Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 68. Warum sollen aber zum andern (§. 67.) die sein Personen aus der Schrift richtig bestim-
met, und das Wort Person darzu ge- brauchet: so ist das unschicklich vor den Zinzendorf. Wann aber diese Warhei- ten, und das darzu gebrauchte Wort Person, fein unbestimt bleiben, daß je- dermann darunter verstehen kan, und dar- aus machen kan, was er will: alsdann wird Zinzendorf der erste seyn, der mit einstimmet. Man siehet hieraus, wie aufrichtig er zur Augspurgischen Confes- sion sich bekennet, und zu den Confeßio- nen der Christenheit. Das sind ihm, wann er am feinsten davon reden soll, wahrscheinliche Speculationen/ die er/ wann sie gleich mit der Schrift nicht streiten/ zu keinen Glaubens- artikeln machen will. (§. 5.) Aber sei- nen Fund macht er zu einem Glaubens- artikel, (§. 53.) Siehe auch den ersten Theil/ s. 140. f. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 68. Warum ſollen aber zum andern (§. 67.) die ſein Perſonen aus der Schrift richtig beſtim-
met, und das Wort Perſon darzu ge- brauchet: ſo iſt das unſchicklich vor den Zinzendorf. Wann aber dieſe Warhei- ten, und das darzu gebrauchte Wort Perſon, fein unbeſtimt bleiben, daß je- dermann darunter verſtehen kan, und dar- aus machen kan, was er will: alsdann wird Zinzendorf der erſte ſeyn, der mit einſtimmet. Man ſiehet hieraus, wie aufrichtig er zur Augſpurgiſchen Confeſ- ſion ſich bekennet, und zu den Confeßio- nen der Chriſtenheit. Das ſind ihm, wann er am feinſten davon reden ſoll, wahrſcheinliche Speculationen/ die er/ wann ſie gleich mit der Schrift nicht ſtreiten/ zu keinen Glaubens- artikeln machen will. (§. 5.) Aber ſei- nen Fund macht er zu einem Glaubens- artikel, (§. 53.) Siehe auch den erſten Theil/ ſ. 140. f. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0124" n="108"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <div n="4"> <head>§. 68.</head><lb/> <p>Warum ſollen aber zum andern (§. 67.) <hi rendition="#fr">die<lb/> Gemuͤthsaugen ſich zublintzen/ wann ein<lb/> noch ſo ſceliger Gedancke von den inneren<lb/> perſoͤnlichen Kennzeichen ins Hertz faͤh-<lb/> ret?</hi> Hat uns dann GOtt befohlen, blind<lb/> und verſtockt zu werden, wann er uns durch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſein</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_15_3" prev="#seg2pn_15_2" place="foot" n="(**)">Perſonen aus der Schrift richtig beſtim-<lb/> met, und das Wort <hi rendition="#fr">Perſon</hi> darzu ge-<lb/> brauchet: ſo iſt das unſchicklich vor den<lb/> Zinzendorf. Wann aber dieſe Warhei-<lb/> ten, und das darzu gebrauchte Wort<lb/> Perſon, fein unbeſtimt bleiben, daß je-<lb/> dermann darunter verſtehen kan, und dar-<lb/> aus machen kan, was er will: alsdann<lb/> wird Zinzendorf der erſte ſeyn, der mit<lb/> einſtimmet. Man ſiehet hieraus, wie<lb/> aufrichtig er zur Augſpurgiſchen Confeſ-<lb/> ſion ſich bekennet, und zu den Confeßio-<lb/> nen der Chriſtenheit. Das ſind ihm,<lb/> wann er am feinſten davon reden ſoll,<lb/><hi rendition="#fr">wahrſcheinliche Speculationen/ die<lb/> er/ wann ſie gleich mit der Schrift<lb/> nicht ſtreiten/ zu keinen Glaubens-<lb/> artikeln machen will.</hi> (§. 5.) Aber ſei-<lb/> nen Fund macht er zu einem Glaubens-<lb/> artikel, (§. 53.) Siehe auch <hi rendition="#fr">den erſten<lb/> Theil/ ſ. 140. f.</hi></note><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [108/0124]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 68.
Warum ſollen aber zum andern (§. 67.) die
Gemuͤthsaugen ſich zublintzen/ wann ein
noch ſo ſceliger Gedancke von den inneren
perſoͤnlichen Kennzeichen ins Hertz faͤh-
ret? Hat uns dann GOtt befohlen, blind
und verſtockt zu werden, wann er uns durch
ſein
(**)
(**) Perſonen aus der Schrift richtig beſtim-
met, und das Wort Perſon darzu ge-
brauchet: ſo iſt das unſchicklich vor den
Zinzendorf. Wann aber dieſe Warhei-
ten, und das darzu gebrauchte Wort
Perſon, fein unbeſtimt bleiben, daß je-
dermann darunter verſtehen kan, und dar-
aus machen kan, was er will: alsdann
wird Zinzendorf der erſte ſeyn, der mit
einſtimmet. Man ſiehet hieraus, wie
aufrichtig er zur Augſpurgiſchen Confeſ-
ſion ſich bekennet, und zu den Confeßio-
nen der Chriſtenheit. Das ſind ihm,
wann er am feinſten davon reden ſoll,
wahrſcheinliche Speculationen/ die
er/ wann ſie gleich mit der Schrift
nicht ſtreiten/ zu keinen Glaubens-
artikeln machen will. (§. 5.) Aber ſei-
nen Fund macht er zu einem Glaubens-
artikel, (§. 53.) Siehe auch den erſten
Theil/ ſ. 140. f.
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