gewissen Grad, auf dem Limbo, und dann auf den Stern, der andere aber rucket sein Absehen so lang hin und her, bis er dadurch den andern Stern ac- curat sehen könne; so wird die Summe der beyden Bögen die verlangte Grösse in Graden, Minuten und Secunden vor die gesuchte Weite ganz genau zeigen. Mit diesem Instrumente mögen auch zween Beobachtere die gar kleine Weiten, wann sie auch nur von etlichen Minuten, oder gar ei- nigen Secunden sind, eben so wohl als sonst ein Beobachter mit dem Mi- krometer, bestimmen, indeme jene allhier bey E und F noch so viel Platz übrig haben, daß sie einander nicht hindern, welches sich bey den ordinairen Qua- dranten und Sextanten sonsten gar nicht thun lässet.
Von der Zubereitung und dem Gebraucbe zweyer andern Instrumenten, die Herr Robert Hooke, verschiedene Weiten in dem Himmel damit zu messen, ausgesonnen.
Das erste Instrument, wie es in den Hookischen Operibus posthumis p. 502. beschrieben wird, bestehet aus zween viereckichten Canälen, die man am sichersten aus einem Stuck, (damit sie immer in einer gleichen Länge bleiben,) und am bequemsten von ungefehr 7. Schuhen verfertigen lassen mag. Von solcher Grösse wollen wir hier die in der 4. Figur der XIX. Tabelle bey A B und C D vorgestellte Sehröhren zum Exempel supponiren, in diesen werden unten bey B und D zwey gute Objectivgläser von 6. Schuhen im Brennpuncte, oben aber bey M und N zwey zimlich convexe Ocular- gläser von einerley Brennpuncte angeordnet, diese Oculargläser befinden sich in einer runden Aushöhlung, darein man das Aug in der gehörigen Weite halten, und dabey von den Objectivgläsern, und zwar von jedem von 6 . Schuhen gleich entfernet seyn kann. Hinter diesen Oculargläsern werden in dem Brennpunct bey O und P zween Triangel von Messing, (wie in dem nahe dabey stehenden Quadranten zu sehen) deren Spitzen in dem Mittelpuncte des ausgeschnittenen Zirkels, dann aber in der Axe eines jeden Sehrohrs accurat stehen müssen, angerichtet, diese Spitzen müssen an statt der Absehen dienen; Darauf süget man unten bey E beyde Sehröhren in ei- ner starken Schliessung zusammen, damit sie im Auf-und Zuthun in einer Fläche bleiben, macht auf dem Sehrohr C D oben bey C ein Stück von Mes- sing in I Kvest, und in die Rundung bey L ein kleines Loch, das von C so weit als E von D entfernet ist, alsdann richtet man auch eben dergleichen Stuck oben auf dem Sehrohr AB zwischen T V an, auf dieses aber ein an- deres, das gleichfalls bey dem andern L mit einem kleinen Loch als einem Mittelpuncte verschen, und anbey in seiner Fuge F G hin und her beweg-
gewiſſen Grad, auf dem Limbo, und dann auf den Stern, der andere aber rucket ſein Abſehen ſo lang hin und her, bis er dadurch den andern Stern ac- curat ſehen könne; ſo wird die Summe der beyden Bögen die verlangte Gröſſe in Graden, Minuten und Secunden vor die geſuchte Weite ganz genau zeigen. Mit dieſem Inſtrumente mögen auch zween Beobachtere die gar kleine Weiten, wann ſie auch nur von etlichen Minuten, oder gar ei- nigen Secunden ſind, eben ſo wohl als ſonſt ein Beobachter mit dem Mi- krometer, beſtimmen, indeme jene allhier bey E und F noch ſo viel Platz übrig haben, daß ſie einander nicht hindern, welches ſich bey den ordinairen Qua- dranten und Sextanten ſonſten gar nicht thun läſſet.
Von der Zubereitung und dem Gebraucbe zweyer andern Inſtrumenten, die Herr Robert Hooke, verſchiedene Weiten in dem Himmel damit zu meſſen, ausgeſonnen.
Das erſte Inſtrument, wie es in den Hookiſchen Operibus poſthumis p. 502. beſchrieben wird, beſtehet aus zween viereckichten Canälen, die man am ſicherſten aus einem Stuck, (damit ſie immer in einer gleichen Länge bleiben,) und am bequemſten von ungefehr 7. Schuhen verfertigen laſſen mag. Von ſolcher Gröſſe wollen wir hier die in der 4. Figur der XIX. Tabelle bey A B und C D vorgeſtellte Sehröhren zum Exempel ſupponiren, in dieſen werden unten bey B und D zwey gute Objectivgläſer von 6. Schuhen im Brennpuncte, oben aber bey M und N zwey zimlich convexe Ocular- gläſer von einerley Brennpuncte angeordnet, dieſe Oculargläſer befinden ſich in einer runden Aushöhlung, darein man das Aug in der gehörigen Weite halten, und dabey von den Objectivgläſern, und zwar von jedem von 6 . Schuhen gleich entfernet ſeyn kann. Hinter dieſen Oculargläſern werden in dem Brennpunct bey O und P zween Triangel von Meſſing, (wie in dem nahe dabey ſtehenden Quadranten zu ſehen) deren Spitzen in dem Mittelpuncte des ausgeſchnittenen Zirkels, dann aber in der Axe eines jeden Sehrohrs accurat ſtehen müſſen, angerichtet, dieſe Spitzen müſſen an ſtatt der Abſehen dienen; Darauf ſüget man unten bey E beyde Sehröhren in ei- ner ſtarken Schlieſſung zuſammen, damit ſie im Auf-und Zuthun in einer Fläche bleiben, macht auf dem Sehrohr C D oben bey C ein Stück von Meſ- ſing in I Kveſt, und in die Rundung bey L ein kleines Loch, das von C ſo weit als E von D entfernet iſt, alsdann richtet man auch eben dergleichen Stuck oben auf dem Sehrohr AB zwiſchen T V an, auf dieſes aber ein an- deres, das gleichfalls bey dem andern L mit einem kleinen Loch als einem Mittelpuncte verſchen, und anbey in ſeiner Fuge F G hin und her beweg-
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gewiſſen Grad, auf dem Limbo, und dann auf den Stern, der andere aber
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genau zeigen. Mit dieſem Inſtrumente mögen auch zween Beobachtere die
gar kleine Weiten, wann ſie auch nur von etlichen Minuten, oder gar ei-
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dranten und Sextanten ſonſten gar nicht thun läſſet.
Von der Zubereitung und dem Gebraucbe zweyer
andern Inſtrumenten, die Herr Robert Hooke, verſchiedene
Weiten in dem Himmel damit zu meſſen,
ausgeſonnen.
Das erſte Inſtrument, wie es in den Hookiſchen Operibus poſthumis p. 502.
beſchrieben wird, beſtehet aus zween viereckichten Canälen, die man
am ſicherſten aus einem Stuck, (damit ſie immer in einer gleichen Länge
bleiben,) und am bequemſten von ungefehr 7. Schuhen verfertigen laſſen
mag. Von ſolcher Gröſſe wollen wir hier die in der 4. Figur der XIX.
Tabelle bey A B und C D vorgeſtellte Sehröhren zum Exempel ſupponiren, in
dieſen werden unten bey B und D zwey gute Objectivgläſer von 6. Schuhen
im Brennpuncte, oben aber bey M und N zwey zimlich convexe Ocular-
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Sehrohrs accurat ſtehen müſſen, angerichtet, dieſe Spitzen müſſen an ſtatt
der Abſehen dienen; Darauf ſüget man unten bey E beyde Sehröhren in ei-
ner ſtarken Schlieſſung zuſammen, damit ſie im Auf-und Zuthun in einer
Fläche bleiben, macht auf dem Sehrohr C D oben bey C ein Stück von Meſ-
ſing in I Kveſt, und in die Rundung bey L ein kleines Loch, das von C ſo
weit als E von D entfernet iſt, alsdann richtet man auch eben dergleichen
Stuck oben auf dem Sehrohr AB zwiſchen T V an, auf dieſes aber ein an-
deres, das gleichfalls bey dem andern L mit einem kleinen Loch als einem
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Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/178>, abgerufen am 22.02.2025.
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