Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.dem Astrolabio einen Punct zeigen, durch welchen der 188. Meridian und XII. Nutz. So die Längen und Breiten zweener Oerter, oder die Wir wollen zwö weit voneinander entlegene Städte, und zwar Nürn- Wollte man die Distanz zweener Sterne, deren Länge und Breite dem Aſtrolabio einen Punct zeigen, durch welchen der 188. Meridian und XII. Nutz. So die Längen und Breiten zweener Oerter, oder die Wir wollen zwö weit voneinander entlegene Städte, und zwar Nürn- Wollte man die Diſtanz zweener Sterne, deren Länge und Breite <TEI> <text> <body> <div n="3"> <p><pb facs="#f0060" n="48"/> dem Aſtrolabio einen Punct zeigen, durch welchen der 188. Meridian und<lb/> der 20. Parallel gehet, das ſo viel andeutet, daß die Aſcenſio recta des<lb/> vorgegebenen Sterns 188. Grad, defſen Declination aber 20. Grad groß<lb/> ſeyn müſſe. </p> </div> <div n="3"> <head>XII. Nutz.</head><lb/> <argument> <p>So die Längen und Breiten zweener Oerter, oder die<lb/> Aſcenſiones rectä und Declinationes zweener Sterne (welches<lb/> auf einerley Operation ankommet,) zuvor bekannt ſind, ihre<lb/> Diſtanz bey dem Bogen eines groſſen Zirkels<lb/> zu finden.</p> </argument><lb/><lb/> <p>Wir wollen zwö weit voneinander entlegene Städte, und zwar Nürn-<lb/> berg und Canton in China zum Exempel nehmen, bey weichen aus<lb/> denen Obſervationen richtig iſt, daß die Länge der erſten, den Meri-<lb/> dianum primum bey der Inſul Fer annehmend, 51°, 10′. die Breite 49°.<lb/> 28′. die Länge aber von Canton nach eben dieſem Meridian 133°. 23′, die<lb/> Breite, die ebenfalls wie die vorige mitternächtig, 23°. 8′. groß ſeye, nach<lb/> dem läſſet man den Meridian des Aſtrolabii vor den cantoniſchen Meridlan<lb/> gelten, zehlet von dem Aequator und zwar hier in dieſem Fall, weil die<lb/> Breite mitternächtig, gegen dem Polo arctico die Breite von 23°. 8′. hin-<lb/> auf dieſem Meridian, und ſtellet die gröſſere Regel auf ſolchen Punct, als-<lb/> dann determiniret man vor Nürnberg, weil der Unterſchied der Längen<lb/> zwiſchen dieſen beyden Städten, 83°. 13′. austräget, auch einen Meri-<lb/> dian, der von jenem faſt 82 <formula notation="TeX">\frac {1}{4}</formula>. Grad entfernet iſt, auf dieſem aber in der Di-<lb/> ſtanz von 49 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Graden von dem Aequator gegen Mitternacht, um die Brei-<lb/> te vor Nürnberg zu bekommen, einen Punct, und rucket die kleinere Regel<lb/> daran, ſo wird man die eigentliche Stelle dieſer zween Oerter auf dem<lb/> Aſtrolabio erlangen, deren Entfernung voneinander man bey dem Bogen<lb/> des Meridians alsdann meſſen muß, ſo wird die verlangte Diſtanz bey 68.<lb/> Grad groß ſeyn. </p> <p>Wollte man die Diſtanz zweener Sterne, deren Länge und Breite<lb/> zum voraus bekannt wären, wiſſen, kann man die obige Operationen, in-<lb/> deme man hier den Aequator vor die Ekliptik annimmt, auf<lb/> gleiche Art anſtellen, und dabey das Verlangte<lb/> alsdann erfahren. </p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0060]
dem Aſtrolabio einen Punct zeigen, durch welchen der 188. Meridian und
der 20. Parallel gehet, das ſo viel andeutet, daß die Aſcenſio recta des
vorgegebenen Sterns 188. Grad, defſen Declination aber 20. Grad groß
ſeyn müſſe.
XII. Nutz.
So die Längen und Breiten zweener Oerter, oder die
Aſcenſiones rectä und Declinationes zweener Sterne (welches
auf einerley Operation ankommet,) zuvor bekannt ſind, ihre
Diſtanz bey dem Bogen eines groſſen Zirkels
zu finden.
Wir wollen zwö weit voneinander entlegene Städte, und zwar Nürn-
berg und Canton in China zum Exempel nehmen, bey weichen aus
denen Obſervationen richtig iſt, daß die Länge der erſten, den Meri-
dianum primum bey der Inſul Fer annehmend, 51°, 10′. die Breite 49°.
28′. die Länge aber von Canton nach eben dieſem Meridian 133°. 23′, die
Breite, die ebenfalls wie die vorige mitternächtig, 23°. 8′. groß ſeye, nach
dem läſſet man den Meridian des Aſtrolabii vor den cantoniſchen Meridlan
gelten, zehlet von dem Aequator und zwar hier in dieſem Fall, weil die
Breite mitternächtig, gegen dem Polo arctico die Breite von 23°. 8′. hin-
auf dieſem Meridian, und ſtellet die gröſſere Regel auf ſolchen Punct, als-
dann determiniret man vor Nürnberg, weil der Unterſchied der Längen
zwiſchen dieſen beyden Städten, 83°. 13′. austräget, auch einen Meri-
dian, der von jenem faſt 82 [FORMEL]. Grad entfernet iſt, auf dieſem aber in der Di-
ſtanz von 49 [FORMEL]. Graden von dem Aequator gegen Mitternacht, um die Brei-
te vor Nürnberg zu bekommen, einen Punct, und rucket die kleinere Regel
daran, ſo wird man die eigentliche Stelle dieſer zween Oerter auf dem
Aſtrolabio erlangen, deren Entfernung voneinander man bey dem Bogen
des Meridians alsdann meſſen muß, ſo wird die verlangte Diſtanz bey 68.
Grad groß ſeyn.
Wollte man die Diſtanz zweener Sterne, deren Länge und Breite
zum voraus bekannt wären, wiſſen, kann man die obige Operationen, in-
deme man hier den Aequator vor die Ekliptik annimmt, auf
gleiche Art anſtellen, und dabey das Verlangte
alsdann erfahren.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … ECHO: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-10-09T11:08:35Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-10-09T11:08:35Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |