Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Holzkohlen. Bei dieser Art der Feuerung und Ofenkonstruktion gaben nur die mittleren Lagen gut cementierten Stahl. Die Stäbe wurden unter einem gewöhnlichen Reckhammer zu viereckigen Stäben ausgeschmiedet.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts (1734 bis 1770).
Über den Zustand der Eisenindustrie um die Mitte des 18. Jahr- hunderts geben besonders die Abhandlungen von Reaumur, Mar- quis de Courtivron, Bouchu und Duhamel in den Descrip- tions des arts et metiers, die Reiseberichte von Gabriel Jars, ein Aufsatz des Grafen Johann Christian von Solms-Baruth und Calvörs Berichte über den Harz nähere Auskunft.
Das Brennmaterial.
Das grössere Interesse, welches man der Hüttenkunde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuzuwenden begann, der zuneh- mende Holzmangel und die bessere Erkenntnis der wirtschaftlichen Bedeutung des Holzes und der Waldungen gaben Veranlassung, dass auch der Holzverkohlung grössere Aufmerksamkeit zugewendet und dieselbe ebenfalls in den Kreis wissenschaftlicher Untersuchungen gezogen wurde. 1740 veröffentlichte der schwedische Mineraloge Magnus Wallner eine Abhandlung über die Köhlerei in Schweden 1). Die meiste Anerkennung und Verbreitung fand aber die in den Des- criptions des arts et metiers von der französischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichte Schrift von Duhamel du Monceau, L'art du Charbonnier 1761 2). Es ist eine vortreffliche Schrift, in
1) Magni Wallneri Diss. de arte carbonaria in patria. Upsal. 1740. -- Er- schien 1746 in schwedischer Sprache als "Afhandling om Kolare-Konsten i Sverige."
2) Deutsch in v. Justis Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. I. -- 1771 erschienen Additions et corrections relatives a l'art du charbonnier par M. Duhamel du Monceau, welche in den Descriptions des arts et metiers, ed. W. Bertrand Bd. I und II abgedruckt sind; deutsch im Schauplatz der Künste, Bd. X, S. 239. Von älteren deutschen Schriften über diesen Gegenstand sind zu erwähnen: Scopoli, Abhandlung vom Kohlenbrennen, Bern 1771; neue Auflage 1802 und C. E. Bornemanns Versuch einer systematischen Abhandlung von den Kohlen. Göttingen 1776.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Holzkohlen. Bei dieser Art der Feuerung und Ofenkonstruktion gaben nur die mittleren Lagen gut cementierten Stahl. Die Stäbe wurden unter einem gewöhnlichen Reckhammer zu viereckigen Stäben ausgeschmiedet.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts (1734 bis 1770).
Über den Zustand der Eisenindustrie um die Mitte des 18. Jahr- hunderts geben besonders die Abhandlungen von Reaumur, Mar- quis de Courtivron, Bouchu und Duhamel in den Descrip- tions des arts et métiers, die Reiseberichte von Gabriel Jars, ein Aufsatz des Grafen Johann Christian von Solms-Baruth und Calvörs Berichte über den Harz nähere Auskunft.
Das Brennmaterial.
Das gröſsere Interesse, welches man der Hüttenkunde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuzuwenden begann, der zuneh- mende Holzmangel und die bessere Erkenntnis der wirtschaftlichen Bedeutung des Holzes und der Waldungen gaben Veranlassung, daſs auch der Holzverkohlung gröſsere Aufmerksamkeit zugewendet und dieselbe ebenfalls in den Kreis wissenschaftlicher Untersuchungen gezogen wurde. 1740 veröffentlichte der schwedische Mineraloge Magnus Wallner eine Abhandlung über die Köhlerei in Schweden 1). Die meiste Anerkennung und Verbreitung fand aber die in den Des- criptions des arts et métiers von der französischen Akademie der Wissenschaften veröffentlichte Schrift von Duhamel du Monceau, L’art du Charbonnier 1761 2). Es ist eine vortreffliche Schrift, in
1) Magni Wallneri Diss. de arte carbonaria in patria. Upsal. 1740. — Er- schien 1746 in schwedischer Sprache als „Afhandling om Kolare-Konsten i Sverige.“
2) Deutsch in v. Justis Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. I. — 1771 erschienen Additions et corrections relatives à l’art du charbonnier par M. Duhamel du Monceau, welche in den Descriptions des arts et métiers, ed. W. Bertrand Bd. I und II abgedruckt sind; deutsch im Schauplatz der Künste, Bd. X, S. 239. Von älteren deutschen Schriften über diesen Gegenstand sind zu erwähnen: Scopoli, Abhandlung vom Kohlenbrennen, Bern 1771; neue Auflage 1802 und C. E. Bornemanns Versuch einer systematischen Abhandlung von den Kohlen. Göttingen 1776.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0306"n="292"/><fwplace="top"type="header">Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.</fw><lb/>
Holzkohlen. Bei dieser Art der Feuerung und Ofenkonstruktion<lb/>
gaben nur die mittleren Lagen gut cementierten Stahl. Die Stäbe<lb/>
wurden unter einem gewöhnlichen Reckhammer zu viereckigen Stäben<lb/>
ausgeschmiedet.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des<lb/>
18. Jahrhunderts (1734 bis 1770)</hi>.</hi></head><lb/><p>Über den Zustand der Eisenindustrie um die Mitte des 18. Jahr-<lb/>
hunderts geben besonders die Abhandlungen von <hirendition="#g">Reaumur, Mar-<lb/>
quis de Courtivron, Bouchu</hi> und <hirendition="#g">Duhamel</hi> in den Descrip-<lb/>
tions des arts et métiers, die Reiseberichte von <hirendition="#g">Gabriel Jars</hi>, ein<lb/>
Aufsatz des Grafen <hirendition="#g">Johann Christian von Solms-Baruth</hi> und<lb/><hirendition="#g">Calvörs</hi> Berichte über den Harz nähere Auskunft.</p><lb/><divn="5"><head><hirendition="#b">Das Brennmaterial.</hi></head><lb/><p>Das gröſsere Interesse, welches man der Hüttenkunde in der<lb/>
ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuzuwenden begann, der zuneh-<lb/>
mende Holzmangel und die bessere Erkenntnis der wirtschaftlichen<lb/>
Bedeutung des Holzes und der Waldungen gaben Veranlassung, daſs<lb/>
auch der <hirendition="#g">Holzverkohlung</hi> gröſsere Aufmerksamkeit zugewendet<lb/>
und dieselbe ebenfalls in den Kreis wissenschaftlicher Untersuchungen<lb/>
gezogen wurde. 1740 veröffentlichte der schwedische Mineraloge<lb/><hirendition="#g">Magnus Wallner</hi> eine Abhandlung über die Köhlerei in Schweden <noteplace="foot"n="1)">Magni Wallneri Diss. de arte carbonaria in patria. Upsal. 1740. — Er-<lb/>
schien 1746 in schwedischer Sprache als „Afhandling om Kolare-Konsten i Sverige.“</note>.<lb/>
Die meiste Anerkennung und Verbreitung fand aber die in den Des-<lb/>
criptions des arts et métiers von der französischen Akademie der<lb/>
Wissenschaften veröffentlichte Schrift von <hirendition="#g">Duhamel du Monceau</hi>,<lb/>
L’art du Charbonnier 1761 <noteplace="foot"n="2)">Deutsch in v. <hirendition="#g">Justis</hi> Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. I. —<lb/>
1771 erschienen Additions et corrections relatives à l’art du charbonnier par<lb/>
M. <hirendition="#g">Duhamel du Monceau</hi>, welche in den Descriptions des arts et métiers, ed.<lb/>
W. <hirendition="#g">Bertrand</hi> Bd. I und II abgedruckt sind; deutsch im Schauplatz der Künste,<lb/>
Bd. X, S. 239. Von älteren deutschen Schriften über diesen Gegenstand sind zu<lb/>
erwähnen: <hirendition="#g">Scopoli</hi>, Abhandlung vom Kohlenbrennen, Bern 1771; neue Auflage<lb/>
1802 und C. E. <hirendition="#g">Bornemanns</hi> Versuch einer systematischen Abhandlung von<lb/>
den Kohlen. Göttingen 1776.</note>. Es ist eine vortreffliche Schrift, in<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[292/0306]
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Holzkohlen. Bei dieser Art der Feuerung und Ofenkonstruktion
gaben nur die mittleren Lagen gut cementierten Stahl. Die Stäbe
wurden unter einem gewöhnlichen Reckhammer zu viereckigen Stäben
ausgeschmiedet.
Der Eisenhüttenbetrieb um die Mitte des
18. Jahrhunderts (1734 bis 1770).
Über den Zustand der Eisenindustrie um die Mitte des 18. Jahr-
hunderts geben besonders die Abhandlungen von Reaumur, Mar-
quis de Courtivron, Bouchu und Duhamel in den Descrip-
tions des arts et métiers, die Reiseberichte von Gabriel Jars, ein
Aufsatz des Grafen Johann Christian von Solms-Baruth und
Calvörs Berichte über den Harz nähere Auskunft.
Das Brennmaterial.
Das gröſsere Interesse, welches man der Hüttenkunde in der
ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zuzuwenden begann, der zuneh-
mende Holzmangel und die bessere Erkenntnis der wirtschaftlichen
Bedeutung des Holzes und der Waldungen gaben Veranlassung, daſs
auch der Holzverkohlung gröſsere Aufmerksamkeit zugewendet
und dieselbe ebenfalls in den Kreis wissenschaftlicher Untersuchungen
gezogen wurde. 1740 veröffentlichte der schwedische Mineraloge
Magnus Wallner eine Abhandlung über die Köhlerei in Schweden 1).
Die meiste Anerkennung und Verbreitung fand aber die in den Des-
criptions des arts et métiers von der französischen Akademie der
Wissenschaften veröffentlichte Schrift von Duhamel du Monceau,
L’art du Charbonnier 1761 2). Es ist eine vortreffliche Schrift, in
1) Magni Wallneri Diss. de arte carbonaria in patria. Upsal. 1740. — Er-
schien 1746 in schwedischer Sprache als „Afhandling om Kolare-Konsten i Sverige.“
2) Deutsch in v. Justis Schauplatz der Künste und Handwerke, Bd. I. —
1771 erschienen Additions et corrections relatives à l’art du charbonnier par
M. Duhamel du Monceau, welche in den Descriptions des arts et métiers, ed.
W. Bertrand Bd. I und II abgedruckt sind; deutsch im Schauplatz der Künste,
Bd. X, S. 239. Von älteren deutschen Schriften über diesen Gegenstand sind zu
erwähnen: Scopoli, Abhandlung vom Kohlenbrennen, Bern 1771; neue Auflage
1802 und C. E. Bornemanns Versuch einer systematischen Abhandlung von
den Kohlen. Göttingen 1776.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/306>, abgerufen am 03.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.