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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

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fernet. Mitten in dieser Sphära ist ein klein Kügelein, das die Erdevor-
stellet, an der Weltaxe, und zu öberst derselben ein Stundenzirkel ange-
macht. In einigen Sphären wird auch die Axe der Ekliptik, und wo es
nach der Platz zulässet, um die Erde ein kleiner Zirkel vor den Mond, und
ein grösserer vor die Sonne, um ihre Bewegungen und Finsternissen un-
gefehr zu zeigen, vorgestellet.

Von dem Gebrauche dieser Sptzären.

Was den Gebrauch dieses Instruments betrift, so ist hiervon, weilen
die Operationen mit dem Globo einerley sind, auch nichts zu melden
nöthig, sondern sich vielmehr auf andere Auctores zu referiren, die davon
im Ueberfluß geschrieben haben.

Von denen nach der Kopernikanischen Hypottzesi
angeordneten Sphären.

Der erste, der zu unsern Zeiten eine Sphäre nach dieser Hypothesi zu
Stande gebracht, ist gewesen obbemeldeter Wilhelm Bleau in Am-
sterdam, ein in der Astronomie und Geographie wohlerfahrner Mann, er
hat aber in solcher die dreyfache Bewegung der Erde, welche sich sonsten
nicht jederman ohne Zuziehung eines solchen Instruments richtig concipi-
ren mag, so deutlich und leicht vor Augen gestellet, daß Hortenstus in
der Präfation der Bleauischen Institutionis Astronomicä dem Erfinder das
Zeugniß gegeben, daß von den Zeiten des Archimedis, der noch keine derglei-
chen Sphären, die mit so grossem Fleiß und Nachdenken construiret worden
wären, zum Vorschein gekommen, diese haben hernach noch andere rühm-
lich imitiret, unter welchen absonderlich ein künstlicher Uhrmacher des Her-
zogs von Holstein und Bischoffen zu Eutin, Namens Nicolaus Sieben-
haar, der bald darauf eine andere nach eben dieser Hypothesi, allwo die
Bewegung der Erde, und die Phases des Monds gar curiös vorgezeiget
werden kunten, zu vieler Verwunderung verfertiget, zu unsern Zeiten aber
unser Auctor, Nicolaus Bion, der viele Sphären nach des Kopernici
Sinn, von dergleichen eine in der zwoten Figur der dritten Kupfertabell zu
ersehen ist, zubereitet, den Vorzug vor andern hat.

Von der Zubereitung einer solchen Sphäre.

Dieses Instrument wird ebenfalls, bessern Gebrauchs wegen, aus ei-
ner dichten Materie zusammen gesetzet, in welcher erstlich ausser-

fernet. Mitten in dieſer Sphära iſt ein klein Kügelein, das die Erdevor-
ſtellet, an der Weltaxe, und zu öberſt derſelben ein Stundenzirkel ange-
macht. In einigen Sphären wird auch die Axe der Ekliptik, und wo es
nach der Platz zuläſſet, um die Erde ein kleiner Zirkel vor den Mond, und
ein gröſſerer vor die Sonne, um ihre Bewegungen und Finſterniſſen un-
gefehr zu zeigen, vorgeſtellet.

Von dem Gebrauche dieſer Sptzären.

Was den Gebrauch dieſes Inſtruments betrift, ſo iſt hiervon, weilen
die Operationen mit dem Globo einerley ſind, auch nichts zu melden
nöthig, ſondern ſich vielmehr auf andere Auctores zu referiren, die davon
im Ueberfluß geſchrieben haben.

Von denen nach der Kopernikaniſchen Hypottzeſi
angeordneten Sphären.

Der erſte, der zu unſern Zeiten eine Sphäre nach dieſer Hypotheſi zu
Stande gebracht, iſt geweſen obbemeldeter Wilhelm Bleau in Am-
ſterdam, ein in der Aſtronomie und Geographie wohlerfahrner Mann, er
hat aber in ſolcher die dreyfache Bewegung der Erde, welche ſich ſonſten
nicht jederman ohne Zuziehung eines ſolchen Inſtruments richtig concipi-
ren mag, ſo deutlich und leicht vor Augen geſtellet, daß Hortenſtus in
der Präfation der Bleauiſchen Inſtitutionis Aſtronomicä dem Erfinder das
Zeugniß gegeben, daß von den Zeiten des Archimedis, der noch keine derglei-
chen Sphären, die mit ſo groſſem Fleiß und Nachdenken conſtruiret worden
wären, zum Vorſchein gekommen, dieſe haben hernach noch andere rühm-
lich imitiret, unter welchen abſonderlich ein künſtlicher Uhrmacher des Her-
zogs von Holſtein und Biſchoffen zu Eutin, Namens Nicolaus Sieben-
haar, der bald darauf eine andere nach eben dieſer Hypotheſi, allwo die
Bewegung der Erde, und die Phaſes des Monds gar curiös vorgezeiget
werden kunten, zu vieler Verwunderung verfertiget, zu unſern Zeiten aber
unſer Auctor, Nicolaus Bion, der viele Sphären nach des Kopernici
Sinn, von dergleichen eine in der zwoten Figur der dritten Kupfertabell zu
erſehen iſt, zubereitet, den Vorzug vor andern hat.

Von der Zubereitung einer ſolchen Sphäre.

Dieſes Inſtrument wird ebenfalls, beſſern Gebrauchs wegen, aus ei-
ner dichten Materie zuſammen geſetzet, in welcher erſtlich auſſer-

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[17/0029] fernet. Mitten in dieſer Sphära iſt ein klein Kügelein, das die Erdevor- ſtellet, an der Weltaxe, und zu öberſt derſelben ein Stundenzirkel ange- macht. In einigen Sphären wird auch die Axe der Ekliptik, und wo es nach der Platz zuläſſet, um die Erde ein kleiner Zirkel vor den Mond, und ein gröſſerer vor die Sonne, um ihre Bewegungen und Finſterniſſen un- gefehr zu zeigen, vorgeſtellet. Von dem Gebrauche dieſer Sptzären. Was den Gebrauch dieſes Inſtruments betrift, ſo iſt hiervon, weilen die Operationen mit dem Globo einerley ſind, auch nichts zu melden nöthig, ſondern ſich vielmehr auf andere Auctores zu referiren, die davon im Ueberfluß geſchrieben haben. Von denen nach der Kopernikaniſchen Hypottzeſi angeordneten Sphären. Der erſte, der zu unſern Zeiten eine Sphäre nach dieſer Hypotheſi zu Stande gebracht, iſt geweſen obbemeldeter Wilhelm Bleau in Am- ſterdam, ein in der Aſtronomie und Geographie wohlerfahrner Mann, er hat aber in ſolcher die dreyfache Bewegung der Erde, welche ſich ſonſten nicht jederman ohne Zuziehung eines ſolchen Inſtruments richtig concipi- ren mag, ſo deutlich und leicht vor Augen geſtellet, daß Hortenſtus in der Präfation der Bleauiſchen Inſtitutionis Aſtronomicä dem Erfinder das Zeugniß gegeben, daß von den Zeiten des Archimedis, der noch keine derglei- chen Sphären, die mit ſo groſſem Fleiß und Nachdenken conſtruiret worden wären, zum Vorſchein gekommen, dieſe haben hernach noch andere rühm- lich imitiret, unter welchen abſonderlich ein künſtlicher Uhrmacher des Her- zogs von Holſtein und Biſchoffen zu Eutin, Namens Nicolaus Sieben- haar, der bald darauf eine andere nach eben dieſer Hypotheſi, allwo die Bewegung der Erde, und die Phaſes des Monds gar curiös vorgezeiget werden kunten, zu vieler Verwunderung verfertiget, zu unſern Zeiten aber unſer Auctor, Nicolaus Bion, der viele Sphären nach des Kopernici Sinn, von dergleichen eine in der zwoten Figur der dritten Kupfertabell zu erſehen iſt, zubereitet, den Vorzug vor andern hat. Von der Zubereitung einer ſolchen Sphäre. Dieſes Inſtrument wird ebenfalls, beſſern Gebrauchs wegen, aus ei- ner dichten Materie zuſammen geſetzet, in welcher erſtlich auſſer-

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Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/29>, abgerufen am 21.11.2024.