geschnittenes Materialeisen etwa 2 Stunden lang gewärmt und in ein
bis drei Hitzen ausgewalzt. Die Blechtafeln kamen dann nacheinander
in die Plattenöfen Nr. 1 und 2, um jedesmal von neuem erwärmt und
durchgewalzt zu werden; die fertigen Platten wurden in dem Glüh-
ofen ausgeglüht. Ankerketten wurden auf dem Werke Furudahl in
Dalarne angefertigt. Mit Unterstützung des Eisenkontors wurde daselbst
ein Walzwerk zur Bereitung der stärkeren und stärksten Ketten für
Kriegsschiffe angelegt und eine
Fullersche hydraulische Presse zur
Prüfung der Ketten angeschafft. 1824 setzte die Akademie der Kriegs-
wissenschaften einen Preis für die beste Arbeit über die Anfertigung
der Ankerketten aus
1).
Die Stahlbereitung blieb dagegen sehr vernachlässigt, obgleich die
schwedische Ausfuhr hauptsächlich der englischen Cementstahlfabrikation
diente. Die besten Eisensorten für die Gussstahlbereitung, welche nach
England gingen und fast ausschliesslich durch das grosse Geschäftshaus
Syks & Komp. in Hull vertrieben wurden, waren die Marken L (hoop),
@ (P-L-Eisen); diesen kamen die Marken (Doppelstern) und @
(Doppelkugel -- double bullet) am nächsten.
Ein bemerkenswertes Ereignis war noch die Gründung der Berg-
schule in Stockholm. 1819 hatte der Staat die Mittel dazu bewilligt.
1821 wurde sie gegründet und Professor Seftström als Lehrer be-
rufen; 1822 begannen die Vorlesungen. 1822 gestattete auch der
König, dass das Eisenkontor an vorzügliche Berg- und Hüttenarbeiter
ein Ehrenzeichen verleihen durfte in Gestalt einer an der Brust zu
tragenden Medaille mit der Aufschrift: för flit och skicklighet i bergs-
mans yrken (für Fleiss und Geschicklichkeit in Bergmannsarbeit).
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entwickelten
schwedische Hüttenleute und Unternehmer im hohen Norden eine
grosse Thätigkeit, um die reichen Schätze des Erzberges von Gelli-
vara auszubeuten. Unter diesen verdient besonders Baron Hermelin
genannt zu werden, der sein Vermögen und sein Leben bei diesen
Unternehmungen zusetzte. 1825 wurden die Bergwerke von Gellivara
von einer englischen Gesellschaft ausgebeutet.
Russland 1816 bis 1830.
Russland besass im Jahre 1828 nach Angaben Granvilles
19 Kronwerke, welche 1301000 Pud Eisenerze lieferten und ausser
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geschnittenes Materialeisen etwa 2 Stunden lang gewärmt und in ein
bis drei Hitzen ausgewalzt. Die Blechtafeln kamen dann nacheinander
in die Plattenöfen Nr. 1 und 2, um jedesmal von neuem erwärmt und
durchgewalzt zu werden; die fertigen Platten wurden in dem Glüh-
ofen ausgeglüht. Ankerketten wurden auf dem Werke Furudahl in
Dalarne angefertigt. Mit Unterstützung des Eisenkontors wurde daselbst
ein Walzwerk zur Bereitung der stärkeren und stärksten Ketten für
Kriegsschiffe angelegt und eine
Fullersche hydraulische Presse zur
Prüfung der Ketten angeschafft. 1824 setzte die Akademie der Kriegs-
wissenschaften einen Preis für die beste Arbeit über die Anfertigung
der Ankerketten aus
1).
Die Stahlbereitung blieb dagegen sehr vernachlässigt, obgleich die
schwedische Ausfuhr hauptsächlich der englischen Cementstahlfabrikation
diente. Die besten Eisensorten für die Guſsstahlbereitung, welche nach
England gingen und fast ausschlieſslich durch das groſse Geschäftshaus
Syks & Komp. in Hull vertrieben wurden, waren die Marken L (hoop),
 (P-L-Eisen); diesen kamen die Marken ⁑ (Doppelstern) und 
(Doppelkugel — double bullet) am nächsten.
Ein bemerkenswertes Ereignis war noch die Gründung der Berg-
schule in Stockholm. 1819 hatte der Staat die Mittel dazu bewilligt.
1821 wurde sie gegründet und Professor Seftström als Lehrer be-
rufen; 1822 begannen die Vorlesungen. 1822 gestattete auch der
König, daſs das Eisenkontor an vorzügliche Berg- und Hüttenarbeiter
ein Ehrenzeichen verleihen durfte in Gestalt einer an der Brust zu
tragenden Medaille mit der Aufschrift: för flit och skicklighet i bergs-
mans yrken (für Fleiſs und Geschicklichkeit in Bergmannsarbeit).
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entwickelten
schwedische Hüttenleute und Unternehmer im hohen Norden eine
groſse Thätigkeit, um die reichen Schätze des Erzberges von Gelli-
vara auszubeuten. Unter diesen verdient besonders Baron Hermelin
genannt zu werden, der sein Vermögen und sein Leben bei diesen
Unternehmungen zusetzte. 1825 wurden die Bergwerke von Gellivara
von einer englischen Gesellschaft ausgebeutet.
Ruſsland 1816 bis 1830.
Ruſsland besaſs im Jahre 1828 nach Angaben Granvilles
19 Kronwerke, welche 1301000 Pud Eisenerze lieferten und auſser
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Ruſsland 1816 bis 1830.
geschnittenes Materialeisen etwa 2 Stunden lang gewärmt und in ein
bis drei Hitzen ausgewalzt. Die Blechtafeln kamen dann nacheinander
in die Plattenöfen Nr. 1 und 2, um jedesmal von neuem erwärmt und
durchgewalzt zu werden; die fertigen Platten wurden in dem Glüh-
ofen ausgeglüht. Ankerketten wurden auf dem Werke Furudahl in
Dalarne angefertigt. Mit Unterstützung des Eisenkontors wurde daselbst
ein Walzwerk zur Bereitung der stärkeren und stärksten Ketten für
Kriegsschiffe angelegt und eine Fullersche hydraulische Presse zur
Prüfung der Ketten angeschafft. 1824 setzte die Akademie der Kriegs-
wissenschaften einen Preis für die beste Arbeit über die Anfertigung
der Ankerketten aus 1).
Die Stahlbereitung blieb dagegen sehr vernachlässigt, obgleich die
schwedische Ausfuhr hauptsächlich der englischen Cementstahlfabrikation
diente. Die besten Eisensorten für die Guſsstahlbereitung, welche nach
England gingen und fast ausschlieſslich durch das groſse Geschäftshaus
Syks & Komp. in Hull vertrieben wurden, waren die Marken L (hoop),
 (P-L-Eisen); diesen kamen die Marken ⁑ (Doppelstern) und 
(Doppelkugel — double bullet) am nächsten.
Ein bemerkenswertes Ereignis war noch die Gründung der Berg-
schule in Stockholm. 1819 hatte der Staat die Mittel dazu bewilligt.
1821 wurde sie gegründet und Professor Seftström als Lehrer be-
rufen; 1822 begannen die Vorlesungen. 1822 gestattete auch der
König, daſs das Eisenkontor an vorzügliche Berg- und Hüttenarbeiter
ein Ehrenzeichen verleihen durfte in Gestalt einer an der Brust zu
tragenden Medaille mit der Aufschrift: för flit och skicklighet i bergs-
mans yrken (für Fleiſs und Geschicklichkeit in Bergmannsarbeit).
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entwickelten
schwedische Hüttenleute und Unternehmer im hohen Norden eine
groſse Thätigkeit, um die reichen Schätze des Erzberges von Gelli-
vara auszubeuten. Unter diesen verdient besonders Baron Hermelin
genannt zu werden, der sein Vermögen und sein Leben bei diesen
Unternehmungen zusetzte. 1825 wurden die Bergwerke von Gellivara
von einer englischen Gesellschaft ausgebeutet.
Ruſsland 1816 bis 1830.
Ruſsland besaſs im Jahre 1828 nach Angaben Granvilles
19 Kronwerke, welche 1301000 Pud Eisenerze lieferten und auſser
1) Ein Auszug aus der Preisschrift findet sich bei Meyer, a. a. O., S. 322.
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