gab sein Vater nicht nach; infolgedessen übernahm der junge Fabert, der sich verheiratet hatte, die Eisenwerke auf seine Rechnung und liess die Schleuse nach seinen Plänen umbauen. In Metz spottete man anfangs über ihn und tadelte ihn; aber der Erfolg des Werkes rechtfertigte bald sein Unternehmen. Er verteilte die Arbeit unter seinen Arbeitern in so genauem Verhältnis, dass er, ob abwesend oder anwesend, aus dem Verdienste eines einzigen Arbeiters genau den Verdienst der übrigen beurteilen konnte. Wenn man ihm z. B. angab, was die Schmelzer in 14 Tagen verdient hatten, so wusste er genau die Verdienste der Schmiede, der Köhler und der Holzhauer, er kannte die Menge Eisen, die erzeugt worden war, und was ihm nach Abzug aller Kosten an Gewinn verblieb. Ein Teil der Arbeiter, denen diese strenge Ordnung nicht gefiel, lehnte sich auf. Fabert ersetzte sie durch andere; aber es dauerte nicht lange, so meldeten jene sich wieder und wurden, ausser den Hauptschuldigen, denen Fabert kein Gehör schenkte, wieder angenommen. Diese Eisenhütte, damals die schönste in Europa, bei der ein Pferd und eine Karre genügte, das Erz für zwei grosse Hochöfen herbeizuschaffen, welches man ungewaschen, so wie es kam, in die Gicht des Hochofens stürzte, erzeugte 11/2 Million Pfund Eisen, welche für 40 Thaler die tausend Pfund verkauft wurde.
Herzog Leopold von Lothringen suchte gegen Ende des Jahr- hunderts mit allen Mitteln den Bergbau und die Industrie seines Landes zu heben; dem Bergbau und Hüttenwesen galt seine be- sondere Sorge. Im Jahre 1696 erliess er eine Bergordnung und ernannte Cesar Francois d'Hoffelize zum Oberintendanten der Berg- werke in Lothringen.
England.
In England herrschte zu Anfang des Jahrhunderts Wohlstand und ein angeregtes Leben und Streben. Handel und Industrie blühten und die englische Schiffahrt hatte sich unter der weisen und für- sorglichen Königin Elisabeth auf eine erstaunliche Höhe gehoben. Englands Seemacht war seit der Vernichtung der spanischen Armada zu hohem Ansehen gelangt und Englands Stolz und Selbstvertrauen war seit jenem glänzenden Seesiege gewaltig gewachsen. Elisabeth hatte Englands Kolonialpolitik geschaffen, indem sie dem kühnen
England im 17. Jahrhundert.
gab sein Vater nicht nach; infolgedessen übernahm der junge Fabert, der sich verheiratet hatte, die Eisenwerke auf seine Rechnung und lieſs die Schleuse nach seinen Plänen umbauen. In Metz spottete man anfangs über ihn und tadelte ihn; aber der Erfolg des Werkes rechtfertigte bald sein Unternehmen. Er verteilte die Arbeit unter seinen Arbeitern in so genauem Verhältnis, daſs er, ob abwesend oder anwesend, aus dem Verdienste eines einzigen Arbeiters genau den Verdienst der übrigen beurteilen konnte. Wenn man ihm z. B. angab, was die Schmelzer in 14 Tagen verdient hatten, so wuſste er genau die Verdienste der Schmiede, der Köhler und der Holzhauer, er kannte die Menge Eisen, die erzeugt worden war, und was ihm nach Abzug aller Kosten an Gewinn verblieb. Ein Teil der Arbeiter, denen diese strenge Ordnung nicht gefiel, lehnte sich auf. Fabert ersetzte sie durch andere; aber es dauerte nicht lange, so meldeten jene sich wieder und wurden, auſser den Hauptschuldigen, denen Fabert kein Gehör schenkte, wieder angenommen. Diese Eisenhütte, damals die schönste in Europa, bei der ein Pferd und eine Karre genügte, das Erz für zwei groſse Hochöfen herbeizuschaffen, welches man ungewaschen, so wie es kam, in die Gicht des Hochofens stürzte, erzeugte 1½ Million Pfund Eisen, welche für 40 Thaler die tausend Pfund verkauft wurde.
Herzog Leopold von Lothringen suchte gegen Ende des Jahr- hunderts mit allen Mitteln den Bergbau und die Industrie seines Landes zu heben; dem Bergbau und Hüttenwesen galt seine be- sondere Sorge. Im Jahre 1696 erlieſs er eine Bergordnung und ernannte César François d’Hoffelize zum Oberintendanten der Berg- werke in Lothringen.
England.
In England herrschte zu Anfang des Jahrhunderts Wohlstand und ein angeregtes Leben und Streben. Handel und Industrie blühten und die englische Schiffahrt hatte sich unter der weisen und für- sorglichen Königin Elisabeth auf eine erstaunliche Höhe gehoben. Englands Seemacht war seit der Vernichtung der spanischen Armada zu hohem Ansehen gelangt und Englands Stolz und Selbstvertrauen war seit jenem glänzenden Seesiege gewaltig gewachsen. Elisabeth hatte Englands Kolonialpolitik geschaffen, indem sie dem kühnen
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[1241/1263]
England im 17. Jahrhundert.
gab sein Vater nicht nach; infolgedessen übernahm der junge Fabert,
der sich verheiratet hatte, die Eisenwerke auf seine Rechnung und
lieſs die Schleuse nach seinen Plänen umbauen. In Metz spottete
man anfangs über ihn und tadelte ihn; aber der Erfolg des Werkes
rechtfertigte bald sein Unternehmen. Er verteilte die Arbeit unter
seinen Arbeitern in so genauem Verhältnis, daſs er, ob abwesend
oder anwesend, aus dem Verdienste eines einzigen Arbeiters genau
den Verdienst der übrigen beurteilen konnte. Wenn man ihm z. B.
angab, was die Schmelzer in 14 Tagen verdient hatten, so wuſste er
genau die Verdienste der Schmiede, der Köhler und der Holzhauer,
er kannte die Menge Eisen, die erzeugt worden war, und was ihm
nach Abzug aller Kosten an Gewinn verblieb. Ein Teil der Arbeiter,
denen diese strenge Ordnung nicht gefiel, lehnte sich auf. Fabert
ersetzte sie durch andere; aber es dauerte nicht lange, so meldeten
jene sich wieder und wurden, auſser den Hauptschuldigen, denen
Fabert kein Gehör schenkte, wieder angenommen. Diese Eisenhütte,
damals die schönste in Europa, bei der ein Pferd und eine Karre
genügte, das Erz für zwei groſse Hochöfen herbeizuschaffen, welches
man ungewaschen, so wie es kam, in die Gicht des Hochofens
stürzte, erzeugte 1½ Million Pfund Eisen, welche für 40 Thaler die
tausend Pfund verkauft wurde.
Herzog Leopold von Lothringen suchte gegen Ende des Jahr-
hunderts mit allen Mitteln den Bergbau und die Industrie seines
Landes zu heben; dem Bergbau und Hüttenwesen galt seine be-
sondere Sorge. Im Jahre 1696 erlieſs er eine Bergordnung und
ernannte César François d’Hoffelize zum Oberintendanten der Berg-
werke in Lothringen.
England.
In England herrschte zu Anfang des Jahrhunderts Wohlstand
und ein angeregtes Leben und Streben. Handel und Industrie blühten
und die englische Schiffahrt hatte sich unter der weisen und für-
sorglichen Königin Elisabeth auf eine erstaunliche Höhe gehoben.
Englands Seemacht war seit der Vernichtung der spanischen Armada
zu hohem Ansehen gelangt und Englands Stolz und Selbstvertrauen
war seit jenem glänzenden Seesiege gewaltig gewachsen. Elisabeth
hatte Englands Kolonialpolitik geschaffen, indem sie dem kühnen
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1263>, abgerufen am 18.12.2024.
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