Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 96. Diesen GOtt/ haben nun 2) die Väter im Vater/ Durch einen solchen Sociniauischen glau-
ben kan man seelig werden. Dann er wird hoffentlich zugeben, daß Abraham seelig worden, als welcher ein Vater aller glau- bigen genennet wird, in desen schoos wir sollen getragen werden. 3) Er verbietet den brüdern, (wie bald folgen wird,) den Heiland im N. T. als GOtt zu verehren. Die gemeine soll ihn als einen blosen men- schen ansehen, und den Vater vor ihren GOtt. Das thun die Socinianer unge- heisen. Ja es ist bekannt, daß die eine par- thie der Socinianer, sogar vor die anbe- tung Christi streitet, folglich ihm noch mehr verehrung gönnet, als der Herr Graf er- lauben will. 4) Man siehet hieraus, weil solcher gestalt die glaubige des alten und neuen testamentes, Socinianer gewesen seyn müssen, daß ich diese grafliche schwärmerei, auch um dieser ursache willen, mit recht ein ein geheimnis der bosheit nenne. Dann solcher gestalt hat er die ganze sekte der So- cinianer in seiner gemeine, oder, (wie sein wort heist,) im kirchensprengel. Herrnhuterey in ihrer Schalkheit §. 96. Dieſen GOtt/ haben nun 2) die Vaͤter im Vater/ Durch einen ſolchen Sociniauiſchen glau-
ben kan man ſeelig werden. Dann er wird hoffentlich zugeben, daß Abraham ſeelig worden, als welcher ein Vater aller glau- bigen genennet wird, in deſen ſchoos wir ſollen getragen werden. 3) Er verbietet den bruͤdern, (wie bald folgen wird,) den Heiland im N. T. als GOtt zu verehren. Die gemeine ſoll ihn als einen bloſen men- ſchen anſehen, und den Vater vor ihren GOtt. Das thun die Socinianer unge- heiſen. Ja es iſt bekannt, daß die eine par- thie der Socinianer, ſogar vor die anbe- tung Chriſti ſtreitet, folglich ihm noch mehr verehrung goͤnnet, als der Herr Graf er- lauben will. 4) Man ſiehet hieraus, weil ſolcher geſtalt die glaubige des alten und neuen teſtamentes, Socinianer geweſen ſeyn muͤſſen, daß ich dieſe grafliche ſchwaͤrmerei, auch um dieſer urſache willen, mit recht ein ein geheimnis der bosheit nenne. Dann ſolcher geſtalt hat er die ganze ſekte der So- cinianer in ſeiner gemeine, oder, (wie ſein wort heiſt,) im kirchenſprengel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="170" facs="#f0180"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <div n="3"> <head>§. 96.</head><lb/> <p> <hi rendition="#fr">Dieſen GOtt/ haben nun 2) die Vaͤter im<lb/> alten teſtament/ mit ausſchlieſung der andern<lb/> goͤttlichen perſonen/ anbeten muͤſſen. Ja/<lb/> es iſt ihnen nicht einmal erlaubt geweſen/ den</hi><lb/> <fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#fr">Vater</hi>/</fw><lb/> <note place="foot" n="(**)" xml:id="seg2pn_24_3" prev="#seg2pn_24_2">Durch einen ſolchen Sociniauiſchen glau-<lb/> ben kan man ſeelig werden. Dann er wird<lb/> hoffentlich zugeben, daß Abraham ſeelig<lb/> worden, als welcher ein Vater aller glau-<lb/> bigen genennet wird, in deſen ſchoos wir<lb/> ſollen getragen werden. 3) Er verbietet<lb/> den bruͤdern, (wie bald folgen wird,) den<lb/> Heiland im N. T. als GOtt zu verehren.<lb/> Die gemeine ſoll ihn als einen bloſen men-<lb/> ſchen anſehen, und den <hi rendition="#fr">Vater</hi> vor ihren<lb/> GOtt. Das thun die Socinianer unge-<lb/> heiſen. Ja es iſt bekannt, daß die eine par-<lb/> thie der Socinianer, ſogar vor die anbe-<lb/> tung Chriſti ſtreitet, folglich ihm noch mehr<lb/> verehrung goͤnnet, als der Herr Graf er-<lb/> lauben will. 4) Man ſiehet hieraus, weil<lb/> ſolcher geſtalt die glaubige des alten und<lb/> neuen teſtamentes, Socinianer geweſen ſeyn<lb/> muͤſſen, daß ich dieſe grafliche ſchwaͤrmerei,<lb/> auch um dieſer urſache willen, mit recht ein<lb/> ein <hi rendition="#fr">geheimnis der bosheit</hi> nenne. Dann<lb/> ſolcher geſtalt hat er die ganze ſekte der So-<lb/> cinianer in ſeiner gemeine, oder, (wie ſein<lb/> wort heiſt,) im <hi rendition="#fr">kirchenſprengel.</hi></note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [170/0180]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
§. 96.
Dieſen GOtt/ haben nun 2) die Vaͤter im
alten teſtament/ mit ausſchlieſung der andern
goͤttlichen perſonen/ anbeten muͤſſen. Ja/
es iſt ihnen nicht einmal erlaubt geweſen/ den
Vater/
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(**) Durch einen ſolchen Sociniauiſchen glau-
ben kan man ſeelig werden. Dann er wird
hoffentlich zugeben, daß Abraham ſeelig
worden, als welcher ein Vater aller glau-
bigen genennet wird, in deſen ſchoos wir
ſollen getragen werden. 3) Er verbietet
den bruͤdern, (wie bald folgen wird,) den
Heiland im N. T. als GOtt zu verehren.
Die gemeine ſoll ihn als einen bloſen men-
ſchen anſehen, und den Vater vor ihren
GOtt. Das thun die Socinianer unge-
heiſen. Ja es iſt bekannt, daß die eine par-
thie der Socinianer, ſogar vor die anbe-
tung Chriſti ſtreitet, folglich ihm noch mehr
verehrung goͤnnet, als der Herr Graf er-
lauben will. 4) Man ſiehet hieraus, weil
ſolcher geſtalt die glaubige des alten und
neuen teſtamentes, Socinianer geweſen ſeyn
muͤſſen, daß ich dieſe grafliche ſchwaͤrmerei,
auch um dieſer urſache willen, mit recht ein
ein geheimnis der bosheit nenne. Dann
ſolcher geſtalt hat er die ganze ſekte der So-
cinianer in ſeiner gemeine, oder, (wie ſein
wort heiſt,) im kirchenſprengel.
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/180>, abgerufen am 03.03.2025. |