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Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876.

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Kenntniss von Strauss und Kasuar.
daher mit Unrecht P. muticus. Hiermit stimmt vollkommen
ebensowohl das lebende Exemplar der Menagerie zu
Yokohama, als die japanischen Abbildungen. Leider sind
die letzteren, die ich besitze, alle nicht colorirt, Hals und
Flügel erscheinen mehr oder weniger dunkel darauf. Vom
schwarzschulterigen Pfau, der den in kleine Scheiben
endenden Federbusch des vorderindischen hat, P. nigri-
pennis Sclater, habe ich in Japan nichts gesehen und
nichts gehört, obwohl einige Schriftsteller in Europa ihn
den japanischen Pfau nennen.
Truthahn. In einem der japanischen Bilderbücher findet sich ein
Bild, das unverkennbar diesen (aus Amerika stammenden)
Vogel darstellt, mit den zwei Namen baso-u iwa und
karawan; mein Diener bestätigte mir ausdrücklich, dass
dieser Vogel nicht in Japan lebe.
Wachtel, Coturnix vulgaris Japonica Schlegel, nicht von der
europäischen zu unterscheiden, usura, geschrieben udsura,
häufig in Käfigen und auf Bildern.
Straussartige Vögel.

Die Andeutung des Vogel Strauss finde ich in der Encyclo-
pädie bei den fremden und fabelhaften Vögeln in dem Bilde eines
grossen Vogels mit Gänsekopf und starken, übrigens gespornten
und vierzehigen Füssen, welcher auf dem Rücken mehrere Bündel
(Stroh?) trägt; als Name steht dabei hoo-dori. Weit deutlicher ist
der darauf folgende indische Kasuar, unter dem Namen chi-kui-
tori, feuerfressender Vogel, eine Bezeichnung, welche deutlich
verräth, woher die Kenntniss desselben den Japanern gekommen
ist. Schon auf ihrer ersten Reise nach Ostindien, 1595--1597,
erhielten nämlich die Holländer auf Java einen von den Gewürz-
inseln stammenden grossen Vogel, "so Feuer gefressen und gar
seltsam von Gestalt war", und brachten ihn lebend nach Amsterdam;
der beigegebene Holzschnitt und die spätere Beschreibung von
Clusius lassen den Kasuar ganz deutlich erkennen. Das Feuerfressen
reducirt sich darauf, dass er neben anderen unnützen Dingen, wie
Steine und Metallstücke, auch gelegentlich heisse Kohlen aufgepickt
und verschlungen hat. Ganz deutlich erscheint er auch in anderen
japanischen Bilderbüchern als dashu (da si yuu, nach Anderen dateu).

Kenntniss von Strauss und Kasuar.
daher mit Unrecht P. muticus. Hiermit stimmt vollkommen
ebensowohl das lebende Exemplar der Menagerie zu
Yokohama, als die japanischen Abbildungen. Leider sind
die letzteren, die ich besitze, alle nicht colorirt, Hals und
Flügel erscheinen mehr oder weniger dunkel darauf. Vom
schwarzschulterigen Pfau, der den in kleine Scheiben
endenden Federbusch des vorderindischen hat, P. nigri-
pennis Sclater, habe ich in Japan nichts gesehen und
nichts gehört, obwohl einige Schriftsteller in Europa ihn
den japanischen Pfau nennen.
Truthahn. In einem der japanischen Bilderbücher findet sich ein
Bild, das unverkennbar diesen (aus Amerika stammenden)
Vogel darstellt, mit den zwei Namen baso-u iwa und
karawan; mein Diener bestätigte mir ausdrücklich, dass
dieser Vogel nicht in Japan lebe.
Wachtel, Coturnix vulgaris Japonica Schlegel, nicht von der
europäischen zu unterscheiden, úsura, geschrieben udsura,
häufig in Käfigen und auf Bildern.
Straussartige Vögel.

Die Andeutung des Vogel Strauss finde ich in der Encyclo-
pädie bei den fremden und fabelhaften Vögeln in dem Bilde eines
grossen Vogels mit Gänsekopf und starken, übrigens gespornten
und vierzehigen Füssen, welcher auf dem Rücken mehrere Bündel
(Stroh?) trägt; als Name steht dabei hoo-dori. Weit deutlicher ist
der darauf folgende indische Kasuar, unter dem Namen chi-kui-
tori, feuerfressender Vogel, eine Bezeichnung, welche deutlich
verräth, woher die Kenntniss desselben den Japanern gekommen
ist. Schon auf ihrer ersten Reise nach Ostindien, 1595—1597,
erhielten nämlich die Holländer auf Java einen von den Gewürz-
inseln stammenden grossen Vogel, »so Feuer gefressen und gar
seltsam von Gestalt war«, und brachten ihn lebend nach Amsterdam;
der beigegebene Holzschnitt und die spätere Beschreibung von
Clusius lassen den Kasuar ganz deutlich erkennen. Das Feuerfressen
reducirt sich darauf, dass er neben anderen unnützen Dingen, wie
Steine und Metallstücke, auch gelegentlich heisse Kohlen aufgepickt
und verschlungen hat. Ganz deutlich erscheint er auch in anderen
japanischen Bilderbüchern als dashu (da si yuu, nach Anderen dateu).

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[104/0122] Kenntniss von Strauss und Kasuar. daher mit Unrecht P. muticus. Hiermit stimmt vollkommen ebensowohl das lebende Exemplar der Menagerie zu Yokohama, als die japanischen Abbildungen. Leider sind die letzteren, die ich besitze, alle nicht colorirt, Hals und Flügel erscheinen mehr oder weniger dunkel darauf. Vom schwarzschulterigen Pfau, der den in kleine Scheiben endenden Federbusch des vorderindischen hat, P. nigri- pennis Sclater, habe ich in Japan nichts gesehen und nichts gehört, obwohl einige Schriftsteller in Europa ihn den japanischen Pfau nennen. Truthahn. In einem der japanischen Bilderbücher findet sich ein Bild, das unverkennbar diesen (aus Amerika stammenden) Vogel darstellt, mit den zwei Namen baso-u iwa und karawan; mein Diener bestätigte mir ausdrücklich, dass dieser Vogel nicht in Japan lebe. Wachtel, Coturnix vulgaris Japonica Schlegel, nicht von der europäischen zu unterscheiden, úsura, geschrieben udsura, häufig in Käfigen und auf Bildern. Straussartige Vögel. Die Andeutung des Vogel Strauss finde ich in der Encyclo- pädie bei den fremden und fabelhaften Vögeln in dem Bilde eines grossen Vogels mit Gänsekopf und starken, übrigens gespornten und vierzehigen Füssen, welcher auf dem Rücken mehrere Bündel (Stroh?) trägt; als Name steht dabei hoo-dori. Weit deutlicher ist der darauf folgende indische Kasuar, unter dem Namen chi-kui- tori, feuerfressender Vogel, eine Bezeichnung, welche deutlich verräth, woher die Kenntniss desselben den Japanern gekommen ist. Schon auf ihrer ersten Reise nach Ostindien, 1595—1597, erhielten nämlich die Holländer auf Java einen von den Gewürz- inseln stammenden grossen Vogel, »so Feuer gefressen und gar seltsam von Gestalt war«, und brachten ihn lebend nach Amsterdam; der beigegebene Holzschnitt und die spätere Beschreibung von Clusius lassen den Kasuar ganz deutlich erkennen. Das Feuerfressen reducirt sich darauf, dass er neben anderen unnützen Dingen, wie Steine und Metallstücke, auch gelegentlich heisse Kohlen aufgepickt und verschlungen hat. Ganz deutlich erscheint er auch in anderen japanischen Bilderbüchern als dashu (da si yuu, nach Anderen dateu).

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Zitationshilfe: Martens, Eduard von: Die preussische Expedition nach Ost-Asien. Nach amtlichen Quellen. Zoologischer Teil. Erster Band. Berlin, 1876, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/berg_ostasienzoologie01_1876/122>, abgerufen am 22.12.2024.