Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.*) und Schuppen- *)
bis gegen die Spitze läuft, ziemlich lose,
wie in einer häutigen Scheide liegt, ohne als eine wahre Sehne mit einem der be- nachbarten Muskeln verwachsen zu seyn, und dessen Exstirpation ein altes Vorur- theil, wenigstens schon seit Plinii Zei- ten, für ein Präservativ gegen die Hunds- wuth hielt. Ueber den Bau dieses übri- gens allerdings sonderbaren und noch aus mancher Rücksicht räthselhaften Theils s. vorzüglich Morgagni de sed. et causs. morbor. T. I. pag. 67. der Ve- net. Ausg. von 1761. Fol. Schon Cas- serius meinte, dieses Organ diene wohl den Hunden zum Einlecken bey der eigenen Weise, wie sie saufen. Damit reimt sich wenigstens, dass das gedachte Opossum, das ich lange Zeit lebendig gehabt, und das auf ähnliche Weise soff, auch ein Rudiment eines ähnlichen Bandes unter der Zunge hat. *) und Schuppen- *)
bis gegen die Spitze läuft, ziemlich lose,
wie in einer häutigen Scheide liegt, ohne als eine wahre Sehne mit einem der be- nachbarten Muskeln verwachsen zu seyn, und dessen Exstirpation ein altes Vorur- theil, wenigstens schon seit Plinii Zei- ten, für ein Präservativ gegen die Hunds- wuth hielt. Ueber den Bau dieses übri- gens allerdings sonderbaren und noch aus mancher Rücksicht räthselhaften Theils s. vorzüglich Morgagni de sed. et causs. morbor. T. I. pag. 67. der Ve- net. Ausg. von 1761. Fol. Schon Cas- serius meinte, dieses Organ diene wohl den Hunden zum Einlecken bey der eigenen Weise, wie sie saufen. Damit reimt sich wenigstens, dass das gedachte Opossum, das ich lange Zeit lebendig gehabt, und das auf ähnliche Weise soff, auch ein Rudiment eines ähnlichen Bandes unter der Zunge hat. <TEI> <text xml:id="blume_000103"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><pb facs="#f0371" xml:id="pb349_0001" n="349"/> bis gegen die Spitze läuft, ziemlich lose,<lb/> wie in einer häutigen Scheide liegt, ohne<lb/> als eine wahre Sehne mit einem der be-<lb/> nachbarten Muskeln verwachsen zu seyn,<lb/> und dessen Exstirpation ein altes Vorur-<lb/> theil, wenigstens schon seit <hi rendition="#k">Plinii</hi> Zei-<lb/> ten, für ein Präservativ gegen die Hunds-<lb/> wuth hielt. Ueber den Bau dieses übri-<lb/> gens allerdings sonderbaren und noch<lb/> aus mancher Rücksicht räthselhaften<lb/> Theils s. vorzüglich <hi rendition="#k">Morgagni</hi> <hi rendition="#i">de sed</hi>.<lb/><hi rendition="#i">et causs. morbor</hi>. T. I. pag. 67. der Ve-<lb/> net. Ausg. von 1761. Fol. Schon <hi rendition="#k">Cas-<lb/> serius</hi> meinte, dieses Organ diene wohl<lb/> den Hunden zum Einlecken bey der<lb/> eigenen Weise, wie sie saufen. Damit<lb/> reimt sich wenigstens, dass das gedachte<lb/> Opossum, das ich lange Zeit lebendig<lb/> gehabt, und das auf ähnliche Weise<lb/> soff, auch ein Rudiment eines ähnlichen<lb/> Bandes unter der Zunge hat.</p></note> und Schuppen-<lb/> thiere ihr Futter ganz schlucken, als<lb/> bey welchen wohl offenbar die lange<lb/> wurmförmige Zunge lediglich zum Or-<lb/> gan der Ingestion bestimmt scheint.</p> </div> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [349/0371]
*) und Schuppen-
thiere ihr Futter ganz schlucken, als
bey welchen wohl offenbar die lange
wurmförmige Zunge lediglich zum Or-
gan der Ingestion bestimmt scheint.
*) bis gegen die Spitze läuft, ziemlich lose,
wie in einer häutigen Scheide liegt, ohne
als eine wahre Sehne mit einem der be-
nachbarten Muskeln verwachsen zu seyn,
und dessen Exstirpation ein altes Vorur-
theil, wenigstens schon seit Plinii Zei-
ten, für ein Präservativ gegen die Hunds-
wuth hielt. Ueber den Bau dieses übri-
gens allerdings sonderbaren und noch
aus mancher Rücksicht räthselhaften
Theils s. vorzüglich Morgagni de sed.
et causs. morbor. T. I. pag. 67. der Ve-
net. Ausg. von 1761. Fol. Schon Cas-
serius meinte, dieses Organ diene wohl
den Hunden zum Einlecken bey der
eigenen Weise, wie sie saufen. Damit
reimt sich wenigstens, dass das gedachte
Opossum, das ich lange Zeit lebendig
gehabt, und das auf ähnliche Weise
soff, auch ein Rudiment eines ähnlichen
Bandes unter der Zunge hat.
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