thun kan, was sie alle zusammen allererst aus richten. Das göttliche Wesen aber ist eine uneingeschrenkte, ungetheilte, unendliche Kraft. (§. 44.)
§. 106.
Das Zinzendorfische Muttergeschäfte, oder das Ausgebären, das den heiligen Geist als sein persönliches Kennzeichen vom Vater und Sohn unterscheiden soll, muß (7) als- dann schon nach Zinzendorfs Geständnis, sei- ne Endschaft erreichet haben, wann man des heiligen Geistes(*)neugebohrne Kind- lein in der Taufe badet. Dann sie sind zu der Zeit wenn man sie badet, bereits neuge- bohrne Kindlein, mithin schon aus Mut- terleibe, folglich bedürfen sie keine Ausge- burt, da sie schon gebohren sind. Da nun auf gut Zinzendorfisch der Vater nichts an den Gnadenkindern thut, als daß er sie zeuget, und der Sohn nichts, als daß er sie ehli- chet (§. 105.) und den Schwestern die leib- liche Kinder zeuget (erster Theil s. 143.) gleichwol aber der heilige Geist an ihnen arbei- tet, bis sie in die Arme ihres Mannes über- gehen oder in den Himmel kommen (§. 83.) so muß folgen, daß die Gnadenarbeit des heili- gen Geistes, von der Taufe an, bis in den
Ein-
(*) Das sind Zinzendorfs eigene Worte die man nachlesen kan (§. 13.)
Herrnhut.III.Theil. N
dritter Theil.
thun kan, was ſie alle zuſammen allererſt aus richten. Das goͤttliche Weſen aber iſt eine uneingeſchrenkte, ungetheilte, unendliche Kraft. (§. 44.)
§. 106.
Das Zinzendorfiſche Muttergeſchaͤfte, oder das Ausgebaͤren, das den heiligen Geiſt als ſein perſoͤnliches Kennzeichen vom Vater und Sohn unterſcheiden ſoll, muß (7) als- dann ſchon nach Zinzendorfs Geſtaͤndnis, ſei- ne Endſchaft erreichet haben, wann man des heiligen Geiſtes(*)neugebohrne Kind- lein in der Taufe badet. Dann ſie ſind zu der Zeit wenn man ſie badet, bereits neuge- bohrne Kindlein, mithin ſchon aus Mut- terleibe, folglich beduͤrfen ſie keine Ausge- burt, da ſie ſchon gebohren ſind. Da nun auf gut Zinzendorfiſch der Vater nichts an den Gnadenkindern thut, als daß er ſie zeuget, und der Sohn nichts, als daß er ſie ehli- chet (§. 105.) und den Schweſtern die leib- liche Kinder zeuget (erſter Theil ſ. 143.) gleichwol aber der heilige Geiſt an ihnen arbei- tet, bis ſie in die Arme ihres Mannes uͤber- gehen oder in den Himmel kommen (§. 83.) ſo muß folgen, daß die Gnadenarbeit des heili- gen Geiſtes, von der Taufe an, bis in den
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(*) Das ſind Zinzendorfs eigene Worte die man nachleſen kan (§. 13.)
Herrnhut.III.Theil. N
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dritter Theil.
thun kan, was ſie alle zuſammen allererſt aus
richten. Das goͤttliche Weſen aber iſt eine
uneingeſchrenkte, ungetheilte, unendliche
Kraft. (§. 44.)
§. 106.
Das Zinzendorfiſche Muttergeſchaͤfte,
oder das Ausgebaͤren, das den heiligen Geiſt
als ſein perſoͤnliches Kennzeichen vom Vater
und Sohn unterſcheiden ſoll, muß (7) als-
dann ſchon nach Zinzendorfs Geſtaͤndnis, ſei-
ne Endſchaft erreichet haben, wann man des
heiligen Geiſtes (*) neugebohrne Kind-
lein in der Taufe badet. Dann ſie ſind zu
der Zeit wenn man ſie badet, bereits neuge-
bohrne Kindlein, mithin ſchon aus Mut-
terleibe, folglich beduͤrfen ſie keine Ausge-
burt, da ſie ſchon gebohren ſind. Da nun
auf gut Zinzendorfiſch der Vater nichts an den
Gnadenkindern thut, als daß er ſie zeuget,
und der Sohn nichts, als daß er ſie ehli-
chet (§. 105.) und den Schweſtern die leib-
liche Kinder zeuget (erſter Theil ſ. 143.)
gleichwol aber der heilige Geiſt an ihnen arbei-
tet, bis ſie in die Arme ihres Mannes uͤber-
gehen oder in den Himmel kommen (§. 83.)
ſo muß folgen, daß die Gnadenarbeit des heili-
gen Geiſtes, von der Taufe an, bis in den
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(*) Das ſind Zinzendorfs eigene Worte
die man nachleſen kan (§. 13.)
Herrnhut. III. Theil. N
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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/209>, abgerufen am 03.03.2025.
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