Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, also richten, daß deren beyde Fig. 4. Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel- Diesen obigen Instumenten können wir wegen der gar genauen Ueber Von dem de la Hirischen (Reticulo) Netze. Nachdeme die Astronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout sein Mikrometer zu lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, alſo richten, daß deren beyde Fig. 4. Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel- Dieſen obigen Inſtumenten können wir wegen der gar genauen Ueber Von dem de la Hiriſchen (Reticulo) Netze. Nachdeme die Aſtronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout ſein Mikrometer zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0157" n="145"/> lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, alſo richten, daß deren beyde<lb/> Spitzen a und b in dem Mittelpuncte, und, nachdem der Ring in dem gemei-<lb/> nen Brennpunct des Sehrohrs angeordnet worden, in dem Mittelpunct des<lb/> Sehrohrs, wann beyde in einer Gleichheit hin<gap/> wärts geſchraubet werden,<lb/> zuſammen treffen, ſo nun dieſe Schrauben auf ſolche Art aneinander ſtehen,<lb/> ſchraubet man ſelbige in einer Gleichheit wieder auseinander, miſſet, vermö-<lb/> ge einer accuraten Perpendikeluhr, bey einem jeden ihren Umgang, nach der<lb/> Zeit den Lauf eines nahe an dem Aequator ſich befindenden Sterns, den<lb/> man durch das veſtgeſtellte Sehrohr von einer Spitze der Schraube, bis<lb/> zur andern inzwiſchen obſerviret, und reduciret die gefundene kleine Zeithei-<lb/> le, wie oben ſchon gelehret worde, in die kleine Theile des Aequators, ſo<lb/> wird man bey jeder ſolcher Oefnung die gehörige Winkel richtig finden, die<lb/> man endlich zum fernern Gebrauche in einer Tabelle zuſammen ordnen kann,<lb/> ſo kann man alsdann, wenn die Umgänge der Schrauben auch die Theile<lb/> von jenem wol bekannt ſind, die gehörige Winkel dabey gar richtig beſtim-<lb/> men. Von dieſem Inſtrument findet man ein mehrers in denen Miſcellanois<lb/> Berolinenſibus p. 202. 203. </p> <note place="right">Tab. XVI.<lb/> Fig. 4.</note> <p>Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel-<lb/> ches Herrn Profeſſ. Theod. Balthaſaris in Chriſtianerlang neuer Erfindung zu-<lb/> erkannt, und in ſeiner Anno 1710. herausgegebenen Micrometria grünolich<lb/> beſchrieben wird, ſolches iſt ebenfalls zu dem Gebrauch gar dienlich, bey de-<lb/> me auch viel nützliches allda beygefüget zu finden iſt. </p> <p>Dieſen obigen Inſtumenten können wir wegen der gar genauen Ueber<lb/> einſtimmung noch einige andere, und zwar diejenige allhier mit beyfügen, die<lb/> man, um die Gröſſen der Finfterniſſen, ſowol bey der Sonne, als dem<lb/> Monde, richtig zu beſtimmen, darzu hauptſächlich zu gebrauchen, und ins-<lb/> gemein die Reticula, wegen ihrer Figur, alſo zu benennen pfleget, von ſol-<lb/> chen iſt zum erſten das de la Hiriſche vorzuſtellen, wie man es noch beffer,<lb/> als es ſonſten beſchrieben worden, nutzen könne, gleichwie das folgende mit<lb/> mehrern davon zeigen wird. </p> </div> <div n="1"> <head>Von dem de la Hiriſchen (Reticulo) Netze.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>achdeme die Aſtronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout ſein Mikrometer zu<lb/> Stande gebracht, ſich der Mikrometer bis zum Anfang dieſes Jahrhun-<lb/> derts, und zwar bey 40. Jahren hin auch zu denen Finſterniſſen bedienet hat<lb/> Hr. de la Hire ein beſonderes Inſtrument hierzu bereitet, und es ein Netz (Rete)<lb/> oder (Reticulum) genennet, wovon in der mathematiſchen Werkſchule p. 246. </p> </div> </body> </text> </TEI> [145/0157]
lung, wie die 4. Figue der XVI. Tabelle zeiget, alſo richten, daß deren beyde
Spitzen a und b in dem Mittelpuncte, und, nachdem der Ring in dem gemei-
nen Brennpunct des Sehrohrs angeordnet worden, in dem Mittelpunct des
Sehrohrs, wann beyde in einer Gleichheit hin_ wärts geſchraubet werden,
zuſammen treffen, ſo nun dieſe Schrauben auf ſolche Art aneinander ſtehen,
ſchraubet man ſelbige in einer Gleichheit wieder auseinander, miſſet, vermö-
ge einer accuraten Perpendikeluhr, bey einem jeden ihren Umgang, nach der
Zeit den Lauf eines nahe an dem Aequator ſich befindenden Sterns, den
man durch das veſtgeſtellte Sehrohr von einer Spitze der Schraube, bis
zur andern inzwiſchen obſerviret, und reduciret die gefundene kleine Zeithei-
le, wie oben ſchon gelehret worde, in die kleine Theile des Aequators, ſo
wird man bey jeder ſolcher Oefnung die gehörige Winkel richtig finden, die
man endlich zum fernern Gebrauche in einer Tabelle zuſammen ordnen kann,
ſo kann man alsdann, wenn die Umgänge der Schrauben auch die Theile
von jenem wol bekannt ſind, die gehörige Winkel dabey gar richtig beſtim-
men. Von dieſem Inſtrument findet man ein mehrers in denen Miſcellanois
Berolinenſibus p. 202. 203.
Letztens haben wir auch noch von elnem Mikrometer zu melden, wel-
ches Herrn Profeſſ. Theod. Balthaſaris in Chriſtianerlang neuer Erfindung zu-
erkannt, und in ſeiner Anno 1710. herausgegebenen Micrometria grünolich
beſchrieben wird, ſolches iſt ebenfalls zu dem Gebrauch gar dienlich, bey de-
me auch viel nützliches allda beygefüget zu finden iſt.
Dieſen obigen Inſtumenten können wir wegen der gar genauen Ueber
einſtimmung noch einige andere, und zwar diejenige allhier mit beyfügen, die
man, um die Gröſſen der Finfterniſſen, ſowol bey der Sonne, als dem
Monde, richtig zu beſtimmen, darzu hauptſächlich zu gebrauchen, und ins-
gemein die Reticula, wegen ihrer Figur, alſo zu benennen pfleget, von ſol-
chen iſt zum erſten das de la Hiriſche vorzuſtellen, wie man es noch beffer,
als es ſonſten beſchrieben worden, nutzen könne, gleichwie das folgende mit
mehrern davon zeigen wird.
Von dem de la Hiriſchen (Reticulo) Netze.
Nachdeme die Aſtronomen feit der Zeit, da Mr. Auzout ſein Mikrometer zu
Stande gebracht, ſich der Mikrometer bis zum Anfang dieſes Jahrhun-
derts, und zwar bey 40. Jahren hin auch zu denen Finſterniſſen bedienet hat
Hr. de la Hire ein beſonderes Inſtrument hierzu bereitet, und es ein Netz (Rete)
oder (Reticulum) genennet, wovon in der mathematiſchen Werkſchule p. 246.
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