eckzähne**) *)
chen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr- tausende hindurch und unter so verschiednen Völ- kern Mumien gemacht, so versteht sich wol von selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare Zähne haben können: aber die Bemerkung kann vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mu- mien aus den ältesten Zeiten von den nachwärtigen neuern zu unterscheiden u. s. w. Ueber die etwani- gen Ursachen dieser eignen Bildung habe ich im Göttingischen Magaz. 1 Jahrg. 1 St. S. 110. u. f. einige Vermuthungen angegeben.Aenliche Zähne hat Winslow an einem Sche- del von Hond-Eyland aus Nordamerika (ohngef. unterm 780 N. Br.) beschrieben, in den Mém. de l'Acad. des Sc. de Par. 1722. pag. 324. sq. – Und Hr. Hofr. Isenflamm hat dergl. an einem soge- nannten Steinfresser bemerkt, s. dessen pract. An- merkungen über die Knochen. Erlangen, 1782. 8. S. 77. u. f.An dem Schedel eines Chirokesen-Heerführers in meiner Sammlung sind hingegen die Vorder- zähne ausnehmend scharfschneidend. *) Nach Dühalde's Versicherung sollen besonders bey den Chinesen die obern Schneidezähne recht auf- fallend weit vor den untern hervorstehn. **) Auch die Eckzähne fehlen entweder manchen Säuge-
thieren gänzlich, wie den auf voriger Seite genannten <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0280" xml:id="pb248_0001" n="248"/> chen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr-<lb/> tausende hindurch und unter so verschiednen Völ-<lb/> kern Mumien gemacht, so versteht sich wol von<lb/> selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare<lb/> Zähne haben können: aber die Bemerkung kann<lb/> vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mu-<lb/> mien aus den ältesten Zeiten von den nachwärtigen<lb/> neuern zu unterscheiden u. s. w. Ueber die etwani-<lb/> gen Ursachen dieser eignen Bildung habe ich im<lb/> Göttingischen Magaz. 1 Jahrg. 1 St. S. 110. u. f.<lb/> einige Vermuthungen angegeben.</p><p>Aenliche Zähne hat Winslow an einem Sche-<lb/> del von Hond-Eyland aus Nordamerika (ohngef.<lb/> unterm 780 N. Br.) beschrieben, in den <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mém. de<lb/> l'Acad. des Sc. de Par</hi></hi>. 1722. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 324. <hi rendition="#aq">sq</hi>. – Und<lb/> Hr. Hofr. Isenflamm hat dergl. an einem soge-<lb/> nannten Steinfresser bemerkt, s. dessen pract. An-<lb/> merkungen über die Knochen. Erlangen, 1782. 8.<lb/> S. 77. u. f.</p><p>An dem Schedel eines Chirokesen-Heerführers<lb/> in meiner Sammlung sind hingegen die Vorder-<lb/> zähne ausnehmend scharfschneidend.</p></note> und dünne einfache<lb/> Wurzeln.</p> <p>Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und<lb/> die im obern stehen meist vor den untern et-<lb/> was hervor<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Nach Dühalde's Versicherung sollen besonders bey<lb/> den Chinesen die obern Schneidezähne recht auf-<lb/> fallend weit vor den untern hervorstehn.</p></note>; sind auch mehrentheils breiter<lb/> als diese, wenigstens das mittlere Paar.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 181.</head><lb/> <p>Die Eckzähne<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Auch die Eckzähne fehlen entweder manchen Säuge-<lb/> thieren gänzlich, wie den auf voriger Seite genannten<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [248/0280]
*) und dünne einfache
Wurzeln.
Es sind ihrer viere in jedem Kiefer; und
die im obern stehen meist vor den untern et-
was hervor *); sind auch mehrentheils breiter
als diese, wenigstens das mittlere Paar.
§. 181.
Die Eckzähne **)
*) chen Kronen gefunden. Da man mehrere Jahr-
tausende hindurch und unter so verschiednen Völ-
kern Mumien gemacht, so versteht sich wol von
selbst daß nicht alle Mumien solche sonderbare
Zähne haben können: aber die Bemerkung kann
vielleicht unter andern eben dazu dienen, die Mu-
mien aus den ältesten Zeiten von den nachwärtigen
neuern zu unterscheiden u. s. w. Ueber die etwani-
gen Ursachen dieser eignen Bildung habe ich im
Göttingischen Magaz. 1 Jahrg. 1 St. S. 110. u. f.
einige Vermuthungen angegeben.
Aenliche Zähne hat Winslow an einem Sche-
del von Hond-Eyland aus Nordamerika (ohngef.
unterm 780 N. Br.) beschrieben, in den Mém. de
l'Acad. des Sc. de Par. 1722. pag. 324. sq. – Und
Hr. Hofr. Isenflamm hat dergl. an einem soge-
nannten Steinfresser bemerkt, s. dessen pract. An-
merkungen über die Knochen. Erlangen, 1782. 8.
S. 77. u. f.
An dem Schedel eines Chirokesen-Heerführers
in meiner Sammlung sind hingegen die Vorder-
zähne ausnehmend scharfschneidend.
*) Nach Dühalde's Versicherung sollen besonders bey
den Chinesen die obern Schneidezähne recht auf-
fallend weit vor den untern hervorstehn.
**) Auch die Eckzähne fehlen entweder manchen Säuge-
thieren gänzlich, wie den auf voriger Seite genannten
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