Das Elnmaaß (La Brasse) in Mayland zu Seidenzeugen macht 1. Schuh, 7. Zoll, 4. Linien, und zu Tüchern und andern wollenen Zeugen 2. Schuh, 11. Linien, und das Elnmaaß (La Brasse) in Florenz macht 1. Schuh, 9. Zoll, 6. Linien.
Das Elnmaaß (Le Ras) in Piemont und Lucca giebet 22. Zoll.
Das Elnmaaß (La Verge) ist in Sevilien 30. Zoll, 11. Linien, und in Engelland 33. Zoll, 11. Linien.
Das Elnmaaß (La Barre) in Castilien ist 31. Zoll, 3. Linien, und in Valentien 33. Zoll, 7. Linien.
Das Maaß (La Varre) in Madrit und Portugall macht 3. Schuh, 9. Linien: und dasjenige in Spanien überhaupt 5. Schuh, 5. Zoll, 6. Linien.
Das Maaß (La Canne) zu Toulouse ist von eben derselben Grösse; Zu Rom aber hält es 6. Schuh, 11. Zoll, 7. Linien in sich, und zu Nea- polis 6. Schuh, 10. Zoll, 2. Linien.
Das Elnmaaß (Le Pie) zu Constantinopel hat 2. Schuh, 2. Zoll, 2. Linien.
Das Elnmaaß (La Geuse) in Indien und Persien macht 2. Schuh, 10. Zoll, 11. Linien.
Von der Zubereitung der Parallellineale.
Diese Instrumente werden insgemein aus Kupfer, Meßing, oder aus hartem Holze, als Ebenholz und Chinesischem Holze, von 6. Zoll bis auf 18. in der Länge, bey einem Zoll in der Breite, und ungefehr 2. Linien dick, verfertiget. Man muß vor allen wol acht haben, daß die besagte Lineale über- all schön gleich und eben, wie auch recht parallellaufend zugerichtet werden, das ist, daß solche von einem Ende bis zum andern in gleicher Breite seyn, weilen dieses ein Stuck davon ist, woran die Accuratesse dieses Instruments lieget.
Wir wollen nun eine Beschreibung von zwoen verschiedenen Gat- tungen der Parallellineale, die von gleicher Richrigkeit sind, dargeben.
Die zwey Lineale des ersten von diesen zweyen Instrumenten sind mit zweyen kleinen Stücken von Meßing zusammen gefäget, die ungefehr 2. bis 3 . Zoll lang, und 6. Linien breit, wol abgefeilet, und bey nahe, wie die Figur es zeiget, formiret sind; solche werden an beyden Enden fein gle ch durchbohret, dahero, um dieses recht in acht zu nehmen, ganz wohl zu stat- ten kommt, wann man eines auf dem andern durchbohret: man muß 4. Stefte mit einem Kopf drehen lassen, welche ganz accurat die Löcher von be- sagten Stücken ausfüllen, hernach ziehet man eine Linie mitten durch die Breite der Lineale, und theilet selbige in zween gleiche Theile, weiters thei- let man die eine Helfte von einem jeden Lineal in drey Theile und machet bey dem ersten Theil, von der Mitte an gerechnet, in einem jeden auf der geraden Linie, welche ihre Breite theiler, ein Loch, damit man das Stücklein Mes- sing mit seinem Stest hinein fügen könne; Wann nun ferner die Lineale recht zusammen gesezt sind, muß man mit einer Nadelspitzen um die Lö-
Das Elnmaaß (La Braſſe) in Mayland zu Seidenzeugen macht 1. Schuh, 7. Zoll, 4. Linien, und zu Tüchern und andern wollenen Zeugen 2. Schuh, 11. Linien, und das Elnmaaß (La Braſſe) in Florenz macht 1. Schuh, 9. Zoll, 6. Linien.
Das Elnmaaß (Le Ras) in Piemont und Lucca giebet 22. Zoll.
Das Elnmaaß (La Verge) iſt in Sevilien 30. Zoll, 11. Linien, und in Engelland 33. Zoll, 11. Linien.
Das Elnmaaß (La Barre) in Caſtilien iſt 31. Zoll, 3. Linien, und in Valentien 33. Zoll, 7. Linien.
Das Maaß (La Varre) in Madrit und Portugall macht 3. Schuh, 9. Linien: und dasjenige in Spanien überhaupt 5. Schuh, 5. Zoll, 6. Linien.
Das Maaß (La Canne) zu Toulouſe iſt von eben derſelben Gröſſe; Zu Rom aber hält es 6. Schuh, 11. Zoll, 7. Linien in ſich, und zu Nea- polis 6. Schuh, 10. Zoll, 2. Linien.
Das Elnmaaß (Le Pie) zu Conſtantinopel hat 2. Schuh, 2. Zoll, 2. Linien.
Das Elnmaaß (La Geuſe) in Indien und Perſien macht 2. Schuh, 10. Zoll, 11. Linien.
Von der Zubereitung der Parallellineale.
Dieſe Inſtrumente werden insgemein aus Kupfer, Meßing, oder aus hartem Holze, als Ebenholz und Chineſiſchem Holze, von 6. Zoll bis auf 18. in der Länge, bey einem Zoll in der Breite, und ungefehr 2. Linien dick, verfertiget. Man muß vor allen wol acht haben, daß die beſagte Lineale über- all ſchön gleich und eben, wie auch recht parallellaufend zugerichtet werden, das iſt, daß ſolche von einem Ende bis zum andern in gleicher Breite ſeyn, weilen dieſes ein Stuck davon iſt, woran die Accurateſſe dieſes Inſtruments lieget.
Wir wollen nun eine Beſchreibung von zwoen verſchiedenen Gat- tungen der Parallellineale, die von gleicher Richrigkeit ſind, dargeben.
Die zwey Lineale des erſten von dieſen zweyen Inſtrumenten ſind mit zweyen kleinen Stücken von Meßing zuſammen gefäget, die ungefehr 2. bis 3 . Zoll lang, und 6. Linien breit, wol abgefeilet, und bey nahe, wie die Figur es zeiget, formiret ſind; ſolche werden an beyden Enden fein gle ch durchbohret, dahero, um dieſes recht in acht zu nehmen, ganz wohl zu ſtat- ten kommt, wann man eines auf dem andern durchbohret: man muß 4. Stefte mit einem Kopf drehen laſſen, welche ganz accurat die Löcher von be- ſagten Stücken ausfüllen, hernach ziehet man eine Linie mitten durch die Breite der Lineale, und theilet ſelbige in zween gleiche Theile, weiters thei- let man die eine Helfte von einem jeden Lineal in drey Theile und machet bey dem erſten Theil, von der Mitte an gerechnet, in einem jeden auf der geraden Linie, welche ihre Breite theiler, ein Loch, damit man das Stücklein Meſ- ſing mit ſeinem Steſt hinein fügen könne; Wann nun ferner die Lineale recht zuſammen geſezt ſind, muß man mit einer Nadelſpitzen um die Lö-
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Das Elnmaaß (La Braſſe) in Mayland zu Seidenzeugen macht 1.
Schuh, 7. Zoll, 4. Linien, und zu Tüchern und andern wollenen Zeugen 2.
Schuh, 11. Linien, und das Elnmaaß (La Braſſe) in Florenz macht 1.
Schuh, 9. Zoll, 6. Linien.
Das Elnmaaß (Le Ras) in Piemont und Lucca giebet 22. Zoll.
Das Elnmaaß (La Verge) iſt in Sevilien 30. Zoll, 11. Linien, und
in Engelland 33. Zoll, 11. Linien.
Das Elnmaaß (La Barre) in Caſtilien iſt 31. Zoll, 3. Linien, und
in Valentien 33. Zoll, 7. Linien.
Das Maaß (La Varre) in Madrit und Portugall macht 3. Schuh, 9.
Linien: und dasjenige in Spanien überhaupt 5. Schuh, 5. Zoll, 6. Linien.
Das Maaß (La Canne) zu Toulouſe iſt von eben derſelben Gröſſe;
Zu Rom aber hält es 6. Schuh, 11. Zoll, 7. Linien in ſich, und zu Nea-
polis 6. Schuh, 10. Zoll, 2. Linien.
Das Elnmaaß (Le Pie) zu Conſtantinopel hat 2. Schuh, 2. Zoll,
2. Linien.
Das Elnmaaß (La Geuſe) in Indien und Perſien macht 2. Schuh,
10. Zoll, 11. Linien.
Von der Zubereitung der Parallellineale.
Dieſe Inſtrumente werden insgemein aus Kupfer, Meßing, oder aus
hartem Holze, als Ebenholz und Chineſiſchem Holze, von 6. Zoll bis auf
18. in der Länge, bey einem Zoll in der Breite, und ungefehr 2. Linien dick,
verfertiget. Man muß vor allen wol acht haben, daß die beſagte Lineale über-
all ſchön gleich und eben, wie auch recht parallellaufend zugerichtet werden,
das iſt, daß ſolche von einem Ende bis zum andern in gleicher Breite ſeyn, weilen
dieſes ein Stuck davon iſt, woran die Accurateſſe dieſes Inſtruments lieget.
Wir wollen nun eine Beſchreibung von zwoen verſchiedenen Gat-
tungen der Parallellineale, die von gleicher Richrigkeit ſind,
dargeben.
Die zwey Lineale des erſten von dieſen zweyen Inſtrumenten ſind mit
zweyen kleinen Stücken von Meßing zuſammen gefäget, die ungefehr 2. bis
3 [FORMEL]. Zoll lang, und 6. Linien breit, wol abgefeilet, und bey nahe, wie die
Figur es zeiget, formiret ſind; ſolche werden an beyden Enden fein gle ch
durchbohret, dahero, um dieſes recht in acht zu nehmen, ganz wohl zu ſtat-
ten kommt, wann man eines auf dem andern durchbohret: man muß 4.
Stefte mit einem Kopf drehen laſſen, welche ganz accurat die Löcher von be-
ſagten Stücken ausfüllen, hernach ziehet man eine Linie mitten durch die
Breite der Lineale, und theilet ſelbige in zween gleiche Theile, weiters thei-
let man die eine Helfte von einem jeden Lineal in drey Theile und machet bey
dem erſten Theil, von der Mitte an gerechnet, in einem jeden auf der geraden
Linie, welche ihre Breite theiler, ein Loch, damit man das Stücklein Meſ-
ſing mit ſeinem Steſt hinein fügen könne; Wann nun ferner die Lineale
recht zuſammen geſezt ſind, muß man mit einer Nadelſpitzen um die Lö-
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Bion, Nicolas: Neueröfnete mathematische Werkschule. (Übers. Johann Gabriel Doppelmayr). Bd. 1, 5. Aufl. Nürnberg, 1765, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bion_werkschule01_1765/120>, abgerufen am 04.07.2024.
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