Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

Bild:
<< vorherige Seite

dritter Theil.
fische Kennzeichen der Personen acht geben
müssen (§. 85.) ohne welche man dieses irrige
nicht gnug entdecken kan. Es ist bereits oben
(§. 44.) verschiedenes widerleget worden.
Das übrige soll an diesem Orte folgen.

(1.) Die Zinzendorfische persönliche Kenn-
zeichen des Vaters, Sohnes, und heiligen
Geistes, sind der Einigkeit und Unzertrennlich-
keit des göttlichen Wesens höchst nachtheilig.
Dann diese angebliche Kennzeichen werden
blos hergenommen, von äuserlichen Verrich-
tungen GOttes an die Menschen. (§. 40. 44.)
Diese Verrichtungen aber sind nichts anders,
als Würckungen einer und eben derselben All-
macht, Allwissenheit Weisheit und Güte,
das ist solcher Eigenschaften, welche eins sind
mit dem Wesen GOttes. (§. 36. f.) Weil
nun das Ausgebären gleicher Art ist, und
dem heiligen Geist, nicht etwa zueignungs-
weise,
sondern mit Ausschliesung der an-
dern Personen, beigeleget werden soll; so muß
dieses angebliche Kennzeichen, der Einigkeit
und Unzertrennlichkeit des göttlichen Wesens
nachtheilig, mithin verwerflich seyn.

§. 101.

Die Zinzendorfische Kennzeichen der göttli-
chen Personen, sind (2) so beschaffen, daß
die Ordnung der göttlichen Personen dadurch
verrukket wird. Der heilige Geist hat uns in
den von ihm selbst offenbarten sowol inneren
(§. 22. 30.) als äuseren (§. 39.) Kennzeichen,

zugleich
M 5

dritter Theil.
fiſche Kennzeichen der Perſonen acht geben
muͤſſen (§. 85.) ohne welche man dieſes irrige
nicht gnug entdecken kan. Es iſt bereits oben
(§. 44.) verſchiedenes widerleget worden.
Das uͤbrige ſoll an dieſem Orte folgen.

(1.) Die Zinzendorfiſche perſoͤnliche Kenn-
zeichen des Vaters, Sohnes, und heiligen
Geiſtes, ſind der Einigkeit und Unzertrennlich-
keit des goͤttlichen Weſens hoͤchſt nachtheilig.
Dann dieſe angebliche Kennzeichen werden
blos hergenommen, von aͤuſerlichen Verrich-
tungen GOttes an die Menſchen. (§. 40. 44.)
Dieſe Verrichtungen aber ſind nichts anders,
als Wuͤrckungen einer und eben derſelben All-
macht, Allwiſſenheit Weisheit und Guͤte,
das iſt ſolcher Eigenſchaften, welche eins ſind
mit dem Weſen GOttes. (§. 36. f.) Weil
nun das Ausgebaͤren gleicher Art iſt, und
dem heiligen Geiſt, nicht etwa zueignungs-
weiſe,
ſondern mit Ausſchlieſung der an-
dern Perſonen, beigeleget werden ſoll; ſo muß
dieſes angebliche Kennzeichen, der Einigkeit
und Unzertrennlichkeit des goͤttlichen Weſens
nachtheilig, mithin verwerflich ſeyn.

§. 101.

Die Zinzendorfiſche Kennzeichen der goͤttli-
chen Perſonen, ſind (2) ſo beſchaffen, daß
die Ordnung der goͤttlichen Perſonen dadurch
verrukket wird. Der heilige Geiſt hat uns in
den von ihm ſelbſt offenbarten ſowol inneren
(§. 22. 30.) als aͤuſeren (§. 39.) Kennzeichen,

zugleich
M 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0201" n="185"/><fw place="top" type="header">dritter Theil.</fw><lb/>
fi&#x017F;che Kennzeichen der Per&#x017F;onen acht geben<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en (§. 85.) ohne welche man die&#x017F;es irrige<lb/>
nicht gnug entdecken kan. Es i&#x017F;t bereits oben<lb/>
(§. 44.) ver&#x017F;chiedenes widerleget worden.<lb/>
Das u&#x0364;brige &#x017F;oll an die&#x017F;em Orte folgen.</p><lb/>
              <p>(1.) Die Zinzendorfi&#x017F;che per&#x017F;o&#x0364;nliche Kenn-<lb/>
zeichen des Vaters, Sohnes, und heiligen<lb/>
Gei&#x017F;tes, &#x017F;ind der Einigkeit und Unzertrennlich-<lb/>
keit des go&#x0364;ttlichen We&#x017F;ens ho&#x0364;ch&#x017F;t nachtheilig.<lb/>
Dann die&#x017F;e angebliche Kennzeichen werden<lb/>
blos hergenommen, von a&#x0364;u&#x017F;erlichen Verrich-<lb/>
tungen GOttes an die Men&#x017F;chen. (§. 40. 44.)<lb/>
Die&#x017F;e Verrichtungen aber &#x017F;ind nichts anders,<lb/>
als Wu&#x0364;rckungen einer und eben der&#x017F;elben All-<lb/>
macht, Allwi&#x017F;&#x017F;enheit Weisheit und Gu&#x0364;te,<lb/>
das i&#x017F;t &#x017F;olcher Eigen&#x017F;chaften, welche eins &#x017F;ind<lb/>
mit dem We&#x017F;en GOttes. (§. 36. f.) Weil<lb/>
nun das <hi rendition="#fr">Ausgeba&#x0364;ren</hi> gleicher Art i&#x017F;t, und<lb/>
dem heiligen Gei&#x017F;t, nicht etwa <hi rendition="#fr">zueignungs-<lb/>
wei&#x017F;e,</hi> &#x017F;ondern mit <hi rendition="#fr">Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung</hi> der an-<lb/>
dern Per&#x017F;onen, beigeleget werden &#x017F;oll; &#x017F;o muß<lb/>
die&#x017F;es angebliche Kennzeichen, der Einigkeit<lb/>
und Unzertrennlichkeit des go&#x0364;ttlichen We&#x017F;ens<lb/>
nachtheilig, mithin verwerflich &#x017F;eyn.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 101.</head><lb/>
              <p>Die Zinzendorfi&#x017F;che Kennzeichen der go&#x0364;ttli-<lb/>
chen Per&#x017F;onen, &#x017F;ind (2) &#x017F;o be&#x017F;chaffen, daß<lb/>
die <hi rendition="#fr">Ordnung</hi> der go&#x0364;ttlichen Per&#x017F;onen dadurch<lb/>
verrukket wird. Der heilige Gei&#x017F;t hat uns in<lb/>
den von ihm &#x017F;elb&#x017F;t offenbarten &#x017F;owol inneren<lb/>
(§. 22. 30.) als a&#x0364;u&#x017F;eren (§. 39.) Kennzeichen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M 5</fw><fw place="bottom" type="catch">zugleich</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0201] dritter Theil. fiſche Kennzeichen der Perſonen acht geben muͤſſen (§. 85.) ohne welche man dieſes irrige nicht gnug entdecken kan. Es iſt bereits oben (§. 44.) verſchiedenes widerleget worden. Das uͤbrige ſoll an dieſem Orte folgen. (1.) Die Zinzendorfiſche perſoͤnliche Kenn- zeichen des Vaters, Sohnes, und heiligen Geiſtes, ſind der Einigkeit und Unzertrennlich- keit des goͤttlichen Weſens hoͤchſt nachtheilig. Dann dieſe angebliche Kennzeichen werden blos hergenommen, von aͤuſerlichen Verrich- tungen GOttes an die Menſchen. (§. 40. 44.) Dieſe Verrichtungen aber ſind nichts anders, als Wuͤrckungen einer und eben derſelben All- macht, Allwiſſenheit Weisheit und Guͤte, das iſt ſolcher Eigenſchaften, welche eins ſind mit dem Weſen GOttes. (§. 36. f.) Weil nun das Ausgebaͤren gleicher Art iſt, und dem heiligen Geiſt, nicht etwa zueignungs- weiſe, ſondern mit Ausſchlieſung der an- dern Perſonen, beigeleget werden ſoll; ſo muß dieſes angebliche Kennzeichen, der Einigkeit und Unzertrennlichkeit des goͤttlichen Weſens nachtheilig, mithin verwerflich ſeyn. §. 101. Die Zinzendorfiſche Kennzeichen der goͤttli- chen Perſonen, ſind (2) ſo beſchaffen, daß die Ordnung der goͤttlichen Perſonen dadurch verrukket wird. Der heilige Geiſt hat uns in den von ihm ſelbſt offenbarten ſowol inneren (§. 22. 30.) als aͤuſeren (§. 39.) Kennzeichen, zugleich M 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/201
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/201>, abgerufen am 03.12.2024.