Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765.Von der Zubereitung der Gestelle oder Stative, auf welche die Instrumente im Feld gesteller werden. Wir haben schon oben von dem einfachen Stativ oder Gestell zu dem Das mit D bezeichnete Stativ bestehet aus einer in einem Triangel ge- Fig. E. Unten an der Platte sind drey Hülsen mit Charnieren oder Gewinden, Das Stativ bey F bestehet aus vier Stücken von Eichen-oder Nuß- Wann man dieses Stativ mit sich tragen will, leget man alle Stücke An ein und anders Stativ hänget man in der Mitte einen Faden mit ei- Von dem Gebrauch der winkelscheibe. Wann man den Grundriß von einem Land verfertigen will, erwäh- Von der Zubereitung der Geſtelle oder Stative, auf welche die Inſtrumente im Feld geſteller werden. Wir haben ſchon oben von dem einfachen Stativ oder Geſtell zu dem Das mit D bezeichnete Stativ beſtehet aus einer in einem Triangel ge- Fig. E. Unten an der Platte ſind drey Hülſen mit Charnieren oder Gewinden, Das Stativ bey F beſtehet aus vier Stücken von Eichen-oder Nuß- Wann man dieſes Stativ mit ſich tragen will, leget man alle Stücke An ein und anders Stativ hänget man in der Mitte einen Faden mit ei- Von dem Gebrauch der winkelſcheibe. Wann man den Grundriß von einem Land verfertigen will, erwäh- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0172" n="150"/> <div n="3"> <head>Von der Zubereitung der Geſtelle oder Stative, auf welche<lb/> die Inſtrumente im Feld geſteller werden.</head><lb/> <p>Wir haben ſchon oben von dem einfachen Stativ oder Geſtell zu dem<lb/> Creutzmäß gehandelt: Die Stative aber, von denen wir nun eine Beſchrei-<lb/> bung geben wollen, ſind alſo gemacht, daß ſie nicht in die Erde dürſen einge-<lb/> ſtecket werden, ſondern laſſen ſich auselnander, oder zuſammen rucken, nach-<lb/> dem es nemlich die Ungleichheit des Erdbsdens erfordert. </p> <p>Das mit D bezeichnete Stativ beſtehet aus einer in einem Triangel ge-<lb/> formten Platte, welche in der Mitte einen Zapfen hat, der ſich juſt in die Hül-<lb/> ſe der Nuß ſchicket. </p> <note place="left">Tab. XIII.<lb/> Fig. E.</note> <p>Unten an der Platte ſind drey Hülſen mit Charnieren oder Gewinden,<lb/> von der Art wie die Zirkelköpfe ſind, um die runden Füſſe oder Schen-<lb/> kel darein zu fügen, veſt angemacht; es ſind aber ſolche Schenkel von einer<lb/> ſchicklichen Länge, alſo daß das Aug des Beobachters ungefehr gegen das<lb/> Abſehen des Inſtruments über, wann es aufgerichtet iſt, zu ſtehen komme,<lb/> dieſe Füſſe oder Schenkel ſind mit eiſernen Schuhen, und mit Spitzen daran,<lb/> zu unterſt verſehen, damit ſie auf dem Boden veſt ſtehen, und der Bewegung,<lb/> die man bey den Inſtrumenten im Herumdrehen, hoch und niedrig richten ver-<lb/> urſachet, widerſtehen mögen. </p> <p>Das Stativ bey F beſtehet aus vier Stücken von Eichen-oder Nuß-<lb/> baumholz, ungefehr zween Schuh in der Lange, davon das Mittlere, das<lb/> man den Stock nennet, an ſeinem Ende rund gemacht wird, damit es in der<lb/> Hülſe der Nuß einpaſſen möge: der übrige Theil an dieſem Stuck iſt drey-<lb/> eckigt geſchnitten, damit man auf ſeine drey Seiten die andere drey Stücke<lb/> nemlich die drey Füſſe, ſchieben könne, als die an einer dreyfachen Schrau-<lb/> be, welche an dem dreyeckigten Stock angemacht iſt, und drey Mütterlein<lb/> hat, um beſagten Stock in Aufſtellen, und im Gebrauch auf dem Felde auf-<lb/> recht zu halten, veſt angeſchraubet werden. Ein jeder von beſagten Schen-<lb/> keln iſt mit einem eiſernen Schuh, der ſpitzig zugehet, verſehen, ſolcher iſt hin-<lb/> einwärts platt, und von auſſen mit dreyen Seiten. </p> <note place="left">Fig. F.</note> <p>Wann man dieſes Stativ mit ſich tragen will, leget man alle Stücke<lb/> zuſammen, alſo daß ſie nur ein Stuck geben, ſo werden dann ſelbige ungefehr<lb/> um die Helfte kürzer ſeyn, als ſonſten da man ſich deren bedienet. </p> <p>An ein und anders Stativ hänget man in der Mitte einen Faden mit ei-<lb/> nem Senkbley, das auf den Boden zugehet, herunter, damit man das<lb/> Standpunct andeuten möge. </p> </div> <div n="3"> <head>Von dem Gebrauch der winkelſcheibe.</head><lb/> <p>Wann man den Grundriß von einem Land verfertigen will, erwäh-<lb/> net man ſich zwo erhabene Gegenden, gleichwie zum Exempel, das Pari-<lb/> ſiſche Obſervatorium und die Salpeterey ſind, von welchen man das Land </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0172]
Von der Zubereitung der Geſtelle oder Stative, auf welche
die Inſtrumente im Feld geſteller werden.
Wir haben ſchon oben von dem einfachen Stativ oder Geſtell zu dem
Creutzmäß gehandelt: Die Stative aber, von denen wir nun eine Beſchrei-
bung geben wollen, ſind alſo gemacht, daß ſie nicht in die Erde dürſen einge-
ſtecket werden, ſondern laſſen ſich auselnander, oder zuſammen rucken, nach-
dem es nemlich die Ungleichheit des Erdbsdens erfordert.
Das mit D bezeichnete Stativ beſtehet aus einer in einem Triangel ge-
formten Platte, welche in der Mitte einen Zapfen hat, der ſich juſt in die Hül-
ſe der Nuß ſchicket.
Unten an der Platte ſind drey Hülſen mit Charnieren oder Gewinden,
von der Art wie die Zirkelköpfe ſind, um die runden Füſſe oder Schen-
kel darein zu fügen, veſt angemacht; es ſind aber ſolche Schenkel von einer
ſchicklichen Länge, alſo daß das Aug des Beobachters ungefehr gegen das
Abſehen des Inſtruments über, wann es aufgerichtet iſt, zu ſtehen komme,
dieſe Füſſe oder Schenkel ſind mit eiſernen Schuhen, und mit Spitzen daran,
zu unterſt verſehen, damit ſie auf dem Boden veſt ſtehen, und der Bewegung,
die man bey den Inſtrumenten im Herumdrehen, hoch und niedrig richten ver-
urſachet, widerſtehen mögen.
Das Stativ bey F beſtehet aus vier Stücken von Eichen-oder Nuß-
baumholz, ungefehr zween Schuh in der Lange, davon das Mittlere, das
man den Stock nennet, an ſeinem Ende rund gemacht wird, damit es in der
Hülſe der Nuß einpaſſen möge: der übrige Theil an dieſem Stuck iſt drey-
eckigt geſchnitten, damit man auf ſeine drey Seiten die andere drey Stücke
nemlich die drey Füſſe, ſchieben könne, als die an einer dreyfachen Schrau-
be, welche an dem dreyeckigten Stock angemacht iſt, und drey Mütterlein
hat, um beſagten Stock in Aufſtellen, und im Gebrauch auf dem Felde auf-
recht zu halten, veſt angeſchraubet werden. Ein jeder von beſagten Schen-
keln iſt mit einem eiſernen Schuh, der ſpitzig zugehet, verſehen, ſolcher iſt hin-
einwärts platt, und von auſſen mit dreyen Seiten.
Wann man dieſes Stativ mit ſich tragen will, leget man alle Stücke
zuſammen, alſo daß ſie nur ein Stuck geben, ſo werden dann ſelbige ungefehr
um die Helfte kürzer ſeyn, als ſonſten da man ſich deren bedienet.
An ein und anders Stativ hänget man in der Mitte einen Faden mit ei-
nem Senkbley, das auf den Boden zugehet, herunter, damit man das
Standpunct andeuten möge.
Von dem Gebrauch der winkelſcheibe.
Wann man den Grundriß von einem Land verfertigen will, erwäh-
net man ſich zwo erhabene Gegenden, gleichwie zum Exempel, das Pari-
ſiſche Obſervatorium und die Salpeterey ſind, von welchen man das Land
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