HNI ist; wann nun endlich NM 7. Ruthen, ME 10., und ihre Parallellinie NI 4 Ruthen machet, addiret man 10. und 4 zusammen und die Summa gibt 14. davon die Helfte, als 7. mit 7. multipliciret, 49. vor die Fläche des Trapezii EMNI darleget. Wann man also die Flächen dieser dreyen Trian- gel und des Trapezii zusammen addiret, wird man 119. Ruthen haben, die von 350. subtrahiret, welches die ganze Fläche des ablangen Quadrats ist, 231. Ruthen vor die Fläche des vorgegebenen Sumpfs EFGHI übrig las- sen. Auf gleiche Weise verfähret man bey allen andern Figuren. Diese zween Nuhen geben schon genugsam die Manier zu verstehen, deren sich die Feldmesser bey ihren Instrumenten, um damit in Grund zu legen, und allerhand Stücke Lands zu messen, bedienen.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterschied- licher Winkelmesser (Recipiangles).
Es gibt allerhand Arten der Winkelmesser, es sind aber diejenige die besten und gebräuchlichsten, welche wir anjetzo beschreiben wollen.
Tab. XII. Fig. A.
Der mit A bezeichnete Winkelmesser bestehet aus zwoen Regeln oder Linealen, die vollkommen einerley Breite haben: dann es müs- sendie innern Seiten einer jeden Regel recht parallel mit den äussern Seiten seyn. Ihre Breite ist ungefehr einen Zoll, und die Länge einen Schuh und mehr groß. Diese zwo Regeln sind um den Kopf gleichrund herum ge- macht, und eine auf die andere vermittelst eines Stifts, mit einem nach der Kunst gedrehten Kopf angenietet, also daß sich das Instrument leicht auf- und zumachen lasse. Wann die Oefnung eines Winkels genommen wor- den, setzet man den Mittelpunct eines Transporteur in der Gegend, wo sich die zwo Regeln zusammen schliessen, an, so werden die Grade am Rande die Oefnung des Winkels andeuten; oder aber man ziehet auf dem Papier die Oefnung, welche die Regeln des Winkelmessers machen, und misset hernach solche mit dem Transporteur. Der mit B bemerkte Winkelmesser ist wie der vorhergehende zugerichtet, ausgenommen, daß zu äusserst zwo Spitzen oder Füsse von Stahl daran sind, damit er an statt eines Zirkels dienen möge. Man siehet solchen zum öftern für ein Winkelmaaß an.
Fig. B.
HNI iſt; wann nun endlich NM 7. Ruthen, ME 10., und ihre Parallellinie NI 4 Ruthen machet, addiret man 10. und 4 zuſammen und die Summa gibt 14. davon die Helfte, als 7. mit 7. multipliciret, 49. vor die Fläche des Trapezii EMNI darleget. Wann man alſo die Flächen dieſer dreyen Trian- gel und des Trapezii zuſammen addiret, wird man 119. Ruthen haben, die von 350. ſubtrahiret, welches die ganze Fläche des ablangen Quadrats iſt, 231. Ruthen vor die Fläche des vorgegebenen Sumpfs EFGHI übrig laſ- ſen. Auf gleiche Weiſe verfähret man bey allen andern Figuren. Dieſe zween Nuhen geben ſchon genugſam die Manier zu verſtehen, deren ſich die Feldmeſſer bey ihren Inſtrumenten, um damit in Grund zu legen, und allerhand Stücke Lands zu meſſen, bedienen.
[Abbildung]
Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied- licher Winkelmeſſer (Recipiangles).
Es gibt allerhand Arten der Winkelmeſſer, es ſind aber diejenige die beſten und gebräuchlichſten, welche wir anjetzo beſchreiben wollen.
Tab. XII. Fig. A.
Der mit A bezeichnete Winkelmeſſer beſtehet aus zwoen Regeln oder Linealen, die vollkommen einerley Breite haben: dann es müſ- ſendie innern Seiten einer jeden Regel recht parallel mit den äuſſern Seiten ſeyn. Ihre Breite iſt ungefehr einen Zoll, und die Länge einen Schuh und mehr groß. Dieſe zwo Regeln ſind um den Kopf gleichrund herum ge- macht, und eine auf die andere vermittelſt eines Stifts, mit einem nach der Kunſt gedrehten Kopf angenietet, alſo daß ſich das Inſtrument leicht auf- und zumachen laſſe. Wann die Oefnung eines Winkels genommen wor- den, ſetzet man den Mittelpunct eines Tranſporteur in der Gegend, wo ſich die zwo Regeln zuſammen ſchlieſſen, an, ſo werden die Grade am Rande die Oefnung des Winkels andeuten; oder aber man ziehet auf dem Papier die Oefnung, welche die Regeln des Winkelmeſſers machen, und miſſet hernach ſolche mit dem Tranſporteur. Der mit B bemerkte Winkelmeſſer iſt wie der vorhergehende zugerichtet, ausgenommen, daß zu äuſſerſt zwo Spitzen oder Füſſe von Stahl daran ſind, damit er an ſtatt eines Zirkels dienen möge. Man ſiehet ſolchen zum öftern für ein Winkelmaaß an.
Fig. B.
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HNI iſt; wann nun endlich NM 7. Ruthen, ME 10., und ihre Parallellinie
NI 4 Ruthen machet, addiret man 10. und 4 zuſammen und die Summa
gibt 14. davon die Helfte, als 7. mit 7. multipliciret, 49. vor die Fläche des
Trapezii EMNI darleget. Wann man alſo die Flächen dieſer dreyen Trian-
gel und des Trapezii zuſammen addiret, wird man 119. Ruthen haben, die
von 350. ſubtrahiret, welches die ganze Fläche des ablangen Quadrats iſt,
231. Ruthen vor die Fläche des vorgegebenen Sumpfs EFGHI übrig laſ-
ſen. Auf gleiche Weiſe verfähret man bey allen andern Figuren. Dieſe
zween Nuhen geben ſchon genugſam die Manier zu verſtehen,
deren ſich die Feldmeſſer bey ihren Inſtrumenten, um damit in
Grund zu legen, und allerhand Stücke Lands zu meſſen, bedienen.
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Das dritte Capitel.
Von der Zubereitung und dem Gebrauche unterſchied-
licher Winkelmeſſer (Recipiangles).
Es gibt allerhand Arten der Winkelmeſſer, es ſind aber diejenige die
beſten und gebräuchlichſten, welche wir anjetzo beſchreiben wollen.
Der mit A bezeichnete Winkelmeſſer beſtehet aus zwoen Regeln
oder Linealen, die vollkommen einerley Breite haben: dann es müſ-
ſendie innern Seiten einer jeden Regel recht parallel mit den äuſſern Seiten
ſeyn. Ihre Breite iſt ungefehr einen Zoll, und die Länge einen Schuh und
mehr groß. Dieſe zwo Regeln ſind um den Kopf gleichrund herum ge-
macht, und eine auf die andere vermittelſt eines Stifts, mit einem nach der
Kunſt gedrehten Kopf angenietet, alſo daß ſich das Inſtrument leicht auf-
und zumachen laſſe. Wann die Oefnung eines Winkels genommen wor-
den, ſetzet man den Mittelpunct eines Tranſporteur in der Gegend, wo ſich die
zwo Regeln zuſammen ſchlieſſen, an, ſo werden die Grade am Rande die
Oefnung des Winkels andeuten; oder aber man ziehet auf dem Papier
die Oefnung, welche die Regeln des Winkelmeſſers machen, und miſſet
hernach ſolche mit dem Tranſporteur. Der mit B bemerkte Winkelmeſſer
iſt wie der vorhergehende zugerichtet, ausgenommen, daß zu äuſſerſt zwo
Spitzen oder Füſſe von Stahl daran ſind, damit er an ſtatt eines Zirkels
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/166>, abgerufen am 21.11.2024.
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