Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite

und lechzet / die Augen brechen / die Wangen erkalten / die Lippen erblassen / alle Glieder erstarren / und die zwo nächsten Freunde / Leib und Seel sich scheiden / recommendirt uns auch der auserwehlte Rüst-Zeug GOttes insonderheit mit das Schwerdtdes Geistes Eph. 6, 1.: ergreiffet den Harnisch GOttes / auf daß ihr / wenn das böse Stündlein kömmt / Widerstand thun / alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. Ja / ja / meine Allerliebste / freylich alles wol ausrichten. Denn in dieser Stunde verlohren / ewig verlohren; hingegen nun gewonnen / ewig gewonnen. Das rechte und kräfftigste Wort / in solchem Agone und Ringen mit dem Tode / uns zu stärcken und gutes Muhts zu machen / ist und bleibet das selige Wort unsers JEsu / der unsers Todes Tod / und unsers Lebens Leben / welches er geredet hat beym Johanne Joh. 8, 51.: Warlich / warlich ich sage euch / so jemand mein Wort / nemlich des Glaubens und des Evangelii / wird halten / der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Diß ermahnende Stärckungs-Wort sol die letzte Handschrifft gewesen seyn / welche der selige D. Luther guten Freunden zum Gedächtniß in ihre Hand-Bibel gezeichnet hat. Und du mein andächtiges Hertz / laß diß seyn dein letztes / wenn es mit dir gehet zum letzten / und wehre dich wider das Schrecken des Todes mit JEsu Worten / Matthäi am letzten: Siehe / ich bin bey euch alle Tage / bis an der Welt Ende.

Dritter Theil.

ALler guten Dinge sind drey! und so muß ich diß alte gute Wort auch nach oben gemachter Eintheilunge / in seinem Wehrte lassen / also / daß ich nach dem aus dem Göttlichen Rüst-Hause mit Jeremia herfürgeholten Schilde des Glaubens und dem Schwerdt des Geistes / nun auch einem Christlichen Streiter zu Ubung einer guten Ritterschafft nicht so wol in die Hand und in den Mund / als vielmehr in das Hertze gebe und darreiche die Drommete des Gebets / aus unserm Leichen-Spruche: Sey du mir nur nicht schrecklich / meine Zuversicht in der Noht.

Ich nenne diesen Prophetischen Andachts-Seufftzer eine Drommete / um fortzusetzen meine angefangene verblümte und

und lechzet / die Augen brechen / die Wangen erkalten / die Lippen erblassen / alle Glieder erstarren / und die zwo nächsten Freunde / Leib und Seel sich scheiden / recommendirt uns auch der auserwehlte Rüst-Zeug GOttes insonderheit mit das Schwerdtdes Geistes Eph. 6, 1.: ergreiffet den Harnisch GOttes / auf daß ihr / wenn das böse Stündlein kömmt / Widerstand thun / alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. Ja / ja / meine Allerliebste / freylich alles wol ausrichten. Denn in dieser Stunde verlohren / ewig verlohren; hingegen nun gewonnen / ewig gewonnen. Das rechte und kräfftigste Wort / in solchem Agone und Ringen mit dem Tode / uns zu stärcken und gutes Muhts zu machen / ist und bleibet das selige Wort unsers JEsu / der unsers Todes Tod / und unsers Lebens Leben / welches er geredet hat beym Johanne Joh. 8, 51.: Warlich / warlich ich sage euch / so jemand mein Wort / nemlich des Glaubens und des Evangelii / wird halten / der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Diß ermahnende Stärckungs-Wort sol die letzte Handschrifft gewesen seyn / welche der selige D. Luther guten Freunden zum Gedächtniß in ihre Hand-Bibel gezeichnet hat. Und du mein andächtiges Hertz / laß diß seyn dein letztes / wenn es mit dir gehet zum letzten / und wehre dich wider das Schrecken des Todes mit JEsu Worten / Matthäi am letzten: Siehe / ich bin bey euch alle Tage / bis an der Welt Ende.

Dritter Theil.

ALler guten Dinge sind drey! und so muß ich diß alte gute Wort auch nach oben gemachter Eintheilunge / in seinem Wehrte lassen / also / daß ich nach dem aus dem Göttlichen Rüst-Hause mit Jeremia herfürgeholten Schilde des Glaubens und dem Schwerdt des Geistes / nun auch einem Christlichen Streiter zu Ubung einer guten Ritterschafft nicht so wol in die Hand und in den Mund / als vielmehr in das Hertze gebe und darreiche die Drommete des Gebets / aus unserm Leichen-Spruche: Sey du mir nur nicht schrecklich / meine Zuversicht in der Noht.

Ich nenne diesen Prophetischen Andachts-Seufftzer eine Drommete / um fortzusetzen meine angefangene verblümte und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0028" n="26"/>
und lechzet / die Augen brechen / die Wangen erkalten / die Lippen erblassen / alle Glieder erstarren / und die zwo nächsten Freunde / Leib und Seel sich scheiden / recommendirt uns auch der auserwehlte Rüst-Zeug GOttes insonderheit mit das Schwerdtdes Geistes <note place="left">Eph. 6, 1.</note>: ergreiffet den Harnisch GOttes / auf daß ihr / wenn das böse Stündlein kömmt / Widerstand thun / alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. Ja / ja / meine Allerliebste / freylich alles wol ausrichten. Denn in dieser Stunde verlohren / ewig verlohren; hingegen nun gewonnen / ewig gewonnen. Das rechte und kräfftigste Wort / in solchem Agone und Ringen mit dem Tode / uns zu stärcken und gutes Muhts zu machen / ist und bleibet das selige Wort unsers JEsu / der unsers Todes Tod / und unsers Lebens Leben / welches er geredet hat beym Johanne <note place="left">Joh. 8, 51.</note>: Warlich / warlich ich sage euch / so jemand mein Wort / nemlich des Glaubens und des Evangelii / wird halten / der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Diß ermahnende Stärckungs-Wort sol die letzte Handschrifft gewesen seyn / welche der selige D. Luther guten Freunden zum Gedächtniß in ihre Hand-Bibel gezeichnet hat. Und du mein andächtiges Hertz / laß diß seyn dein letztes / wenn es mit dir gehet zum letzten / und wehre dich wider das Schrecken des Todes mit JEsu Worten / Matthäi am letzten: Siehe / ich bin bey euch alle Tage / bis an der Welt Ende.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Dritter Theil.</head><lb/>
        <p>ALler guten Dinge sind drey! und so muß ich diß alte gute Wort auch nach oben gemachter Eintheilunge / in seinem Wehrte lassen / also / daß ich nach dem aus dem Göttlichen Rüst-Hause mit Jeremia herfürgeholten Schilde des Glaubens und dem Schwerdt des Geistes / nun auch einem Christlichen Streiter zu Ubung einer guten Ritterschafft nicht so wol in die Hand und in den Mund / als vielmehr in das Hertze gebe und darreiche die Drommete des Gebets / aus unserm Leichen-Spruche: Sey du mir nur nicht schrecklich / meine Zuversicht in der Noht.</p>
        <p>Ich nenne diesen Prophetischen Andachts-Seufftzer eine Drommete / um fortzusetzen meine angefangene verblümte und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0028] und lechzet / die Augen brechen / die Wangen erkalten / die Lippen erblassen / alle Glieder erstarren / und die zwo nächsten Freunde / Leib und Seel sich scheiden / recommendirt uns auch der auserwehlte Rüst-Zeug GOttes insonderheit mit das Schwerdtdes Geistes : ergreiffet den Harnisch GOttes / auf daß ihr / wenn das böse Stündlein kömmt / Widerstand thun / alles wohl ausrichten und das Feld behalten möget. Ja / ja / meine Allerliebste / freylich alles wol ausrichten. Denn in dieser Stunde verlohren / ewig verlohren; hingegen nun gewonnen / ewig gewonnen. Das rechte und kräfftigste Wort / in solchem Agone und Ringen mit dem Tode / uns zu stärcken und gutes Muhts zu machen / ist und bleibet das selige Wort unsers JEsu / der unsers Todes Tod / und unsers Lebens Leben / welches er geredet hat beym Johanne : Warlich / warlich ich sage euch / so jemand mein Wort / nemlich des Glaubens und des Evangelii / wird halten / der wird den Tod nicht sehen ewiglich. Diß ermahnende Stärckungs-Wort sol die letzte Handschrifft gewesen seyn / welche der selige D. Luther guten Freunden zum Gedächtniß in ihre Hand-Bibel gezeichnet hat. Und du mein andächtiges Hertz / laß diß seyn dein letztes / wenn es mit dir gehet zum letzten / und wehre dich wider das Schrecken des Todes mit JEsu Worten / Matthäi am letzten: Siehe / ich bin bey euch alle Tage / bis an der Welt Ende. Eph. 6, 1. Joh. 8, 51. Dritter Theil. ALler guten Dinge sind drey! und so muß ich diß alte gute Wort auch nach oben gemachter Eintheilunge / in seinem Wehrte lassen / also / daß ich nach dem aus dem Göttlichen Rüst-Hause mit Jeremia herfürgeholten Schilde des Glaubens und dem Schwerdt des Geistes / nun auch einem Christlichen Streiter zu Ubung einer guten Ritterschafft nicht so wol in die Hand und in den Mund / als vielmehr in das Hertze gebe und darreiche die Drommete des Gebets / aus unserm Leichen-Spruche: Sey du mir nur nicht schrecklich / meine Zuversicht in der Noht. Ich nenne diesen Prophetischen Andachts-Seufftzer eine Drommete / um fortzusetzen meine angefangene verblümte und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/28
Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/28>, abgerufen am 03.12.2024.