Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.heter über dem Horizonte des Feldes als die davon weiter entlegene stehen Diese Brustwehren müssen auf einem Wall stehen, der noch vor den Wall- Die Theile der Werke, welche gegen den Platz zu stehen, sollen keine Alle diese Werke sollen mit einem Graben, der 10. biß 12. Toisen (oder Jenseits des Grabens macht man den bedeckten Weg in der Breite Die Aussenwerke, von denen wir bißhero gehandelt, sind diejenige, Wie man die zur Fortification gehörige Materialien nach ihren cörperlichen Innhait ausfinden solle. Die Erde, die man zu den Wällen und Brustwehren brauchet, wird heter über dem Horizonte des Feldes als die davon weiter entlegene ſtehen Dieſe Bruſtwehren müſſen auf einem Wall ſtehen, der noch vor den Wall- Die Theile der Werke, welche gegen den Platz zu ſtehen, ſollen keine Alle dieſe Werke ſollen mit einem Graben, der 10. biß 12. Toiſen (oder Jenſeits des Grabens macht man den bedeckten Weg in der Breite Die Auſſenwerke, von denen wir bißhero gehandelt, ſind diejenige, Wie man die zur Fortification gehörige Materialien nach ihren cörperlichen Innhait ausfinden ſolle. Die Erde, die man zu den Wällen und Bruſtwehren brauchet, wird <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0218" n="196"/> heter über dem Horizonte des Feldes als die davon weiter entlegene ſtehen<lb/> müſſen; damit, wann die Belägerer von auſſen her ſich einer Gegend zu bemäch-<lb/> tigen ſuchen, die Belagerte, welche den Hauptplatz defendiren, ſolches, da ſie<lb/> alsdann alles ungehindert ſehen, verhindern können, daß ſie allda ſtehen blei-<lb/> ben und einen veſten Fuß faſſen können. </p> <p>Dieſe Bruſtwehren müſſen auf einem Wall ſtehen, der noch vor den Wall-<lb/> gang auch mit vor das Banquet 3. biß 4. Toilen (oder 1 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. biß 2. Ruthen) oben<lb/> zu ſeiner Breite haben muß, wann aber Mangel an der Erde iſt, muß man eini-<lb/> ge Bänklein, eines an dem andern hinauf, da jedes 18. Zolle hoch und 3. biß 4.<lb/> Schuh breit iſt, anordnen, über den oberſten Vanquet muß die Bruſtwehr noch<lb/> ungefehr 4 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. Schuh hoch ſtehen, damit die Soldaten noch biß an die Schulter<lb/> bedecket ſeyn mögen. Die obere Fläche der Bruſtwehr muß in ein Glacis, die<lb/> allgemach auf das Feld hinaus abhängs gehet, ſich ergeben, damit die Bela-<lb/> gerte den Feind ſehen, und darüber hinaus, ohne daß man ſie ſiehet, Feuer<lb/> geben können. </p> <p>Die Theile der Werke, welche gegen den Platz zu ſtehen, ſollen keine<lb/> Bruſtwehre haben, ſondern nur mit einer bloſſen Mauer oder einer Reyhen<lb/> Palliſaden, um den jähen Ueberfall der Feinde dadurch zu verhüten, verſehen<lb/> werden. An dieſen innerhalb liegenden Theilen muß ein Thor angeordnet<lb/> werden, damit man von dem Hauptplatz mit denen Auſſenwerken und dem<lb/> Corps de Garde eine Communieation haben, und die Soldaten, die zur De-<lb/> fenſion darinnen beſtimmet ſind, ſecundiren und bedecken möge. </p> <p>Alle dieſe Werke ſollen mit einem Graben, der 10. biß 12. Toiſen (oder<lb/> 5. biß 6. Ruthen) breit, und in dem Hauptgraben, der eben ſo tief iſt, gehet,<lb/> umgeben werden. </p> <p>Jenſeits des Grabens macht man den bedeckten Weg in der Breite<lb/> von 5. biß 6. Toiſen (oder 2 <formula notation="TeX">\frac {1}{2}</formula>. biß 3. Ruthen) mit einer Bruſtwehre und<lb/> ſeinem Banquet, den man insgemein mit ſtarken Palliſaden, die in der Er-<lb/> de 3. biß 4. Schuh tief ſtehen, herum beſetzet. Die obere Fläche dieſer<lb/> Bruſtwehre, welche weit hinaus in einer Abdachung fortlauft, muß ſich mit<lb/> dem Feld terminiren, und, ſo es ſich thun läſſet, 20. biß 30. Toiſen, (oder<lb/> 10. biß 15. Ruthen) je weiter je beſſer, hinaus ziehen laſſen, dann ein Gla-<lb/> cis niemahl allzugroß wird, indeme der Feind dabey dem Platz ſich nicht ſo nahe<lb/> machen kann, daß er nicht gänzlich ohne Bedeckung da ſtehen ſollte. </p> <p>Die Auſſenwerke, von denen wir bißhero gehandelt, ſind diejenige,<lb/> die am gebräuchlichſten ſind, dann es giebet auch noch verſchiedene andere<lb/> Gattungen, von denen wir allhier nichts melden werden, weil dazu allein ein<lb/> groſſes Buch erfordert würde. </p> </div> <div n="3"> <head>Wie man die zur Fortification gehörige Materialien nach<lb/> ihren cörperlichen Innhait ausfinden ſolle.</head><lb/> <p>Die Erde, die man zu den Wällen und Bruſtwehren brauchet, wird </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [196/0218]
heter über dem Horizonte des Feldes als die davon weiter entlegene ſtehen
müſſen; damit, wann die Belägerer von auſſen her ſich einer Gegend zu bemäch-
tigen ſuchen, die Belagerte, welche den Hauptplatz defendiren, ſolches, da ſie
alsdann alles ungehindert ſehen, verhindern können, daß ſie allda ſtehen blei-
ben und einen veſten Fuß faſſen können.
Dieſe Bruſtwehren müſſen auf einem Wall ſtehen, der noch vor den Wall-
gang auch mit vor das Banquet 3. biß 4. Toilen (oder 1 [FORMEL]. biß 2. Ruthen) oben
zu ſeiner Breite haben muß, wann aber Mangel an der Erde iſt, muß man eini-
ge Bänklein, eines an dem andern hinauf, da jedes 18. Zolle hoch und 3. biß 4.
Schuh breit iſt, anordnen, über den oberſten Vanquet muß die Bruſtwehr noch
ungefehr 4 [FORMEL]. Schuh hoch ſtehen, damit die Soldaten noch biß an die Schulter
bedecket ſeyn mögen. Die obere Fläche der Bruſtwehr muß in ein Glacis, die
allgemach auf das Feld hinaus abhängs gehet, ſich ergeben, damit die Bela-
gerte den Feind ſehen, und darüber hinaus, ohne daß man ſie ſiehet, Feuer
geben können.
Die Theile der Werke, welche gegen den Platz zu ſtehen, ſollen keine
Bruſtwehre haben, ſondern nur mit einer bloſſen Mauer oder einer Reyhen
Palliſaden, um den jähen Ueberfall der Feinde dadurch zu verhüten, verſehen
werden. An dieſen innerhalb liegenden Theilen muß ein Thor angeordnet
werden, damit man von dem Hauptplatz mit denen Auſſenwerken und dem
Corps de Garde eine Communieation haben, und die Soldaten, die zur De-
fenſion darinnen beſtimmet ſind, ſecundiren und bedecken möge.
Alle dieſe Werke ſollen mit einem Graben, der 10. biß 12. Toiſen (oder
5. biß 6. Ruthen) breit, und in dem Hauptgraben, der eben ſo tief iſt, gehet,
umgeben werden.
Jenſeits des Grabens macht man den bedeckten Weg in der Breite
von 5. biß 6. Toiſen (oder 2 [FORMEL]. biß 3. Ruthen) mit einer Bruſtwehre und
ſeinem Banquet, den man insgemein mit ſtarken Palliſaden, die in der Er-
de 3. biß 4. Schuh tief ſtehen, herum beſetzet. Die obere Fläche dieſer
Bruſtwehre, welche weit hinaus in einer Abdachung fortlauft, muß ſich mit
dem Feld terminiren, und, ſo es ſich thun läſſet, 20. biß 30. Toiſen, (oder
10. biß 15. Ruthen) je weiter je beſſer, hinaus ziehen laſſen, dann ein Gla-
cis niemahl allzugroß wird, indeme der Feind dabey dem Platz ſich nicht ſo nahe
machen kann, daß er nicht gänzlich ohne Bedeckung da ſtehen ſollte.
Die Auſſenwerke, von denen wir bißhero gehandelt, ſind diejenige,
die am gebräuchlichſten ſind, dann es giebet auch noch verſchiedene andere
Gattungen, von denen wir allhier nichts melden werden, weil dazu allein ein
groſſes Buch erfordert würde.
Wie man die zur Fortification gehörige Materialien nach
ihren cörperlichen Innhait ausfinden ſolle.
Die Erde, die man zu den Wällen und Bruſtwehren brauchet, wird
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