Equula, Synagris filamentosus Rüpp., Corvina, Ephippus orbis, eine Zunge, Synaptura zebra, endlich verschiedene Haie und Rochen, die schon von anderen Küstengegenden des indischen Oceans be- kannt sind.
Dass es singende Fische an der Mündung des Menam gebe, war mir schon zu Singapore erzählt worden; die Leute, welche an Bord der Thetis geblieben, hörten öfters bei stillem Wetter, des Abends, leise Töne, die aus dem Wasser zu kommen schienen und einer fernen Musik verglichen wurden. Der Ursprung der Töne war nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln; dass sie in der That von Fischen hervorgebracht wurden, erscheint nach den Angaben an- derer Beobachter nicht undenkbar. In Paknam, dem Zollamte der Menammündung, wurde mir auf meine Nachfrage von einem siame- sischen Fischer eine Art Seezunge, Plagusia, als der musikalische Fisch überbracht. Diese Fische liegen ruhig auf dem Schlamm- boden, während man die singenden doch zunächst unter den schwim- menden, nahe dem Meeresspiegel sich aufhaltenden suchen wird.1)
Als Brackwasserbewohner lernte ich an den Schlamm- ufern des Menam unterhalb Paklat eine kleine gefleckte Schnecke, Assi- minea carinata Lea, kennen, in den Mündungsarmen des Meklongs zwischen Bangkok und Petshaburi mehrere Auriculaceen, namentlich Scarabus plicatus, Cassidula auris-felis und Melampus Siamensis, Scarabus und Assiminea bei Ebbe über Wasser, von Krabben den an allen Schlammküsten des indischen Oceans unvermeidlichen Gela- simus, und dasselbe gilt unter den Fischen von dem Springer, Periophthalmus, pla-ten der Siamesen.
2. Süsswasserthiere.
Die stilleren, weniger gestörten Kanäle und Wassergräben zu beiden Seiten von Bangkok wimmeln von Wasserinsekten, worunter z. B. ein Orectochilus aus der Familie der Taumelkäfer, Sigara und Hydrometra, ferner Schnecken (Planorbis Coroman- delicus, Limnaea Javanica) und kleinen Fischen, unter denen na- mentlich die bissige Betta pugnax und der durch seinen silbernen Scheitelfleck weithin erkennbare Panchax Buchanani. All diese lassen sich leicht in dem Dickicht der Wasserpflanzen mit der Hand oder einem einfachen Kescher erreichen. Kleine Tümpel ohne Wasserpflanzen mit Lehmboden, um Petshaburi, lieferten mir haupt- sächlich vier Arten von Paludinen: trochoides Martens, Martensi
Ost-Asien. Zoologisch. I. 14
Thiere von der Mündung des Menam.
Equula, Synagris filamentosus Rüpp., Corvina, Ephippus orbis, eine Zunge, Synaptura zebra, endlich verschiedene Haie und Rochen, die schon von anderen Küstengegenden des indischen Oceans be- kannt sind.
Dass es singende Fische an der Mündung des Menam gebe, war mir schon zu Singapore erzählt worden; die Leute, welche an Bord der Thetis geblieben, hörten öfters bei stillem Wetter, des Abends, leise Töne, die aus dem Wasser zu kommen schienen und einer fernen Musik verglichen wurden. Der Ursprung der Töne war nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln; dass sie in der That von Fischen hervorgebracht wurden, erscheint nach den Angaben an- derer Beobachter nicht undenkbar. In Paknam, dem Zollamte der Menammündung, wurde mir auf meine Nachfrage von einem siame- sischen Fischer eine Art Seezunge, Plagusia, als der musikalische Fisch überbracht. Diese Fische liegen ruhig auf dem Schlamm- boden, während man die singenden doch zunächst unter den schwim- menden, nahe dem Meeresspiegel sich aufhaltenden suchen wird.1)
Als Brackwasserbewohner lernte ich an den Schlamm- ufern des Menam unterhalb Paklat eine kleine gefleckte Schnecke, Assi- minea carinata Lea, kennen, in den Mündungsarmen des Meklongs zwischen Bangkok und Petshaburi mehrere Auriculaceen, namentlich Scarabus plicatus, Cassidula auris-felis und Melampus Siamensis, Scarabus und Assiminea bei Ebbe über Wasser, von Krabben den an allen Schlammküsten des indischen Oceans unvermeidlichen Gela- simus, und dasselbe gilt unter den Fischen von dem Springer, Periophthalmus, pla-ten der Siamesen.
2. Süsswasserthiere.
Die stilleren, weniger gestörten Kanäle und Wassergräben zu beiden Seiten von Bangkok wimmeln von Wasserinsekten, worunter z. B. ein Orectochilus aus der Familie der Taumelkäfer, Sigara und Hydrometra, ferner Schnecken (Planorbis Coroman- delicus, Limnaea Javanica) und kleinen Fischen, unter denen na- mentlich die bissige Betta pugnax und der durch seinen silbernen Scheitelfleck weithin erkennbare Panchax Buchanani. All diese lassen sich leicht in dem Dickicht der Wasserpflanzen mit der Hand oder einem einfachen Kescher erreichen. Kleine Tümpel ohne Wasserpflanzen mit Lehmboden, um Petshaburi, lieferten mir haupt- sächlich vier Arten von Paludinen: trochoides Martens, Martensi
Ost-Asien. Zoologisch. I. 14
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Thiere von der Mündung des Menam.
Equula, Synagris filamentosus Rüpp., Corvina, Ephippus orbis, eine
Zunge, Synaptura zebra, endlich verschiedene Haie und Rochen,
die schon von anderen Küstengegenden des indischen Oceans be-
kannt sind.
Dass es singende Fische an der Mündung des Menam
gebe, war mir schon zu Singapore erzählt worden; die Leute, welche
an Bord der Thetis geblieben, hörten öfters bei stillem Wetter,
des Abends, leise Töne, die aus dem Wasser zu kommen schienen
und einer fernen Musik verglichen wurden. Der Ursprung der Töne
war nicht mit Bestimmtheit zu ermitteln; dass sie in der That von
Fischen hervorgebracht wurden, erscheint nach den Angaben an-
derer Beobachter nicht undenkbar. In Paknam, dem Zollamte der
Menammündung, wurde mir auf meine Nachfrage von einem siame-
sischen Fischer eine Art Seezunge, Plagusia, als der musikalische
Fisch überbracht. Diese Fische liegen ruhig auf dem Schlamm-
boden, während man die singenden doch zunächst unter den schwim-
menden, nahe dem Meeresspiegel sich aufhaltenden suchen wird.1)
Als Brackwasserbewohner lernte ich an den Schlamm-
ufern des Menam unterhalb Paklat eine kleine gefleckte Schnecke, Assi-
minea carinata Lea, kennen, in den Mündungsarmen des Meklongs
zwischen Bangkok und Petshaburi mehrere Auriculaceen, namentlich
Scarabus plicatus, Cassidula auris-felis und Melampus Siamensis,
Scarabus und Assiminea bei Ebbe über Wasser, von Krabben den
an allen Schlammküsten des indischen Oceans unvermeidlichen Gela-
simus, und dasselbe gilt unter den Fischen von dem Springer,
Periophthalmus, pla-ten der Siamesen.
2. Süsswasserthiere.
Die stilleren, weniger gestörten Kanäle und Wassergräben
zu beiden Seiten von Bangkok wimmeln von Wasserinsekten,
worunter z. B. ein Orectochilus aus der Familie der Taumelkäfer,
Sigara und Hydrometra, ferner Schnecken (Planorbis Coroman-
delicus, Limnaea Javanica) und kleinen Fischen, unter denen na-
mentlich die bissige Betta pugnax und der durch seinen silbernen
Scheitelfleck weithin erkennbare Panchax Buchanani. All diese
lassen sich leicht in dem Dickicht der Wasserpflanzen mit der
Hand oder einem einfachen Kescher erreichen. Kleine Tümpel ohne
Wasserpflanzen mit Lehmboden, um Petshaburi, lieferten mir haupt-
sächlich vier Arten von Paludinen: trochoides Martens, Martensi
Ost-Asien. Zoologisch. I. 14
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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/227>, abgerufen am 22.12.2024.
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