bleche und Radkränze (tyres) aus kalt erblasenem, aber gefeintem Gusseisen gemacht. Die Puddelöfen hatten hinter dem Fuchs einen Vor- wärmherd. Auf der Bowlinghütte hatte man Hochöfen mit oblonger Gicht, (1,10 m: 1,51 m). Von fünf Hochöfen waren vier im Betriebe. Alle gingen mit kaltem Wind. Die kleineren Öfen mit zwei Formen gaben 76 Tonnen, die grösseren mit drei Formen 96 Tonnen Roheisen die Woche. Sonntags wurden die Öfen stillgestellt (stopped). Das Eisen wurde gefeint und dann zu Qualitätseisen verpuddelt, ganz ähnlich wie in Low-Moor.
In Newcastle waren auf den Eisenhütten von Losh, Wilson & Bell von sechs Hochöfen vier im Betriebe. Die ziemlich grossen Hochöfen von 13,725 m Höhe, 4,42 m Weite im Kohlensack, 2,29 m in der Gicht, 1,505 m im Gestell, schmolzen bei heissem Wind mit Koks aus ver- schiedenen Erzen, besonders aus schottischem Blackband, 250 bis 260 Tonnen die Woche.
In Schottland waren im Sommer 1863 auf der Govanhütte von fünf Hochöfen drei im Betriebe. Die Öfen waren gross: 17,68 m hoch, 6,405 m im Kohlensack, 3,05 m in der Gicht und 2,75 m im Gestell weit. Die Öfen hatten acht bis neun Düsen und schmolzen mit roher Steinkohle und heissem Wind aus Hämatit und geröstetem Blackband 200 Tonnen per Ofen in der Woche.
Das Walzwerk zählte 48 Puddelöfen mit einer gemeinschaft- lichen Esse.
Auf dem grossen Hochofenwerk Gartsherrie waren von 16 Hoch- öfen von 13,75 bis 19 m Höhe 14 im Gange, alle ohne Gasableitung. Eine Gebläsemaschine von 500 Pferdekräften lieferte den Wind für alle Öfen. Im übrigen war der Betrieb wie in Govan.
Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika nahmen schon 1850 den zweiten Platz unter den Eisen erzeugenden Ländern der Welt ein und steigerten ihre Produktion namentlich infolge des Be- darfes des rasch sich ausdehnenden Eisenbahnnetzes. Dieses umfasste 1850 eine Länge von 14515 km, 1855 von 29563 km und 1860 von 49291 km, erreichte also nahezu die Länge sämtlicher Bahnlinien Europas, die 1860 51000 km betrug.
Die Roheisenproduktion schwankte entsprechend der wechselnden Geschäftslage und betrug:
Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.
bleche und Radkränze (tyres) aus kalt erblasenem, aber gefeintem Guſseisen gemacht. Die Puddelöfen hatten hinter dem Fuchs einen Vor- wärmherd. Auf der Bowlinghütte hatte man Hochöfen mit oblonger Gicht, (1,10 m: 1,51 m). Von fünf Hochöfen waren vier im Betriebe. Alle gingen mit kaltem Wind. Die kleineren Öfen mit zwei Formen gaben 76 Tonnen, die gröſseren mit drei Formen 96 Tonnen Roheisen die Woche. Sonntags wurden die Öfen stillgestellt (stopped). Das Eisen wurde gefeint und dann zu Qualitätseisen verpuddelt, ganz ähnlich wie in Low-Moor.
In Newcastle waren auf den Eisenhütten von Losh, Wilson & Bell von sechs Hochöfen vier im Betriebe. Die ziemlich groſsen Hochöfen von 13,725 m Höhe, 4,42 m Weite im Kohlensack, 2,29 m in der Gicht, 1,505 m im Gestell, schmolzen bei heiſsem Wind mit Koks aus ver- schiedenen Erzen, besonders aus schottischem Blackband, 250 bis 260 Tonnen die Woche.
In Schottland waren im Sommer 1863 auf der Govanhütte von fünf Hochöfen drei im Betriebe. Die Öfen waren groſs: 17,68 m hoch, 6,405 m im Kohlensack, 3,05 m in der Gicht und 2,75 m im Gestell weit. Die Öfen hatten acht bis neun Düsen und schmolzen mit roher Steinkohle und heiſsem Wind aus Hämatit und geröstetem Blackband 200 Tonnen per Ofen in der Woche.
Das Walzwerk zählte 48 Puddelöfen mit einer gemeinschaft- lichen Esse.
Auf dem groſsen Hochofenwerk Gartsherrie waren von 16 Hoch- öfen von 13,75 bis 19 m Höhe 14 im Gange, alle ohne Gasableitung. Eine Gebläsemaschine von 500 Pferdekräften lieferte den Wind für alle Öfen. Im übrigen war der Betrieb wie in Govan.
Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika nahmen schon 1850 den zweiten Platz unter den Eisen erzeugenden Ländern der Welt ein und steigerten ihre Produktion namentlich infolge des Be- darfes des rasch sich ausdehnenden Eisenbahnnetzes. Dieses umfaſste 1850 eine Länge von 14515 km, 1855 von 29563 km und 1860 von 49291 km, erreichte also nahezu die Länge sämtlicher Bahnlinien Europas, die 1860 51000 km betrug.
Die Roheisenproduktion schwankte entsprechend der wechselnden Geschäftslage und betrug:
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Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.
bleche und Radkränze (tyres) aus kalt erblasenem, aber gefeintem
Guſseisen gemacht. Die Puddelöfen hatten hinter dem Fuchs einen Vor-
wärmherd. Auf der Bowlinghütte hatte man Hochöfen mit oblonger
Gicht, (1,10 m: 1,51 m). Von fünf Hochöfen waren vier im Betriebe.
Alle gingen mit kaltem Wind. Die kleineren Öfen mit zwei Formen
gaben 76 Tonnen, die gröſseren mit drei Formen 96 Tonnen Roheisen
die Woche. Sonntags wurden die Öfen stillgestellt (stopped). Das Eisen
wurde gefeint und dann zu Qualitätseisen verpuddelt, ganz ähnlich
wie in Low-Moor.
In Newcastle waren auf den Eisenhütten von Losh, Wilson & Bell
von sechs Hochöfen vier im Betriebe. Die ziemlich groſsen Hochöfen von
13,725 m Höhe, 4,42 m Weite im Kohlensack, 2,29 m in der Gicht,
1,505 m im Gestell, schmolzen bei heiſsem Wind mit Koks aus ver-
schiedenen Erzen, besonders aus schottischem Blackband, 250 bis
260 Tonnen die Woche.
In Schottland waren im Sommer 1863 auf der Govanhütte
von fünf Hochöfen drei im Betriebe. Die Öfen waren groſs: 17,68 m hoch,
6,405 m im Kohlensack, 3,05 m in der Gicht und 2,75 m im Gestell
weit. Die Öfen hatten acht bis neun Düsen und schmolzen mit roher
Steinkohle und heiſsem Wind aus Hämatit und geröstetem Blackband
200 Tonnen per Ofen in der Woche.
Das Walzwerk zählte 48 Puddelöfen mit einer gemeinschaft-
lichen Esse.
Auf dem groſsen Hochofenwerk Gartsherrie waren von 16 Hoch-
öfen von 13,75 bis 19 m Höhe 14 im Gange, alle ohne Gasableitung.
Eine Gebläsemaschine von 500 Pferdekräften lieferte den Wind für
alle Öfen. Im übrigen war der Betrieb wie in Govan.
Die Vereinigten Staaten 1851 bis 1860.
Die Vereinigten Staaten von Nordamerika nahmen schon
1850 den zweiten Platz unter den Eisen erzeugenden Ländern der
Welt ein und steigerten ihre Produktion namentlich infolge des Be-
darfes des rasch sich ausdehnenden Eisenbahnnetzes. Dieses umfaſste
1850 eine Länge von 14515 km, 1855 von 29563 km und 1860 von
49291 km, erreichte also nahezu die Länge sämtlicher Bahnlinien
Europas, die 1860 51000 km betrug.
Die Roheisenproduktion schwankte entsprechend der wechselnden
Geschäftslage und betrug:
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 4: Das XIX. Jahrhundert von 1801 bis 1860. Braunschweig, 1899, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen04_1899/981>, abgerufen am 17.11.2024.
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