Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765.

Bild:
<< vorherige Seite

Stücke BBBB, mit den Fäden entweder gegen den Mittelpunct des Sehrohrs,
oder davon ab, nachdeme man das obbesagte mittlere Rad herumdrehet, in
jederzeit gleichen Abständen verschieben. Ferner richtet man auf eben dieses
mittlere Rad eine in 100. gleiche Theile getheilte Scheibe, wie solche in der 3. Fi-
gur zu ersehen, und an dessen Axe obbesagten Zeigers, welcher die Raume der
Fäden, die von dem Mittelpuncte ab des Sehrohrs sich ergeben, auf den Thei-
len der Scheibe anweiset als bey denen man, so der Winkel entweder von
dem Durchmesser der Sonne, oder des Monds nach einer andern z. E. der obi-
gen Hugenianischen Methode auf das accurateste ausgefunden, und eben
dieses zugleich nach gegenwärtigen Theilen determiniret worden, nach einem
angesteliten Verhältniße die kleine Winkel anderer Räume gar leicht wird
auszufinden wissen, nachdeme man zuvor diese Maschine in ein Rohr von 6.
Zollen (wie bey MM in der 4ten Figur gezeiget wird,) wo der Brennpunct
des Ocularglases hintrift, annoch gerichtet, und dieses Rohr in das Grosse
nach dem Brennpunct des Objectivglases gehörig appliciret.

Tab. XIII.
Fig. 1.
Fig. 2.Fig. 3.Fig. 4.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Mi-
krometers, welches Mr. Gascoigne, ein Engeländer,
ausgesonnen.

Die Erfindung des Mikrometers, als eines in der Astronomie sehr nützlichen
Instruments, haben die Engeländer schon längst dem Huigen auch de-
nen Franzosen streitig gemacht, dann es will Richard Townley, wle die Acta
Anglicana geben, vor gewiß behaupten, daß er unter den Schriften des Gas-
coigne dergleichen Instrument, dessen sich dieser schon lang vor dem Huigen
und Auzout und die gar kleine Distanzen in dem Himmel abzumessen, viel-
mahls bedienet haben soll, ganz richtig eingetheilet und abgezeichnet gefun-
den, wir wollen wegen des ersten Erfinders nicht viel bekümmert seyn, son-
dern die Zubereitung dieses Englischen Mikrometers, wie es der berühmte
Rob. Hooke in bemeldeten Actis beschrieben, mit wenigen darthun.

Tab. XIII.
Fig. 5.

a. a. a. a. ist ein kleiner ablanger Kasten von Meßing, in welchem das
Schraubenwerk, das zur Bewegung der Haupttheile gewiedmet, ent-
halten, an dem einem Ende wird eine runde messinge Scheibe b b b im
Durchmesser bey 3. Zollen angerichtet, deren Umfang man in 100. glei-
che Theile theilen, und von 10. zu 10, mit den Zahlen 10. 20. 30. a. be-
merken muß; Mitten durch diese Scheibe und den Kasten gehet eine lan-
ge Schraube in der Dicke eines Federkiels, die an dem einem Ende ein-
wärts, mit einem Ring, auswärts aber auf der grössern mit einer klei-
nen Scheibe d d, damit sie bey dem Umdrehen nicht hin und her wanke, an
dem andern Ende aber mit einem spitzigen Stift bey n, der in einer Ein-

Stücke BBBB, mit den Fäden entweder gegen den Mittelpunct des Sehrohrs,
oder davon ab, nachdeme man das obbeſagte mittlere Rad herumdrehet, in
jederzeit gleichen Abſtänden verſchieben. Ferner richtet man auf eben dieſes
mittlere Rad eine in 100. gleiche Theile getheilte Scheibe, wie ſolche in der 3. Fi-
gur zu erſehen, und an deſſen Axe obbeſagten Zeigers, welcher die Raume der
Fäden, die von dem Mittelpuncte ab des Sehrohrs ſich ergeben, auf den Thei-
len der Scheibe anweiſet als bey denen man, ſo der Winkel entweder von
dem Durchmeſſer der Sonne, oder des Monds nach einer andern z. E. der obi-
gen Hugenianiſchen Methode auf das accurateſte ausgefunden, und eben
dieſes zugleich nach gegenwärtigen Theilen determiniret worden, nach einem
angeſteliten Verhältniße die kleine Winkel anderer Räume gar leicht wird
auszufinden wiſſen, nachdeme man zuvor dieſe Maſchine in ein Rohr von 6.
Zollen (wie bey MM in der 4ten Figur gezeiget wird,) wo der Brennpunct
des Ocularglaſes hintrift, annoch gerichtet, und dieſes Rohr in das Groſſe
nach dem Brennpunct des Objectivglaſes gehörig appliciret.

Tab. XIII.
Fig. 1.
Fig. 2.Fig. 3.Fig. 4.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Mi-
krometers, welches Mr. Gaſcoigne, ein Engeländer,
ausgeſonnen.

Die Erfindung des Mikrometers, als eines in der Aſtronomie ſehr nützlichen
Inſtruments, haben die Engeländer ſchon längſt dem Huigen auch de-
nen Franzoſen ſtreitig gemacht, dann es will Richard Townley, wle die Acta
Anglicana geben, vor gewiß behaupten, daß er unter den Schriften des Gaſ-
coigne dergleichen Inſtrument, deſſen ſich dieſer ſchon lang vor dem Huigen
und Auzout und die gar kleine Diſtanzen in dem Himmel abzumeſſen, viel-
mahls bedienet haben ſoll, ganz richtig eingetheilet und abgezeichnet gefun-
den, wir wollen wegen des erſten Erfinders nicht viel bekümmert ſeyn, ſon-
dern die Zubereitung dieſes Engliſchen Mikrometers, wie es der berühmte
Rob. Hooke in bemeldeten Actis beſchrieben, mit wenigen darthun.

Tab. XIII.
Fig. 5.

a. a. a. a. iſt ein kleiner ablanger Kaſten von Meßing, in welchem das
Schraubenwerk, das zur Bewegung der Haupttheile gewiedmet, ent-
halten, an dem einem Ende wird eine runde meſſinge Scheibe b b b im
Durchmeſſer bey 3. Zollen angerichtet, deren Umfang man in 100. glei-
che Theile theilen, und von 10. zu 10, mit den Zahlen 10. 20. 30. a. be-
merken muß; Mitten durch dieſe Scheibe und den Kaſten gehet eine lan-
ge Schraube in der Dicke eines Federkiels, die an dem einem Ende ein-
wärts, mit einem Ring, auswärts aber auf der gröſſern mit einer klei-
nen Scheibe d d, damit ſie bey dem Umdrehen nicht hin und her wanke, an
dem andern Ende aber mit einem ſpitzigen Stift bey n, der in einer Ein-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0148" n="136"/>
Stücke BBBB, mit den Fäden entweder gegen den Mittelpunct des Sehrohrs,<lb/>
oder davon ab,      nachdeme man das obbe&#x017F;agte mittlere Rad herumdrehet, in<lb/>
jederzeit gleichen Ab&#x017F;tänden      ver&#x017F;chieben. Ferner richtet man auf eben die&#x017F;es<lb/>
mittlere Rad eine in 100. gleiche Theile      getheilte Scheibe, wie &#x017F;olche in der 3. Fi-<lb/>
gur zu er&#x017F;ehen, und an de&#x017F;&#x017F;en Axe obbe&#x017F;agten      Zeigers, welcher die Raume der<lb/>
Fäden, die von dem Mittelpuncte ab des Sehrohrs &#x017F;ich      ergeben, auf den Thei-<lb/>
len der Scheibe anwei&#x017F;et als bey denen man, &#x017F;o der Winkel entweder      von<lb/>
dem Durchme&#x017F;&#x017F;er der Sonne, oder des Monds nach einer andern z. E. der obi-<lb/>
gen      Hugeniani&#x017F;chen Methode auf das accurate&#x017F;te ausgefunden, und eben<lb/>
die&#x017F;es zugleich nach      gegenwärtigen Theilen determiniret worden, nach einem<lb/>
ange&#x017F;teliten Verhältniße die kleine      Winkel anderer Räume gar leicht wird<lb/>
auszufinden wi&#x017F;&#x017F;en, nachdeme man zuvor die&#x017F;e      Ma&#x017F;chine in ein Rohr von 6.<lb/>
Zollen (wie bey MM in der 4ten Figur gezeiget wird,) wo der      Brennpunct<lb/>
des Oculargla&#x017F;es hintrift, annoch gerichtet, und die&#x017F;es Rohr in das Gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
nach dem Brennpunct des Objectivgla&#x017F;es gehörig appliciret. </p>
        <note place="right">Tab. XIII.<lb/>
Fig. 1.</note>
        <note place="right">Fig. 2.</note>
        <note place="left">Fig. 3.</note>
        <note place="left">Fig. 4.</note>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Mi-<lb/>
krometers, welches Mr. Ga&#x017F;coigne, ein Engeländer,<lb/>
ausge&#x017F;onnen.</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>ie Erfindung des Mikrometers, als eines in der A&#x017F;tronomie &#x017F;ehr nützlichen<lb/>
In&#x017F;truments, haben die Engeländer &#x017F;chon läng&#x017F;t dem Huigen auch de-<lb/>
nen Franzo&#x017F;en &#x017F;treitig gemacht, dann es will Richard Townley, wle die Acta<lb/>
Anglicana geben, vor gewiß behaupten, daß er unter den Schriften des Ga&#x017F;-<lb/>
coigne dergleichen In&#x017F;trument, de&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich die&#x017F;er &#x017F;chon lang vor dem Huigen<lb/>
und Auzout und die gar kleine Di&#x017F;tanzen in dem Himmel abzume&#x017F;&#x017F;en, viel-<lb/>
mahls bedienet haben &#x017F;oll, ganz richtig eingetheilet und abgezeichnet gefun-<lb/>
den, wir wollen wegen des er&#x017F;ten Erfinders nicht viel bekümmert &#x017F;eyn, &#x017F;on-<lb/>
dern die Zubereitung die&#x017F;es Engli&#x017F;chen Mikrometers, wie es der berühmte<lb/>
Rob. Hooke in bemeldeten Actis be&#x017F;chrieben, mit wenigen darthun. </p>
        <note place="left">Tab. XIII.<lb/>
Fig. 5.</note>
        <p>a. a. a. a. i&#x017F;t ein kleiner ablanger Ka&#x017F;ten von Meßing, in welchem das<lb/>
Schraubenwerk, das      zur Bewegung der Haupttheile gewiedmet, ent-<lb/>
halten, an dem einem Ende wird eine runde      me&#x017F;&#x017F;inge Scheibe b b b im<lb/>
Durchme&#x017F;&#x017F;er bey 3. Zollen angerichtet, deren Umfang man in 100.      glei-<lb/>
che Theile theilen, und von 10. zu 10, mit den Zahlen 10. 20. 30. a. be-<lb/>
merken      muß; Mitten durch die&#x017F;e Scheibe und den Ka&#x017F;ten gehet eine lan-<lb/>
ge Schraube in der Dicke      eines Federkiels, die an dem einem Ende ein-<lb/>
wärts, mit einem Ring, auswärts aber auf der      grö&#x017F;&#x017F;ern mit einer klei-<lb/>
nen Scheibe d d, damit &#x017F;ie bey dem Umdrehen nicht hin und her      wanke, an<lb/>
dem andern Ende aber mit einem &#x017F;pitzigen Stift bey n, der in einer Ein-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0148] Stücke BBBB, mit den Fäden entweder gegen den Mittelpunct des Sehrohrs, oder davon ab, nachdeme man das obbeſagte mittlere Rad herumdrehet, in jederzeit gleichen Abſtänden verſchieben. Ferner richtet man auf eben dieſes mittlere Rad eine in 100. gleiche Theile getheilte Scheibe, wie ſolche in der 3. Fi- gur zu erſehen, und an deſſen Axe obbeſagten Zeigers, welcher die Raume der Fäden, die von dem Mittelpuncte ab des Sehrohrs ſich ergeben, auf den Thei- len der Scheibe anweiſet als bey denen man, ſo der Winkel entweder von dem Durchmeſſer der Sonne, oder des Monds nach einer andern z. E. der obi- gen Hugenianiſchen Methode auf das accurateſte ausgefunden, und eben dieſes zugleich nach gegenwärtigen Theilen determiniret worden, nach einem angeſteliten Verhältniße die kleine Winkel anderer Räume gar leicht wird auszufinden wiſſen, nachdeme man zuvor dieſe Maſchine in ein Rohr von 6. Zollen (wie bey MM in der 4ten Figur gezeiget wird,) wo der Brennpunct des Ocularglaſes hintrift, annoch gerichtet, und dieſes Rohr in das Groſſe nach dem Brennpunct des Objectivglaſes gehörig appliciret. Von der Zubereitung und dem Gebrauche eines Mi- krometers, welches Mr. Gaſcoigne, ein Engeländer, ausgeſonnen. Die Erfindung des Mikrometers, als eines in der Aſtronomie ſehr nützlichen Inſtruments, haben die Engeländer ſchon längſt dem Huigen auch de- nen Franzoſen ſtreitig gemacht, dann es will Richard Townley, wle die Acta Anglicana geben, vor gewiß behaupten, daß er unter den Schriften des Gaſ- coigne dergleichen Inſtrument, deſſen ſich dieſer ſchon lang vor dem Huigen und Auzout und die gar kleine Diſtanzen in dem Himmel abzumeſſen, viel- mahls bedienet haben ſoll, ganz richtig eingetheilet und abgezeichnet gefun- den, wir wollen wegen des erſten Erfinders nicht viel bekümmert ſeyn, ſon- dern die Zubereitung dieſes Engliſchen Mikrometers, wie es der berühmte Rob. Hooke in bemeldeten Actis beſchrieben, mit wenigen darthun. a. a. a. a. iſt ein kleiner ablanger Kaſten von Meßing, in welchem das Schraubenwerk, das zur Bewegung der Haupttheile gewiedmet, ent- halten, an dem einem Ende wird eine runde meſſinge Scheibe b b b im Durchmeſſer bey 3. Zollen angerichtet, deren Umfang man in 100. glei- che Theile theilen, und von 10. zu 10, mit den Zahlen 10. 20. 30. a. be- merken muß; Mitten durch dieſe Scheibe und den Kaſten gehet eine lan- ge Schraube in der Dicke eines Federkiels, die an dem einem Ende ein- wärts, mit einem Ring, auswärts aber auf der gröſſern mit einer klei- nen Scheibe d d, damit ſie bey dem Umdrehen nicht hin und her wanke, an dem andern Ende aber mit einem ſpitzigen Stift bey n, der in einer Ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

ECHO: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-10-09T11:08:35Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-10-09T11:08:35Z)
ECHO: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-10-09T11:08:35Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde beibehalten.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen und Zeilen hinweg werden beibehalten.
  • Marginalien werden jeweils am Ende des entsprechenden Absatzes ausgezeichnet.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/148
Zitationshilfe: Bion, Nicolas: Dritte Eröfnung der neuen mathematischen Werkschule (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 3. Nürnberg, 1765, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule03_1765/148>, abgerufen am 13.11.2024.