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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.

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Der zweyte Spatziergang.

Von einem Gastmahle des schwelgeri-
schen Phanors ermüdet, schlich ich dem
dunkeln Buchengange zu, der sich um die
alten Mauern von N** in allmähliger Beu-
gung herumzieht. O, wie viel schöner
als jemals fand ich diesen Schauplatz der
harmonischen Natur! Welch ein Auftritt,
mit dem verglichen, dem ich nur erst ent-
flohen war! Wie sehr verkennen sich die
Menschen, die von den feinern Wollüsten
nichts wissen wollen, die ihnen der gütige
Schöpfer, so ohne alle Kosten, vorgesetzt
hat! Täglich kann ich sie, und ohne den
bittern Ekel geniessen, der der gewisse
Gefährte eurer geschmacklosen Ueberla-
dungen ist. Meine ganze Seele nimmt an
ihnen Theil. Jch kann in ihrem Genusse



Der zweyte Spatziergang.

Von einem Gaſtmahle des ſchwelgeri-
ſchen Phanors ermüdet, ſchlich ich dem
dunkeln Buchengange zu, der ſich um die
alten Mauern von N** in allmähliger Beu-
gung herumzieht. O, wie viel ſchöner
als jemals fand ich dieſen Schauplatz der
harmoniſchen Natur! Welch ein Auftritt,
mit dem verglichen, dem ich nur erſt ent-
flohen war! Wie ſehr verkennen ſich die
Menſchen, die von den feinern Wollüſten
nichts wiſsen wollen, die ihnen der gütige
Schöpfer, ſo ohne alle Koſten, vorgeſetzt
hat! Täglich kann ich ſie, und ohne den
bittern Ekel genieſsen, der der gewiſse
Gefährte eurer geſchmackloſen Ueberla-
dungen iſt. Meine ganze Seele nimmt an
ihnen Theil. Jch kann in ihrem Genuſse

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[13/0021] Der zweyte Spatziergang. Von einem Gaſtmahle des ſchwelgeri- ſchen Phanors ermüdet, ſchlich ich dem dunkeln Buchengange zu, der ſich um die alten Mauern von N** in allmähliger Beu- gung herumzieht. O, wie viel ſchöner als jemals fand ich dieſen Schauplatz der harmoniſchen Natur! Welch ein Auftritt, mit dem verglichen, dem ich nur erſt ent- flohen war! Wie ſehr verkennen ſich die Menſchen, die von den feinern Wollüſten nichts wiſsen wollen, die ihnen der gütige Schöpfer, ſo ohne alle Koſten, vorgeſetzt hat! Täglich kann ich ſie, und ohne den bittern Ekel genieſsen, der der gewiſse Gefährte eurer geſchmackloſen Ueberla- dungen iſt. Meine ganze Seele nimmt an ihnen Theil. Jch kann in ihrem Genuſse

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Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge01_1774/21>, abgerufen am 30.12.2024.