Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.***), und durch die §. 176. Die substantia cornea macht endlich denje- ***)
sehen; das hingegen D. Reid in seinem meisterhaf-
ten Werke on the phthisis pulmonalis nur selten und oft gar nicht bestätigt gefunden zu haben versi- chert. - Ich habe genau auf dieses Zeichen geachtet, und habe bey einigen Lungensüchtigen im ganzen Lauf ihrer Krankheit keine merkliche Spur davon, hingegen bey andern Personen die doch keine Anlage zu diesem Uebel hatten, diese auffallend weisse Farbe entstehen gesehen, wenn sie die Hallerschen Tropfen oder andre saure Arzneyen eine Zeitlang anhaltend gebraucht hatten. - Nachher habe ich auch durch Versuche gefunden, wie leicht man noch so gelben ausgerißnen Zähnen durch kurzes einbeizen in Mynsichtisches oder Dippelsches Elix. und dergl. eine milchblaue halbdurchsichtige Farbe geben kan - Es fragt sich also ob nicht vielleicht überhaupt diese Farbe der Zähne mehr vom Genuß solcher Arzneyen, als von einer Verderbnis der Lunge herrührt. ***), und durch die §. 176. Die substantia cornea macht endlich denje- ***)
sehen; das hingegen D. Reid in seinem meisterhaf-
ten Werke on the phthisis pulmonalis nur selten und oft gar nicht bestätigt gefunden zu haben versi- chert. – Ich habe genau auf dieses Zeichen geachtet, und habe bey einigen Lungensüchtigen im ganzen Lauf ihrer Krankheit keine merkliche Spur davon, hingegen bey andern Personen die doch keine Anlage zu diesem Uebel hatten, diese auffallend weisse Farbe entstehen gesehen, wenn sie die Hallerschen Tropfen oder andre saure Arzneyen eine Zeitlang anhaltend gebraucht hatten. – Nachher habe ich auch durch Versuche gefunden, wie leicht man noch so gelben ausgerißnen Zähnen durch kurzes einbeizen in Mynsichtisches oder Dippelsches Elix. und dergl. eine milchblaue halbdurchsichtige Farbe geben kan – Es fragt sich also ob nicht vielleicht überhaupt diese Farbe der Zähne mehr vom Genuß solcher Arzneyen, als von einer Verderbnis der Lunge herrührt. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><pb facs="#f0276" xml:id="pb244_0001" n="244"/> sehen; das hingegen <hi rendition="#aq">D</hi>. Reid in seinem meisterhaf-<lb/> ten Werke <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">on the phthisis pulmonalis</hi></hi> nur selten und<lb/> oft gar nicht bestätigt gefunden zu haben versi-<lb/> chert. – Ich habe genau auf dieses Zeichen<lb/> geachtet, und habe bey einigen Lungensüchtigen<lb/> im ganzen Lauf ihrer Krankheit keine merkliche<lb/> Spur davon, hingegen bey andern Personen die<lb/> doch keine Anlage zu diesem Uebel hatten, diese<lb/> auffallend weisse Farbe entstehen gesehen, wenn<lb/> sie die Hallerschen Tropfen oder andre saure<lb/> Arzneyen eine Zeitlang anhaltend gebraucht<lb/> hatten. – Nachher habe ich auch durch Versuche<lb/> gefunden, wie leicht man noch so gelben ausgerißnen<lb/> Zähnen durch kurzes einbeizen in Mynsichtisches<lb/> oder Dippelsches Elix. und dergl. eine milchblaue<lb/> halbdurchsichtige Farbe geben kan – Es fragt<lb/> sich also ob nicht vielleicht überhaupt diese Farbe<lb/> der Zähne mehr vom Genuß solcher Arzneyen, als<lb/> von einer Verderbnis der Lunge herrührt.</p></note>, und durch die<lb/> Richtung seiner Fasern, die nicht der Länge nach<lb/> laufen, sondern alle nach dem Mittelpunkt ge-<lb/> richtet sind, und sich auf dem Bruche ohngefähr<lb/> wie die am incrustirenden Toph-sinter aus-<lb/> nehmen.</p> </div> <div n="3"> <head rendition="#c">§. 176.</head><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">substantia cornea</hi> macht endlich denje-<lb/> nigen – von beiden vorhergehenden sehr leicht zu<lb/> unterscheidenden – Theil aus, womit die Wur-<lb/> zeln der Zähne zumal nach den Endspitzen zu<lb/> bekleidet sind. Er ist der weichste von allen<lb/> dreyen, so daß er sich, wenigstens weit leich-<lb/> ter als die knöcherne Substanz mit dem Messer<lb/> schneiden läßt, ist ferner halb-durchsichtig<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [244/0276]
***), und durch die
Richtung seiner Fasern, die nicht der Länge nach
laufen, sondern alle nach dem Mittelpunkt ge-
richtet sind, und sich auf dem Bruche ohngefähr
wie die am incrustirenden Toph-sinter aus-
nehmen.
§. 176.
Die substantia cornea macht endlich denje-
nigen – von beiden vorhergehenden sehr leicht zu
unterscheidenden – Theil aus, womit die Wur-
zeln der Zähne zumal nach den Endspitzen zu
bekleidet sind. Er ist der weichste von allen
dreyen, so daß er sich, wenigstens weit leich-
ter als die knöcherne Substanz mit dem Messer
schneiden läßt, ist ferner halb-durchsichtig
***) sehen; das hingegen D. Reid in seinem meisterhaf-
ten Werke on the phthisis pulmonalis nur selten und
oft gar nicht bestätigt gefunden zu haben versi-
chert. – Ich habe genau auf dieses Zeichen
geachtet, und habe bey einigen Lungensüchtigen
im ganzen Lauf ihrer Krankheit keine merkliche
Spur davon, hingegen bey andern Personen die
doch keine Anlage zu diesem Uebel hatten, diese
auffallend weisse Farbe entstehen gesehen, wenn
sie die Hallerschen Tropfen oder andre saure
Arzneyen eine Zeitlang anhaltend gebraucht
hatten. – Nachher habe ich auch durch Versuche
gefunden, wie leicht man noch so gelben ausgerißnen
Zähnen durch kurzes einbeizen in Mynsichtisches
oder Dippelsches Elix. und dergl. eine milchblaue
halbdurchsichtige Farbe geben kan – Es fragt
sich also ob nicht vielleicht überhaupt diese Farbe
der Zähne mehr vom Genuß solcher Arzneyen, als
von einer Verderbnis der Lunge herrührt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Akademie der Wissenschaften zu Göttingen: Projektträger
Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2013-08-26T09:00:15Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |