Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

anderer Theil.
der satan, als ihr urheber, noch immerfort mehr
böses dadurch stiften will, als bereits ausgebro-
chen, ist ein geheimnis der bosheit. Es ist ein
herrnhutisch geheimnis, weil die barmherzigkeit
GOttes, alle Christliche religionen bisher gnä-
diglich dafür bewahret, und keine, mit den Zin-
zendorfischen leuten, etwas davon gemein hat.
Kein vernünftiger heide/ kan auf diesen wahn-
sin verfallen, solange er auf die stimme der natur
achtung gibt, von welcher Paulus zeuget, Köm.
1, 19. Kein Christ/ wann er die heilige schrift
gelten läset. Weshalben auch die drei Christli-
chen religionen, und deren bekentnisbücher, in
der allgemeinen warheit, die von dem Grafen
hier verspottet wird, durchgehends einig sind,
und die wiederlegung, die sonst beizufügen wäre,
mir dermahl ersparen.

§. 95.

Laset uns diese unerhörte verwegenheit, und
ihre brut, in ihrer rechten gestalt betrachten. Sie
lieget in folgenden sätzen abgemahlet. 1) Im
alten testament ist ein GOtt bekant gewesen/
der heiset Jehovah.
(*) Das ist der Sohn

GOttes.
(*) Dieses stehet in des Grafen neujahrsre-
de/ von der haushaltung des lammes
in dieser zeit/ gehalten in Bethlehem/
den 1. Jan.
1746. s. 4. Man hat damals,
(im A. T.) von einem GOtt gewust auf
den sind alle zehen gebote/ alle glaubens-

artikel/
L 3

anderer Theil.
der ſatan, als ihr urheber, noch immerfort mehr
boͤſes dadurch ſtiften will, als bereits ausgebro-
chen, iſt ein geheimnis der bosheit. Es iſt ein
herrnhutiſch geheimnis, weil die barmherzigkeit
GOttes, alle Chriſtliche religionen bisher gnaͤ-
diglich dafuͤr bewahret, und keine, mit den Zin-
zendorfiſchen leuten, etwas davon gemein hat.
Kein vernuͤnftiger heide/ kan auf dieſen wahn-
ſin verfallen, ſolange er auf die ſtimme der natur
achtung gibt, von welcher Paulus zeuget, Koͤm.
1, 19. Kein Chriſt/ wann er die heilige ſchrift
gelten laͤſet. Weshalben auch die drei Chriſtli-
chen religionen, und deren bekentnisbuͤcher, in
der allgemeinen warheit, die von dem Grafen
hier verſpottet wird, durchgehends einig ſind,
und die wiederlegung, die ſonſt beizufuͤgen waͤre,
mir dermahl erſparen.

§. 95.

Laſet uns dieſe unerhoͤrte verwegenheit, und
ihre brut, in ihrer rechten geſtalt betrachten. Sie
lieget in folgenden ſaͤtzen abgemahlet. 1) Im
alten teſtament iſt ein GOtt bekant geweſen/
der heiſet Jehovah.
(*) Das iſt der Sohn

GOttes.
(*) Dieſes ſtehet in des Grafen neujahrsre-
de/ von der haushaltung des lammes
in dieſer zeit/ gehalten in Bethlehem/
den 1. Jan.
1746. ſ. 4. Man hat damals,
(im A. T.) von einem GOtt gewuſt auf
den ſind alle zehen gebote/ alle glaubens-

artikel/
L 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0175" n="165"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">anderer Theil.</hi></fw><lb/>
der &#x017F;atan, als ihr urheber, noch immerfort mehr<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;es dadurch &#x017F;tiften will, als bereits ausgebro-<lb/>
chen, i&#x017F;t ein <hi rendition="#fr">geheimnis</hi> der bosheit. Es i&#x017F;t ein<lb/><hi rendition="#fr">herrnhuti&#x017F;ch</hi> geheimnis, weil die barmherzigkeit<lb/>
GOttes, alle Chri&#x017F;tliche religionen bisher gna&#x0364;-<lb/>
diglich dafu&#x0364;r bewahret, und keine, mit den Zin-<lb/>
zendorfi&#x017F;chen leuten, etwas davon gemein hat.<lb/>
Kein vernu&#x0364;nftiger <hi rendition="#fr">heide</hi>/ kan auf die&#x017F;en wahn-<lb/>
&#x017F;in verfallen, &#x017F;olange er auf die &#x017F;timme der natur<lb/>
achtung gibt, von welcher Paulus zeuget, <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;m.</hi><lb/>
1, 19. Kein <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;t</hi>/ wann er die heilige &#x017F;chrift<lb/>
gelten la&#x0364;&#x017F;et. Weshalben auch die drei Chri&#x017F;tli-<lb/>
chen religionen, und deren bekentnisbu&#x0364;cher, in<lb/>
der allgemeinen warheit, die von dem Grafen<lb/>
hier ver&#x017F;pottet wird, durchgehends einig &#x017F;ind,<lb/>
und die wiederlegung, die &#x017F;on&#x017F;t beizufu&#x0364;gen wa&#x0364;re,<lb/>
mir dermahl er&#x017F;paren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 95.</head><lb/>
            <p>La&#x017F;et uns die&#x017F;e unerho&#x0364;rte verwegenheit, und<lb/>
ihre brut, in ihrer rechten ge&#x017F;talt betrachten. Sie<lb/>
lieget in folgenden &#x017F;a&#x0364;tzen abgemahlet. 1) <hi rendition="#fr">Im<lb/>
alten te&#x017F;tament i&#x017F;t ein GOtt bekant gewe&#x017F;en/<lb/>
der hei&#x017F;et Jehovah.</hi> <note xml:id="seg2pn_23_1" next="#seg2pn_23_2" place="foot" n="(*)">Die&#x017F;es &#x017F;tehet in des Grafen <hi rendition="#fr">neujahrsre-<lb/>
de/ von der haushaltung des lammes<lb/>
in die&#x017F;er zeit/ gehalten in Bethlehem/<lb/>
den 1. Jan.</hi> 1746. &#x017F;. 4. Man hat damals,<lb/>
(im A. T.) von <hi rendition="#fr">einem GOtt gewu&#x017F;t auf<lb/>
den &#x017F;ind alle zehen gebote/ alle glaubens-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">artikel</hi>/</fw></note> <hi rendition="#fr">Das i&#x017F;t der Sohn</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">GOttes.</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[165/0175] anderer Theil. der ſatan, als ihr urheber, noch immerfort mehr boͤſes dadurch ſtiften will, als bereits ausgebro- chen, iſt ein geheimnis der bosheit. Es iſt ein herrnhutiſch geheimnis, weil die barmherzigkeit GOttes, alle Chriſtliche religionen bisher gnaͤ- diglich dafuͤr bewahret, und keine, mit den Zin- zendorfiſchen leuten, etwas davon gemein hat. Kein vernuͤnftiger heide/ kan auf dieſen wahn- ſin verfallen, ſolange er auf die ſtimme der natur achtung gibt, von welcher Paulus zeuget, Koͤm. 1, 19. Kein Chriſt/ wann er die heilige ſchrift gelten laͤſet. Weshalben auch die drei Chriſtli- chen religionen, und deren bekentnisbuͤcher, in der allgemeinen warheit, die von dem Grafen hier verſpottet wird, durchgehends einig ſind, und die wiederlegung, die ſonſt beizufuͤgen waͤre, mir dermahl erſparen. §. 95. Laſet uns dieſe unerhoͤrte verwegenheit, und ihre brut, in ihrer rechten geſtalt betrachten. Sie lieget in folgenden ſaͤtzen abgemahlet. 1) Im alten teſtament iſt ein GOtt bekant geweſen/ der heiſet Jehovah. (*) Das iſt der Sohn GOttes. (*) Dieſes ſtehet in des Grafen neujahrsre- de/ von der haushaltung des lammes in dieſer zeit/ gehalten in Bethlehem/ den 1. Jan. 1746. ſ. 4. Man hat damals, (im A. T.) von einem GOtt gewuſt auf den ſind alle zehen gebote/ alle glaubens- artikel/ L 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/175
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/175>, abgerufen am 21.12.2024.