alles, wozu ich mich in der Nachlese anheischig gemacht habe, hiemit geliefert.
§ 178.
In der wahren Auslegung der Offenba- rung liegt die beste Rüstung wider den heutigen leidigen, aber vermeinten seligen Kirchen-Pe- riodum: und deswegen gibt der Principal desselben so manchen Stich auf solche Ausle- gung, seit A. 1745. Jenes merket er: und dieses fühle ich. Man sehe die Predig über Apg. 1, 7. 8. s. 13. 25. Zeyster Reden s. 137. 231. 322. Wunden-Litaney-Reden s. 137. 290. Discourse über die A. C. s. 147. Diß ist die Ursache (ohne Eigenliebe und Anmaassung zu reden) warum ich mich dieses verlassenen Posten also annehme. Hiezu beweget mich kein anderer Affect, als die Liebe zur Wahr- heit.
§ 179.
Vorsichtige Leute wollen durchaus nicht gedenken, als ob ich auf besondere und unge- wisse Meinungen bauen wolte. Ich gebe zwar auch sonst in allem, wo man mich für einen Novatorem ansehen möchte, einen puren Re- novatorem ab, der alten, aber geraume Zeit hernach in Abgang gekommenen Wahrheit aufzuhelfen: doch will ich hie nichts zum Grun- de legen, als was die bekanntesten Erklärun- gen vorhin mit sich führen. Können Unge- übte sich in etliches nicht finden, so wird doch
alles
TheilI.Cap.III.Satz 24.
alles, wozu ich mich in der Nachleſe anheiſchig gemacht habe, hiemit geliefert.
§ 178.
In der wahren Auslegung der Offenba- rung liegt die beſte Ruͤſtung wider den heutigen leidigen, aber vermeinten ſeligen Kirchen-Pe- riodum: und deswegen gibt der Principal deſſelben ſo manchen Stich auf ſolche Ausle- gung, ſeit A. 1745. Jenes merket er: und dieſes fuͤhle ich. Man ſehe die Predig uͤber Apg. 1, 7. 8. ſ. 13. 25. Zeyſter Reden ſ. 137. 231. 322. Wunden-Litaney-Reden ſ. 137. 290. Diſcourſe uͤber die A. C. ſ. 147. Diß iſt die Urſache (ohne Eigenliebe und Anmaaſſung zu reden) warum ich mich dieſes verlaſſenen Poſten alſo annehme. Hiezu beweget mich kein anderer Affect, als die Liebe zur Wahr- heit.
§ 179.
Vorſichtige Leute wollen durchaus nicht gedenken, als ob ich auf beſondere und unge- wiſſe Meinungen bauen wolte. Ich gebe zwar auch ſonſt in allem, wo man mich fuͤr einen Novatorem anſehen moͤchte, einen puren Re- novatorem ab, der alten, aber geraume Zeit hernach in Abgang gekommenen Wahrheit aufzuhelfen: doch will ich hie nichts zum Grun- de legen, als was die bekannteſten Erklaͤrun- gen vorhin mit ſich fuͤhren. Koͤnnen Unge- uͤbte ſich in etliches nicht finden, ſo wird doch
alles
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0228"n="208"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#fr">Theil</hi><hirendition="#aq">I.</hi><hirendition="#fr">Cap.</hi><hirendition="#aq">III.</hi><hirendition="#fr">Satz</hi> 24.</fw><lb/>
alles, wozu ich mich in der Nachleſe anheiſchig<lb/>
gemacht habe, hiemit geliefert.</p></div><lb/><divn="5"><head>§ 178.</head><lb/><p>In der wahren Auslegung der Offenba-<lb/>
rung liegt die beſte Ruͤſtung wider den heutigen<lb/>
leidigen, aber vermeinten ſeligen Kirchen-<hirendition="#aq">Pe-<lb/>
riodum:</hi> und deswegen gibt der Principal<lb/>
deſſelben ſo manchen Stich auf ſolche Ausle-<lb/>
gung, ſeit A. 1745. Jenes merket er: und<lb/>
dieſes fuͤhle ich. Man ſehe die Predig uͤber<lb/>
Apg. 1, 7. 8. ſ. 13. 25. Zeyſter Reden ſ. 137.<lb/>
231. 322. Wunden-Litaney-Reden ſ. 137. 290.<lb/>
Diſcourſe uͤber die A. C. ſ. 147. Diß iſt die<lb/>
Urſache (ohne Eigenliebe und Anmaaſſung<lb/>
zu reden) warum ich mich dieſes verlaſſenen<lb/>
Poſten alſo annehme. Hiezu beweget mich<lb/>
kein anderer Affect, als die Liebe zur Wahr-<lb/>
heit.</p></div><lb/><divn="5"><head>§ 179.</head><lb/><p>Vorſichtige Leute wollen durchaus nicht<lb/>
gedenken, als ob ich auf beſondere und unge-<lb/>
wiſſe Meinungen bauen wolte. Ich gebe zwar<lb/>
auch ſonſt in allem, wo man mich fuͤr einen<lb/><hirendition="#aq">Novatorem</hi> anſehen moͤchte, einen puren <hirendition="#aq">Re-<lb/>
novatorem</hi> ab, der alten, aber geraume Zeit<lb/>
hernach in Abgang gekommenen Wahrheit<lb/>
aufzuhelfen: doch will ich hie nichts zum Grun-<lb/>
de legen, als was die bekannteſten Erklaͤrun-<lb/>
gen vorhin mit ſich fuͤhren. Koͤnnen Unge-<lb/>
uͤbte ſich in etliches nicht finden, ſo wird doch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">alles</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[208/0228]
Theil I. Cap. III. Satz 24.
alles, wozu ich mich in der Nachleſe anheiſchig
gemacht habe, hiemit geliefert.
§ 178.
In der wahren Auslegung der Offenba-
rung liegt die beſte Ruͤſtung wider den heutigen
leidigen, aber vermeinten ſeligen Kirchen-Pe-
riodum: und deswegen gibt der Principal
deſſelben ſo manchen Stich auf ſolche Ausle-
gung, ſeit A. 1745. Jenes merket er: und
dieſes fuͤhle ich. Man ſehe die Predig uͤber
Apg. 1, 7. 8. ſ. 13. 25. Zeyſter Reden ſ. 137.
231. 322. Wunden-Litaney-Reden ſ. 137. 290.
Diſcourſe uͤber die A. C. ſ. 147. Diß iſt die
Urſache (ohne Eigenliebe und Anmaaſſung
zu reden) warum ich mich dieſes verlaſſenen
Poſten alſo annehme. Hiezu beweget mich
kein anderer Affect, als die Liebe zur Wahr-
heit.
§ 179.
Vorſichtige Leute wollen durchaus nicht
gedenken, als ob ich auf beſondere und unge-
wiſſe Meinungen bauen wolte. Ich gebe zwar
auch ſonſt in allem, wo man mich fuͤr einen
Novatorem anſehen moͤchte, einen puren Re-
novatorem ab, der alten, aber geraume Zeit
hernach in Abgang gekommenen Wahrheit
aufzuhelfen: doch will ich hie nichts zum Grun-
de legen, als was die bekannteſten Erklaͤrun-
gen vorhin mit ſich fuͤhren. Koͤnnen Unge-
uͤbte ſich in etliches nicht finden, ſo wird doch
alles
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/228>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.