Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. tigen Ausspruch des HErrn JEsu zu dieser ver-zweifelten Mishandlung bequemer, als irgend ei- nen Lammestext/ erachtet. Er hat geglaubet, man könne hier unter dem Namen des Heilandes und mit seinen Worten, theils die evangelische Kirchen vor der Herrnhutischen Gemeine geisseln, theils dem Beginnen der Herrnhutischen Land- streicher aus der Hand JEsu einen Freibrief und schriftlichen Beruf verschaffen, damit sie jeder- man vor würkliche damals von Christo bestelte Apostel und des Heiligen Geistes Stellbetreter, ungezweifelt halten, aufnehmen und verehren möge. Wie sogleich aus dem Anfang der Predig s. 6. 7. 8. deutlich erhellet. §. 11. Mit diesem schändlichen Fürsatz ist der Graf- §. 12.
anderer Theil. tigen Ausſpruch des HErrn JEſu zu dieſer ver-zweifelten Mishandlung bequemer, als irgend ei- nen Lammestext/ erachtet. Er hat geglaubet, man koͤnne hier unter dem Namen des Heilandes und mit ſeinen Worten, theils die evangeliſche Kirchen vor der Herrnhutiſchen Gemeine geiſſeln, theils dem Beginnen der Herrnhutiſchen Land- ſtreicher aus der Hand JEſu einen Freibrief und ſchriftlichen Beruf verſchaffen, damit ſie jeder- man vor wuͤrkliche damals von Chriſto beſtelte Apoſtel und des Heiligen Geiſtes Stellbetreter, ungezweifelt halten, aufnehmen und verehren moͤge. Wie ſogleich aus dem Anfang der Predig ſ. 6. 7. 8. deutlich erhellet. §. 11. Mit dieſem ſchaͤndlichen Fuͤrſatz iſt der Graf- §. 12.
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anderer Theil.
tigen Ausſpruch des HErrn JEſu zu dieſer ver-
zweifelten Mishandlung bequemer, als irgend ei-
nen Lammestext/ erachtet. Er hat geglaubet,
man koͤnne hier unter dem Namen des Heilandes
und mit ſeinen Worten, theils die evangeliſche
Kirchen vor der Herrnhutiſchen Gemeine geiſſeln,
theils dem Beginnen der Herrnhutiſchen Land-
ſtreicher aus der Hand JEſu einen Freibrief und
ſchriftlichen Beruf verſchaffen, damit ſie jeder-
man vor wuͤrkliche damals von Chriſto beſtelte
Apoſtel und des Heiligen Geiſtes Stellbetreter,
ungezweifelt halten, aufnehmen und verehren
moͤge. Wie ſogleich aus dem Anfang der Predig
ſ. 6. 7. 8. deutlich erhellet.
§. 11.
Mit dieſem ſchaͤndlichen Fuͤrſatz iſt der Graf-
am Tage der Himmelfahrt JEſu, auf die Herrn-
hutiſche Kantzel getreten. Und dieſe vorher aus-
gebruͤtete boshafte Fabel, hat er unter dem Schein
und Namen einer Predig uͤber JEſu Worte,
ſeinem Volk vor dieſesmal aufgebunden. Waͤ-
re es nicht beſſer, er naͤhme des Eſopus Fabeln
vor? Der Betrug bliebe einerlei, die Worte des
Heilandes aber kaͤmen unmißhandelt davon,
und die Verantwortung waͤre ertraͤglicher als ſie
nun iſt, da man die allerheiligſten Ausſpruͤche
des Erloͤſers, zum Vorſchub ſeines Gauckelwerks
wiſſentlich und fuͤrſetzlich auf die Folter ſpannet,
und eine daraus erzwungene Luͤgenrede, vor eine
bibliſche Warheit verkaufet.
§. 12.
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